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Seelenstriptease

 the dark side of Juls

 

Mein Seelenvogel ächzt, klagt der Welt sein Leid und bringt mich und andere damit in Schwierigkeiten. Mir dessen bewusst, komme ich nur schwer zur Ruhe. Abgründe tuen sich auf und finstere Gedanken reißen mich aus meinem Schlaf. Als mir mein großer Bruder auf die Schulter klopft und schließlich meint: "Es war nur ein Traum", widme ich mich doch sichtlich erleichtert dem neuen Tag.

 

Dann meldet sich mein Unterbewusstsein zu Wort. Völlig übermüdet kämpfe ich erneut gegen die Gespenster meiner Phantasie, stelle mich ihnen und lausche abermals dem Lied meines hektisch krächzenden Freundes. Irgendwas scheint regelrecht um Schläge zu betteln.

 

Ich nehme allen Mut zusammen, das vermeintliche Rabenaas behutsam in die Hände und versuche, uns mit den Worten: "Angst ist ganz natürlich und meist gar kein so schlechter Ratgeber" zu trösten.

Mein Bruder sieht mich an, versucht ein Lächeln und schweigt.

 

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Geschrieben

Hallo Juls, 

 

"widme ich (mich?) sichtlich erleichtert dem neuen Tag". 

 

Mir fällt eben ein, vor einem Spiegel, wie vor einem Publikum, die Seele zu entblößen, als Übung, bevor man es vor Publikum tut. 

Ich glaube, niemand verrät wirklich die Abgründe seiner Seele.

In uns allen steckt ein Dorian Gray. 

Liebe Grüße

Carlos 

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Geschrieben

Hi Juls,

Albträume sind notwendig, damit das Gehirn sich von belastenden Gefühlen frei machen

kann, woher die auch immer kommen mögen.

Sie sind der Versuch , diffuse Gefühle , die uns  verunsichern oder unverarbeitete Konflikte,

Erlebnisse und Bedrohungen aus dem Alltag in konkrete Bilder und Geschichten zu verwandeln,

die so verfremdet und  entstellt sind,  dass sie neutralisiert werden können, damit der neue Tag

ohne Belastung beginnen kann.

Es gibt aber auch unbewältigte Bedrohungen aus der Kindheit, die, weil man noch zu klein

war, um sie zu verstehen und  bewußt zu verarbeiten, in einer Art Wiederholungszwang weiter

wirken und von Zeit zu Zeit aus dem Unbewußten hochschwappen. Sie können nur mit fremder

Hilfe bearbeitet werden . Das ist jedoch meist ein sehr aufwendiger und teurer Prozess mit

manchmal ungewissem Ausgang.

Deshalb sollte man das Rabenaas akzeptieren und die Angst als einen normalen Bestandteil

des Lebens sehen lernen.

Wie dein LI schon richtig erkannt hat, hat Angst eine lebenserhaltende Funktion, damit wir

uns in bedrohlichen Situationen jederzeit schützen und zur Wehr setzen können. Auch wenn

wir den Anlass nicht immer verstehen, so haben wir doch durch den Albtraum die Sicherheit ,

dass unsere Abwehr funktioniert.

 

Liebe Grüße

 

Thomas

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Danke JoVo, Carlos und Thomas und allen anderen für das Feedback. 

Wenn sich einem Abgründe der Seele auftun, kann das Angst machen.

Das Erlebte prägt uns. Die Psyche versucht sich selbst zu heilen,

indem man beginnt, seine Gedanken und Gefühle anzuerkennen. 

Das Unterbewusstsein schickt uns Bilder in Form von Erinnerungen

oder Träume. Diese anzunehmen (das Rabenaas in die Hände) und auch

die Angst als einen Freund zu betrachten, ist ein Prozess der Verarbeitung.

Jeder hat eine dunkle Seite und wird sich dieser früher oder später stellen

müssen. 

 

Liebe Grüße Darkjuls

 

 

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