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7.Januar 1945, irgendwo im Nirgendwo von Arizona.

Das Licht geht nacheinander in einer riesigen Halle an.

Ein Mann in einem fleckigen weißen Kittel, mit Klemmbrett und zerzaustem grauen Strubbelhaar tritt ein. Links und rechts stehen dutzende große Käfige mit den unterschiedlichsten Tierarten darin. Er macht seine Visite. Erster Käfig: Die Eichhörnchen. Er bleibt stehen und betrachtet die kleinen tollenden Wuschelschwänze wie sie sich den Baum ohne Krone mitten im Käfig rauf und runter jagen. Zwei andere stehen aufrecht nebeneinander und knabbern an Nüssen rum.

„Awwww… niedlich.“, sein Kommentar und schnell ein paar Notizen hingekritzelt. Zweiter Käfig gleich daneben mit langer Hängestange. Dort baumeln kopfüber an die zwanzig kleinen Fledermäuse herum. Einige putzen sich und ihre Jungen mit der Zunge.

„Awwww… so goldig!“

Im dritten Käfig gurrten Tauben umher. Die Möchtegern-Machos plustern sich gurrend und um die eigene Achse drehend auf, während auf der anderen Stange sich einige Pärchen gegenseitig am Kopf putzen.

„Schön!“

In Käfig Nr.4 dösen zusammengekuschelt ein paar Katzen.

„Da kriegt man gleich Lust sich dazu zu legen! Ach ja…“

Im sechsten und größten Käfig tummeln sich Biber in einem künstlichen Teich umher. Emsig am Baumstammnagen und Äste herumschleppen.

„Sehr gut! Ihr kleinen nimmermüden Baummeister ihr! Und was für niedliche kleine Patschefüßchen!“

Verzückt schlendert der Ingenieur pfeifend zu einem großen Schreibtisch am Ende der Halle und fängt an einen Bericht zu tippen. Kaffee blubbert bereits daneben.

„Sehr verehrter Prof. B. F. Skinner, ich melde mich mit dem wöchentlichen Bericht bei Ihnen! Projekt Fledermausbrandbombe bedarf weiterer Optimierung da die kleinen Viecher schon vor dem erreichen des Ziels in Flammen aufgehen und einfach ohne Schadenswirkung in der Luft verpuffen.

Projekt Taubenrakete kommt gut voran! Wir haben sie erfolgreich darauf trainieren können, Schiffe im Sichtfenster anzupicken und mit den übertragenen Impulsen die Rakete treffsicher ins Ziel zu lenken. Auch bin ich am Überlegen ob man ihnen nicht kleine Sprengstoffkapseln mit Brandbeschleuniger an die Füßchen kleistern könnte? Wir werden sehen. Projekt Kami-Katze läuft hingegen nicht so gut. Katzen sind nicht gerade geeignet um Sprengstoffladungen an bestimmte Ziele zu bringen. Zwar kommen sie heimlich wie Ninjas ungesehen voran, lassen sich aber all zu oft von Kleinigkeiten Ablenken. Bei den Eichhörnchen hingegen sieht es besser aus. Jedoch hapert es noch an der richtigen Position des Sprengstoffs, da sie immer gerne an den Gurten knabbern. Projekt Biberzahn verspricht bisher den besten Erfolg. Wir haben die Biber soweit fit gemacht, dass sie im Akkord Bäume fällen und ohne unterlass Dämme bauen. Wir rechnen mit einer Überflutungswahrscheinlichkeit und Behinderung durch gefällte Bäume im feindlichen Gebiet von 86%. Ein detaillierter Bericht erfolgt wie immer am Ende der Woche. Ergebens, Ihr werter Dr. Douglas-Elias Mortimer.“, ließt er den Bericht tippend und nimmt lächelnd einen Schluck Kaffee.

„Hervorragend!“  

 

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