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"Dreck unter meine Schuhe"


Tobuma

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                                    Dreck unter meine Schuhe

Sagt der 8 jährige Junge zu seiner Deutschlehrerin: „ Du mir nix zu

sagen. Du nix als „Dreck unter meine Schuhe.“  (so passiert)

Zu meiner Zeit hätte er ein paar um die Löffel bekommen, dann hätte

er wenigstens gewusst, dass das nicht in Ordnung war. Zu Hause wäre

es ihm bei einem Widerspruch gegen die Eltern nicht anders ergangen.

Heute soll die Lehrerin mit den Eltern sprechen und pädagogisch einwirken.

Woher hat der Kleine dieses Grundverständnis wohl? Von den Eltern,

die  hier sind, um schnell Geld zu verdienen und sich nicht um ihre Kinder

kümmern, selbst kaum richtig deutsch sprechen können. Die gar nicht

bereit und willens sind, sich mit einer anderen Kultur zu beschäftigen und

sich erst einmal selbst zu integrieren.

Das ist natürlich immer nur ein Teil.

Und wenn der Kleine randaliert, weil er keine Lust hat und den Unterricht

stört, dann zieht die ganze Klasse in einen anderen Raum um, damit wenigstens

die anderen was lernen können. Nach Hause darf er auch nicht geschickt werden,

wir haben ja Schulpflicht.

Ich finde die Tatsache, dass den Lehrern und Schulen jegliche disziplinarischen

oder organisatorischen Mittel aus ideologischen Gründen entzogen worden sind,

schlecht.

Das gilt selbstverständlich auch für den Bereich der Kinder, die nicht

aus Migrantenfamilien stammen. Über die Ausstattung der Schulen, die Lehrer

Schüler Relation usw. will ich gar nicht erst reden.

Lehrer werden mit all den sozialen Problemen befrachtet, die aus einer

 komplizierter werdenden Umwelt und einer naiven „Feel Good“ Pädagogik

 entstanden sind und dann damit allein gelassen.

Zwischen „autoritär“ und „Laisser faire“ Stil würde es sicher einen gesunden

Mittelweg geben, genauso wie zwischen abbruchreifen Schulgebäuden und

modernstem Schulbetrieb. Andere Länder können das ja auch.

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Guten Tag Tobuma,

Zwischen  "ein paar hinter die Löffel bekommen" und "Dreck unter den Schuhen sein"

ist sehr viel Mensch (ein ganzer Körper ) und sehr viel Raum für Dialog.

 

Dass dieser stattfinden kann und zwar in konstruktiver Weise ist Aufgabe einer Schulleitung, die sich aus den Eihäuten einer sogenannten schwarzen Pädagogik, verabschiedet hat.

 

Als ich in die Grundschule ging (ca. 1970) konnte der Direktor derselben noch ein befreundetes Kind blutig schlagen, ohne dass es irgendwelche Konsequenzen hatte.

 

Das ist nun anders.

 

Lehrer behandeln ihre Schüler aber tw. immer noch, als wären sie Halbgötter und die Schüler unwissende Wissenempfänger, in die willfährig eingetrichtert werden kann.

Womöglich ist obige Aussage eines Migrantenkindes auch einer solchen menschenunwürdigen Behandlung geschuldet.

 

VG Sternenherz

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Hallo Thomas, da sprichst Du ein ernstes Thema an. Schüler sollten Respekt vor dem Lehrer haben. Überhaupt sollten wir uns alle mit Achtung voreinander begegnen. Die Eltern der Schüler haben meiner Meinung nach in der Erziehung darauf einzuwirken, dass die Kinder gewisse Umgangsformen und Höflichkeit lernen. Ich gehe hier nicht davon aus, dass der Schüler nicht wusste, was er da sagt. Darüber sollte gesprochen und eine Basis für zukünftiges Miteinander geschaffen werden. 

 

Liebe Grüße Juls

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Hallo Darkjuls , hallo @ll,

 

ja, zweifelsohne sollten Schüler Respekt vor ihrem Lehrer haben.

 

Und: Dieser Respekt ist sehr oft - auch heutzutage noch - eine Einbahnstraße. Sprich: Lehrer fordern unbedingten Gehorsam und Anstand ein -- sind aber ihrerseits nicht unbedingt willens oder in der Lage, dieses auch ihren Schülern und Schülerinnen entgegen zu bringen.

 

Ich habe jahrelang SchülerInnen begleitet und miterleben müssen,

wie kleine, sehr fähige, pfiffige und kreative Geister zurechtsgestutzt worden sind --

einfach, weil sie nicht willens sind, wie kleine Rekruten auf einem Kasernenhof zu funktionieren.

 

Die Pädagogik ist tw. in den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrtausends stecken geblieben.

Es gibt - Dank so fähigen Reformern wie Maria Montessori bspw. - neue Erkenntnisse über die Art und Weise wie Kinder lernen und dass bestimmte abverlangte Dressurleistungen (zB. in der ersten Klasse bereits Buchstaben wie aus dem Ei gepellt & millimetergenormt in Höhe, Neigungswinkel u.a. in die Zeilen einzufügen) einem sechsjährigen Kind noch gar nicht abverlangt werden können.

 

Ich habe - genau an dieser Nahtstelle - Kinder verzweifeln sehen und regredieren .... dh. sich selber zurückversetzen auf die Stufe von Kleinkindern, weil sie Härte mit der die Lehrer absolute Genauigkeit einfordern und Nachmittage mit tw. sinnlosen Hausaufgaben füllen (Erstklasskinder, die 90 Minuten HA aufhaben, sind keine Seltenheit) nicht ertragen. An Montessorischulen machen Kinder exakt 20 Minuten HA in der ersten Klasse - dann dürfen sie aufhören.

 

Respekt ja! Und auf Gegenseitigkeit -- ganz in dem Sinne von einem indischen Namaste :

"Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in Dir!".

 

Lehrer haben fraglos eine unglaubliche Leistung zu erbringen heutzutage -- Kinder mehrerer Nationen in einer Klasse ist  Standard. Verhaltensauffällige Kinder noch dazu keine Seltenheit.

 

Aber : Das muss ich eben wissen, wenn ich mich für den Beruf des Lehrers entscheide und ob ich bereit und fähig bin, das zu stemmen. Ob ich auch bereit und willens bin, andere Kulturen zu respektieren und neugierig auf sie zu sein.

 

Wenn die Antwort ein Nein ist, dann sollte ich nicht Lehrer werden. Und wenn ich schon lange im Beruf bin und den neuen Anforderungen hilflos gegenüber stehe, dann muss ich halt zugeben, dass ich Hilfe brauche und mich entsprechend fortbilden.

Gerald Hüther - der international anerkannte Hirnforscher kommt  - aufgrund seiner Forschungen zu dem Ergebnis: Die Chefs (auch Lehrer sind ja solche ) der Zukunft müssen Liebende sein.

 

Es kann ja nicht angehen, dass - wie in Zeiten von Corona -- Online-Unterricht für viele Lehrer nicht machbar war, weil sie es einfach nicht auf die Reihe bekommen haben.

 

So -- jetzt habe ich ganz schön viel geschrieben - das kommt daher , dass ich einfach in dem Bereich sehr engagiert war und jetzt - durch NachhilfeschülerInnen immer noch bin. Und sehr genau realisiere, wie Kinder mit Migrationshintergrund tw. von vorneherein ins "Kröpfchen" fallen, wo alle unbrauchbaren Körner aus den guten alten deutschen Hausmärchen hin verfrachtet werden.

edit:

Wie ich schon schrieb, habe ich mich auch ein wenig in Wut geschrieben . Das ist nicht okay.


Tobuma, Du schreibst , dass jegliche Disziplinierungsmöglichkeiten aus ideologischen Gründen entzogen worden sind.
An welche Disziplinierungsmöglichkeiten denkst Du denn? Es gibt doch nach wie vor die Nachrichten an die Eltern und die Möglichkeit des Schulverweises - oder bin ich da falsch informiert?  Und welche ideologischen Gründe meinst Du ?

Natürlich kann ich ein achtjähriges Kind nicht nach Hause schicken - das ist ein Frage der Aufsichtspflicht. Aber ich kann ihn durchaus abholen lassen von der Schule, wenn er nicht tragbar ist.

 

Was ist eine naive "Feel-Good-Pädagogik"? Es ist doch wichtig, dass sich jeder wohl fühlt - oder sehe ich das falsch. Lernen geht nur in einer Umgebung, in der keiner Angst zu haben braucht.

 

Was Du schreibst, dass Klassen heillos überfüllt sind, stimmt so. Ich habe ja zuletzt im Kleinkinderbereich gearbeitet und da ist es keine Seltenheit gewesen, dass eine Pädagogin mit 16 Kindern alleine gewesen ist. Da ist keinerlei sinnvolle pädagogische Arbeit mehr möglich.

Ist es denn so, dass an den Schulen inzwischen laissez-faire Stil verlangt wird? Das kann ich mir nicht vorstellen.

Dass die Lehrer mit den herausfordernden Problemen alleine gelassen werden, ist natürlich nicht gut. Gibt es denn nicht angemessene Fortbildungen zB. zu einer "Willkommenskultur für Flüchtlingsfamilien" usw. ?
 

VG Sternenherz

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Liebe @Sternenherz, lieber Thomas, dass Lehrer als Pädagogen vor den Schüler ebenfalls Respekt haben, davon sollte man ausgehen können. Leider scheint das nicht immer so zu sein. Es gibt sehr engagierte Lehrer und auch überforderte ausgelaugte Lehrer. Dann gibt es sicherlich auch welche, die nur den Stoff durchpauken wollen. Meiner Meinung nach müsste das gesamte Schulsystem überarbeitet und verbessert werden. Kleinere Klassen, mehr Lehrer, Gesamtschulen. Es ist ein weites Feld und spiegelt unsere Gesellschaft wider. 

 

Liebe Grüße Juls

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