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Geschrieben am

Du zeigst den Menschen
deine Verrücktheit. Vielleicht bist du deshalb
eine teure Farbkopie deiner Träume.
Du hast von Aristoteles geträumt,
als Kinder von Tom und Jerry schwärmten.
Deine Legos waren Bücher,
waren Türme – hinaus aus diesen vier Wänden.
Eine Wand, die mit ihrer unerkannten Geschichte zugrunde gehen wird.
Ja, manchmal hast du diese Liebe aus den Romanen
nicht glauben können,

hast eine Melodie für sie gesungen
und vergessen.
Du hattest geglaubt, vorbildhaft zu sein.
Moralisch einwandfrei wie eine Uhr,
die mit dir in einer verirrten Welt gerade abläuft.
Du hattest Freunde. Sie waren Protagonisten
aus Lindgren und göttliche, griechische Figuren,
die zum Beispiel wundersam für dich den Donner herbeiführen konnten.
Deine vier Wände
haben dich auf deinem Schreibtisch erschaffen.
Das stille Sternengewirr in jeder Nacht,
ihre gelben, bunten oder älteren Geheimnisse.
Du kanntest dich gut aus, mit dem nicht-genau-wissen.
Manchmal träumtest du, in etwas einzutauchen,
so wie jemand ins Meer eintaucht.
Und unter dieser Haut, hell und kalt,
hörtest du es wieder klar:
Der Regen fiel in dieses Meer,
du warst gleichsam die Nacht,
ein Haus für alle Träumer
dieser Welt und eine abgesandte Blume.
Du verlangst von Gott keinen einzigen Menschen
oder ihre Liebe.


Du träumtest dich durch seine Jahreszeiten
wie ein Monokel-tragender, argwöhnischer Schatten.
Verliebt in all seine unbeschreiblichen Dinge.
Bald erkanntest du im Herzen,
inmitten eines Tauchgangs
eine Farbe.

  • in Love 4
  • Schön 9
Geschrieben

Wow! Federtanz!

 

Ich meine Hallo erstmal! 😄

 

Dein bestes Werk bis jetzt, zumindest für mich! 

Sehr Bildstark und fesselnd geschrieben. Stimmig im Ton und glaubhaft beschrieben. Vom Titel bis zum genialen letzten Satz, ein hinabtauchen in eine kleine Welt eines Menschen der lieber nach innen blickt und dort sein Glück sucht. Prosa-Lyrik vom feinsten. 

 

Nix zu meckern sorry! Oder... vielleicht die Zeitenwechsel? Von Gegenwart in Vergangenheit und zurück und so... 

Keine Ahnung. Mir auch egal! Ich würde da Nix verändern wollen!!! 

Werde ich mir noch öfters durchlesen! Herzlichen Dank für das Vergnügen! 

 

In meinem Herz hab ich auch eine Farbe gefunden. Welche das ist behalte ich aber für mich. 

👅

 

Wow! 

 

LG ein begeisterter JC 

vor 27 Minuten schrieb Federtanz:

Du träumtest dich durch seine Jahreszeiten
wie ein Monokel-tragender, argwöhnischer Schatten.
Verliebt in all seine unbeschreiblichen Dinge.
Bald erkanntest du im Herzen,
inmitten eines Tauchgangs
eine Farbe.

Mega! 💪

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank lieber Joshua, 

 

Die Zeitenwechsel sind so bewusst eingesetzt. Einiges "war" für das Lyrisches Du und einiges "ist" jetzt noch so. Ich habe den Text oftmals durchgelesen um mir zu erhoffen, dass er sich dennoch flüssig runterliest. Ja, schön, dass du angehalten hast. Sicher etwas anderes als sonst auch.

 

Schönen Abend in deine Farben..

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
vor 12 Stunden schrieb Federtanz:

Du zeigst den Menschen
deine Verrücktheit.

Hallo Federtanz, ein wahres Feuerwerk hast Du für mich mit Deinen Worten entzündet. Ich mag das Bild der Türme, die aus den vier Wänden ragen.

 

Liebe Grüße Darkjuls

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hi federtanz 

 

hier kommt das dunkelblau! .. hab sogar noch einen Delfin unterm Arm 😉
 

In Deinem Text sind sehr viele Sprachbilder sehr gelungen. Besonders gut gefällt mir „deine Legos waren Bücher“ , „ein Haus für alle Träumer“ du verlangst von Gott keinen einzigen Menschen“

 

 Wenn @Managarm der zeremonienmeister , @Joshua Coan der  Elementarschamane, dann ist @Federtanz die Hohepriesterin der lyrischen Seelenwanderungen 😘

 

Bravo + compliments 

 

dio

  • Lustig 3
Geschrieben

Hallo @Federtanz,

 

ein wirklich eindrucksvolles Gedicht, das du hier mit uns teilst. Herzlichen Dank.

 

vor 18 Stunden schrieb Federtanz:

Du hattest geglaubt, vorbildhaft zu sein.
Moralisch einwandfrei wie eine Uhr,
die mit dir in einer verirrten Welt gerade abläuft.

Diese Stelle hat mir den Erkenntnisgewinn gebracht, dass Uhren die Zeit zum Objekt machen und dadurch ihren subjektiven Aspekt verkennen. Der moralische Aspekt von Zeit, wie wir sie individuell wahrnehmen, wird so technisch untergraben und die Wahrnehmenden praktisch aus ihrem Selbst ausgeschlossen. So habe ich das vorher nie gesehen.

 

vor 18 Stunden schrieb Federtanz:

Du verlangst von Gott keinen einzigen Menschen
oder ihre Liebe.


Du träumtest dich durch seine Jahreszeiten

Hier bleibe ich etwas um Unklaren, um vie viele Personen es letztlich geht, vor allem im unteren Absatz (ich, du -> seine). Entweder bezieht sich die Zeile auf eine dritte Person oder auf den zuvor erwähnten Gott.

 

Insgesamt wundervoll eingefangene Aspekte eines introvertierten Geistes.

 

Alles Gute und VLG

Peter

  • Danke 1

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