feedback jeder art fallende falken

[Perry]

fallende falken

im blick der winter bringt krieg ins beschauliche
wir könnten uns totstellen gefallene im niemandsland
doch wir stapfen tapfer weiter solange uns

die füße tragen zu orten  an denen wir am feuer sitzen
einander die kälte ausreiben bis wir gerötet
in träume sinken die uns zurückbringen an die front

wo falken vom himmel fallen  ihre krallen
in mäuseleiber schlagen übrig bleibt
der seelenlose balg ausgewürgt von finsterzeiten

 

[Uschi Rischanek]

Lieber Perry,

 

deine Zeilen heute stimmen traurig, nachdenklich und auch mit einem Gefühl der Machtlosigkeit gegen all diese Unbillen im Rundumuns - kann der Einzelne, ein jeder von uns auch nur das Geringste dabei ausrichten?

Nachdenkliche Grüße zu dir

Uschi

[Tobuma]

 

Lieber Perry,

Dramatische Zeilen. Allein bei der Vorstellung in solchen Situationen brutaler Menschenvernichtung

irgendwie existieren und überleben zu müssen/ zu wollen , dreht sich einem der Magen um. Doch Verdrängen hilft da nicht weiter. Die Ohnmacht angesichts eines willkürlich angezettelten Krieges

bleibt bewußt oder unbewußt im Gedärm hängen.Wohl dem, der es ,wie du noch ausdrücken kann.

 

LG

 

Tobuma

[Nesselröschen]

Lieber Perry,

 

ein ergreifendes und künstlerisch (da meine ich besonders die dritte Strophe) sehr gelungenes Gedicht von dir!

 

Die Passage mit dem Totstellen gefällt mir hier sehr gut! Als letzte Alternative denkt man in ähnlichen Situationen, man könnte dem Grauen entkommen, wenn man sich tot stellt. Das zeigt, wie aussichtslos die Lage ist, die du beschreibst! Doch selten tut das jemand - man macht weiter; dass man gemeinsam dabei ist, macht Mut:

 

vor einer Stunde schrieb Perry:

... die füße tragen zu orten  an denen wir am feuer sitzen
einander die kälte ausreiben ...

 

Man denkt, man könnte all dem für eine Weile entkommen, doch immer wieder landet man an der Front, und immer wieder werden die Alpträume einen dahin bringen - auch wenn der Krieg schon längst vorbei ist.

 

Danke, dass du das ausdrückst, was heute so bewegt!

 

Lieben Gruß

Nesselröschen

 

 

[Ostseemoewe]

lieber Perry

auch wenn ich einige Anläufe brauchte um einzutauchen in dein Gedicht,

ich finde besonders die letzte Strophe ist ganz inhaltsstark. 

Wir müssen uns damit abfinden, diese Ohnmacht nicht abschütteln zu können.

 

Liebe Grüße Ilona

[Perry]

Hallo Zusammen,
"Winterkriege" gehören zu den schlimmsten, weil äußere und innere Kälte sich verstärken.
Leider haben wir aus den Welt- und anderen Kriegen nichts gelernt und so tobt auch heute wieder ein solcher.
Ich überarbeite gerade ältere Texte (bebildere und vertone sie) und da ist auch dieser aus dem Jahr 2010 dabei gewesen.

Hallo Herbert,
ja die täglichen Nachrichten sind voll von dramatischen Kriegsbildern aus der Ukraine, freut mich,
dass Dich meine Aufbereitung ansprechen konnte.
LG
Perry

Hallo Uschi,
ja als einzelne können wir nur wenig ausrichten, aber zusammen haben wir die Möglichkeit den Agressor zu stoppen.
Danke fürs Einlassen auf die düsteren Bilder und LG
Perry

Hallo Tobuma,
wie bereits erwähnt, gibt es solche Bilder schon lange (soweit die Füße tragen etc.), trotzdem
müssen wir sie uns immer wieder vor Augen halten, damit sie endlich enden.
Danke fürs Teilen und LG
Perry

Hallo Nesselrößchen,
ich habe als Kind mitbekommen, wie die Erlebnisse im 2. Weltkrieg, die Heimgekehrten ihr restliches Leben verfolgt haben. Mein Vater konnte kaum darüber sprechen, weshalb ich wie hier versuchte ihm Worte zu geben.
Danke fürs positive Reflektieren des Schreckens.
LG
Perry

Hallo Ilona,
auch wenn die heutigen Kriege andere Schlachtfelder haben, sind die Ängste ähnlich und wir müssen lernen mit ihnen umzugehen.
Danke fürs Hineinspüren und das wertschätzende Feedback.
LG
Perry