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Kriegsgedicht


Wirbel um, 
zwei drei,
Wirbel drum,
zwei,drei,
treibt‘s sich herum,
in Geist,
in Seel‘,
Verstand und Leib,
Treib, treib, du Joch,
Verblute doch!

 

Wenn einer denkt, dass er für die Wahrheit steht,
liegt es nah, dass er eine Tat aus Überzeugung begeht,
wenn sie auch nicht jeder versteht,
kommen Geröll und Geröll zusammen,
und entflammen,
den Lebensgeist der schwarzen Kanone,
die den Sieger sicher reich belohne,
wenn alles das man mir verhieß,
auf eine ihrer steinern Kugeln stieß.

 

Kipp hinab die Brühe,
ohne jede Mühe,
Sie verzerrt deinen Verstand,
sie verzehrt den innren Widerstand,
dass‘ er vergeh,
man ihn heut‘ nicht wieder seh,
und sich schließe das Verlangen,
nach Hause zu gelangen,
nicht länger im kalten, düstren Graben zu bangen.

 

Der Krieg kann als solcher recht schmackhaft gemacht werden,
auch wenn Menschen sterben, 
bleibt er seine eigene Kunst,
in dem Tale voll Dunst,
auf dem Hügel voll Blut,
auf dem Haufen voll Glut,
der toten Seelen,
die fehlen,
sich nicht länger quälen,
durch schwarzen Lärm und Rauch,
ich nahm ihn auch,
wahr,
trotz der Schar,
die mich Narr,
aufnahm wie ein menschlich Objekt,
das im Feind den größten Schrecken erweckt,
wenn es das denn tut,
und nicht bald mein Gebein ebenso auf dem Schlachtfeld ruht. 

 

Nicht länger sind wir Teil der gloreich‘ Geschichte,
nun Anklagepunkt der moralisch‘ Gerichte,
dass‘s ja nicht ein weitrer solch Schaden anrichte,
sich seine staatstarke Idylle errichte,
die sich nach paar Jahren von selber vernichte,
Und Volksherrschaft trete ins lobende Lichte.

 

Majestätischer Streich,
der bis ins Feindesreich reich‘,
nur ein Zug der Figuren,
ein gesprochner‘ Befehl,
dass wir ins fremde Land fuhren,
dass‘s Heimweh uns quäl‘.

 

Das Kriegskunstfeuer,
ein Ungeheuer,
ein barbarisch‘ Kind,
wie‘s wütet, wie‘s verleit‘,
weiß denn niemand mehr bescheid,
dass wir alle vom gleichen Boden sind?

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Geschrieben

Ludwig, dein Gedicht macht seinem Titel alle Ehre!

Es kommt mit seinen ungeschliffenen mal kurzen, mal langen Versen sehr stakkato-artig daher und zeugt von der inneren Zerrissenheit des hier sprechenden, teils sogar über den Krieg als Kunstform philosophierenden, letztlich aber doch desillusionierten Kriegers. Am Krieg gibt es nichts schönes, und dein Gedicht, scheint's mir, will daher auch nicht schön, mit Metrik und Reimschema, wirken.

Das Gedicht wirkt so, wie es daher kommt, sehr stimmig auf mich.

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