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Geschrieben am

Die Ratgeber, die in Regalen auf bedürftige Geister warten,

versprechen uns inneren Frieden.

Nur eines muss gelingen.

Ich soll mein wahres Selbst erkennen.

Dann wird alles gut.

Dann bin ich nicht mehr getrieben.

Dann bin ich ein guter Mensch.

 

Also fange ich an zu bohren.

Häute mich selbst.

Ich versuch es alleine.

Nutze die Worte kluger Frauen und Männer.

Sitze in Gruppen mit anderen angebohrten Köpfen.

Manch einer glaubt sich schon ganz nah

am wahren Kern.

 

Wie fühlt es sich wohl an,

wenn man endlich auf die erwünschte Substanz trifft?

Woran werde ich es bemerken?

Keine dunkle Gedanken mehr?

Keine Ängste oder Zweifel?

Jeden Tag mit einem Lächeln beginnen?

Bereit, jeden Menschen zu umarmen?

 

Ich weiß es nicht.

Die Bohrer sind inzwischen alle stumpf.

Ein Körper voller Löcher.

Eine Seele ohne Mantel.

Ich bin auf nichts Wahres gestoßen.

 

Ihr wollt wissen, was ich gefunde habe?

Zerrissenheit.

Bilder, die ich nicht sehen will

und keinem zeigen mag.

Gelüste, die ich am liebsten wieder zugeschüttet hätte.

Viele Wünsche, die nach Aufmerksamkeit schreien.

Letztlich nur ein heilloses Durcheinander.

Keine Spur vom wahren Selbst.

 

Ihr wollt es genau wissen, was ich gefunden habe?

Ich nenne es

Lebendigsein.

 

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Geschrieben

Moin

 

Hallo Restless, 

ich frage mich, ob es nicht besser wäre das Gedicht auf den ersten Vers, auf die erste Aussage zu reduzieren, so kann jeder sich selbst darüber Gedanken machen, über die unzähligen Werken solcher Art.

Nun, es ist immer interessant und lehrreich eine ehrliche Antwort auf solche Frage zu lesen. 

Die sechste, erklärende Strophe würde ich weglassen.

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. 

Da du über Wahres schreibst und nicht zwangoptimistisch, wirst du wenig Resonanz finden: Die Menschen wollen nicht die Wahrheit wissen.

Liebe Grüße

Carlos 

 

Geschrieben

Vielen Dank für Dein Statement. Ich verstehe, was du sagst. Vielleicht klingt es arrogant, ist aber nicht so gemeint.

Wenn ich etwas schreibe, sind es meine Gedanken. Ich bekomme gerne Feedback, auch bezüglich handwerklicher Aspekte. Wenn ich aber keine Resonanz erfahre, weil man meine Gedanken nicht mag, ist es halt so.

LG 

Andreas 

 

 

 

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Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb J.W.Waldeck:

Der Trick der Verführer ist es,

immer vollkommen unerreichbare Ziele zu setzen

Es ist meiner Meinung nach der Trick jeder Glaubensinstanz, über Unverständliches eine Wissenshochheit zu bilden. Dadurch entsteht ein Machtgefälle unter dem Deckmantel der Glückseeligkeit.

 

Am 4.2.2023 um 20:42 schrieb The Restless:

Ihr wollt es genau wissen, was ich gefunden habe?

Ich nenne es

Lebendigsein.

Der Schluss gefällt mir insbesondere. Es ist eine schöne Reflexion über das So-Sein in einem Wirr von spirituellem Bypassing.

 

VLG Peter

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