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Die Demütigung des Diogenes (Hörversion)


Georg C. Peter

Empfohlene Beiträge

Die Demütigung des Diogenes

 

Nichts sei wahrhaft in Bewegung.

Nicht die allerkleinste Regung.

 

Alles würde stille steh‘n,

sprach ein Weiser in Athen,

 

der - mit Inbrunst und Elan -

und mit schmetterndem Organ

 

präsentierte seine Worte

an dem feierlichen Orte.

 

Plötzlich stand – im Leinendress –

auf der Herr Diogenes.

 

Provozierte, lief im Trab

unaufhörlich auf und ab.

 

PS:

Und der Weise an der Mauer

war erstarrt. Und wurde sauer.

 

 

*Diogenes von Sinope (um 413 v. Chr. - um 323 v. Chr.) war ein antiker griechischer Philosoph.

Er zählt zur Strömung des Kynismus, welcher für den Skeptizismus (Gesellschaftskritik) und für die Bedürfnislosigkeit steht.

 

** Original-Anekdote aus: Philosophenanekdoten - Nur einer hat mich verstanden (Reclam)

 

Hörversion:

 

 

PS: Danke @Joshua Coan für den Tipp zum link! 🙂 

PPS: Dank an @Marvin und 

@Claudi für den Verbesserungsvorschlag! 

 

 

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vor 58 Minuten schrieb Herbert Kaiser:

Dieser Diogenes muss ein schrulliger Querdenker gewesen sein. Auch die berühmte Anekdote mit dem Feldherrn Alexander gibt davon Zeugnis.

Ein sehr interessanter und heiterer Beitrag.

 

Lieber @Herbert Kaiser,

 

Was man so liest, war Diogenes nicht nur ein Querdenker.

Seine Provokationen und Belästigungen gingen wohl so weit, dass er heute dafür - zumindest für ein paar Tage - 

im Bau landen würde.

Aber er war eben auch höchst originell und spitzfindig und legte sich regelmäßig mit der Obrigkeit an.

 

Das "herumwandeln" im Beispiel oben zeigt, wie sehr er die Dinge durchschaute, 

denn gleichzeitig widerlegt er den Kollegen auf profanste Weise und macht sich geräuschvoll über ihn lustig. 🙂 

 

Vielen Dank für das Interesse und die lobenden Worte.

Herzliche Grüße,

Georg

 

PS: 

Falls Interesse besteht - über die Anekdote mit Alexander gibt es von mir ebenfalls ein Gedicht, das ich vor einiger Zeit hier gepostet habe ("Diogenes").

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Hallo, Georg

Über Diogenes weiß ich sehr wenig, jedoch kann ich ihn mir jetzt gut vorstellen😊, weiß nur dass er zu Alexander dem Großen sprach "geh mir ein wenig aus der Sonne" und dieser war von ihm so beeindruckt. 

Gern gelesen und somit ein bisschen von der antiken Geschichte gelernt.

LG sendet Pegasus

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Liebe @Pegasus,

 

wie schon bei Herbert angedeutet, kannst Du das Gedicht über Diogenes und Alexander - wenn Du irgendwann mal Zeit und Lust hast - unter dem Namen "Diogenes" in diesem Forum nachhören... 😉 

 

Freut mich, dass Du ein wenig antikes Wissen inhaliert hast. Die barfuß- Schritte in der Hörversion stammen übrigens von einem Dichter, der namentlich nicht genannt werden will... :hiya:

 

Diogenes war ein kleiner Rebell und immer etwas aufmüpfig. Ich finde das faszinierend.

 

Vielen Dank für Deinen netten Kommentar und liebe Grüße,

Georg

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  • 2 Wochen später...

Weißt du, lieber Georg C. Peter,

 

am schönsten ist es doch, wenn du deine Gedichte vorträgst. Dieser Pathos, den macht dir so schnell keiner nach.  Man spürt direkt, wie der ganze Saal erschrocken aufblickt als dieser Querulant es wagte, dem Weisen zu widersprechen.

Und dann der lapidare Schlusssatz. Genial.

Allerdings hätte ich anstatt des "Lehrers" doch lieber wieder die Bezeichnung "Weise" am Ende gehabt  Bei mir dauerte es eine Nanosekunde, bis ich begriff, das jener gemeint war. Ist aber Geschmackssache.

Ich bin mir sicher, dass das Publikum dir bei deinen Lesungen  zu Füßen liegt.

Ich finde es einfach nur schön.:blume:

 

VG, Marvin

 

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  • 2 Wochen später...
Am 12.3.2023 um 17:29 schrieb Marvin:

Allerdings hätte ich anstatt des "Lehrers" doch lieber wieder die Bezeichnung "Weise" am Ende gehabt  Bei mir dauerte es eine Nanosekunde, bis ich begriff, das jener gemeint war.

Hallo @Marvin,

 

vielen Dank für Deine lobenden Worte.

Und: Ich freue mich auch über Deine Kritik (siehe oben), damit kann ich wirklich etwas anfangen.

 

Das Problem: 

Das PS ist so kurz, das ein 2-silbiges Synonym (mit der Hebung auf der eins) für der "Weise" hinein muss. 

- Philosoph: Passt nicht (3 Silben)

- Sophist: Hebung auf der zweiten Silbe

- Weise: Wiederholung zum Text oben

- Lehrer: Etwas missverständlich (danke für den Tipp!)

 

"Der Weise" und "Der Lehrer" sind also beide nicht ganz ideal...

Was hieltest Du von:

 

PS:

Und der Redner an der Mauer

war erstarrt. Und wurde sauer.

 

???

Merci und viele Grüße,

Georg

 

 

 

 

Am 12.3.2023 um 17:29 schrieb Marvin:

am schönsten ist es doch, wenn du deine Gedichte vorträgst. Dieser Pathos, den macht dir so schnell keiner nach.

 

...und ich möchte noch bescheiden hinzufügen, lieber @Marvin, dass die Schritte des Diogenes (in der Hörversion) in liebevollster Hand- beziehungsweise Fuß- Arbeit persönlich gestaltet wurden! 

 :grin:

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Ja, jetzt, wo du es erwähnst, lieber Georg,

und ich noch einmal intensiv reingehört habe, kann ich nur sagen, sensationell! (Das Werk ist aber ganz sicher nicht auf dem Wege zum erleichternden Örtchen entstanden? Weil ja alles irgendwie im Fluse ist 😉)

Mich wundert, dass du dich auch so bei den Wiederholungen zierst. Scheinbar bin ich da toleranter als meine Kollegen. (Hat mir ja die Gewitterhexe auch schon in einem meiner Stücke angekreidet)

Ich finde, "der Weise" dürfte ruhig nochmal am Ende in Erscheinung treten.

Wenn du schon drauf verzichten willst, wäre der "Redner" viell. tatsächlich besser. Oder "der Denker"

 

VG, Mavin

 

 

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Am 12.3.2023 um 17:29 schrieb Marvin:

Allerdings hätte ich anstatt des "Lehrers" doch lieber wieder die Bezeichnung "Weise" am Ende gehabt 

 

Ja, lieber Georg, das fände ich auch schlüssiger. Wiederholungen an sich sind gar nicht verkehrt, gerade im Erzählvers. Der Weise ist ja auch ein wichtiges Schlüsselwort (genau wie deine Assel, Marvin). Unschön sind nur unnütze Wiederholungen, insbesondere bei den Bau- und Füllwörtern. 

 

Mir hat übrigens der Leinendress am besten gefallen, prust! Ein toller Spaß!

 

LG Claudi

 

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Lieber @Marvin , liebe @Claudi,

 

vielen Dank für Eure Anregungen.  :thumbup:

 

Ich musste den Vorschlag der Wiederholung von dem „Weisen“ erst sacken lassen und kurz mit meiner Lektorin besprechen.

Ergebnis: Gerne angenommen, vielen Dank! (Ich gebe zu, das kommt nicht oft bei mir vor... 😉 )

 

Auch freue ich mich sehr über den Schmunzler beim Schlusssatz von Marvin und über das Prusten von Claudi über den „Leinendress“ (fast schon ein Neologismus, aber ich hoffe – farblich – passend).

 

Merci für den "Schmunzel- Prust" und liebe Grüße an Euch beide,

Georg

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Sehr gerne geschehen, Lieber Georg,

 

du erkennst ja nun selbst, dass wir hier unschätzbare Dienste für die Optimierung deine Lyrik  leisten können. Wenn wir sogar deinen Lektor überzeugen konnten, dann sollten wir über einen Deal nachdenken.

Man weiß ja, dass du mit deinen Texten auch auf Tour gehst. Da halte ich es für angebracht, uns als Testhörer einzuladen, um dir wertvolle Tipps für die weiteren Vorträge geben zu können. Ich machte z.B. das völlig kostenlos. Lediglich Anreise, Unterbringung (nur, wenn erforderlich)  und Verköstigung müssten gewährt werden.

Na, wie wär's? Wann und wo sind deine nächsten Termine?

 

Viele Grüße, Marvin

 

P.S.: Deinen "Diogenes" habe ich  schon mal daraufhin abgeklopft. Aber da gibt es leider nix zu meckern. Einfach wunderbar. 🙂

 

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