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    Gedanken eines alten Mannes


Seine Hände, gerunzelt, durchfurcht
wie Rinde betagter Eichen.
nahm er nicht wahr, während sie
über ihre silbergrauen Haare streiften,
sanft und Wärme spürend,
ihren Rücken hinab glitten.

 

Noch immer begehrte er sie.
Mit ihrem Lächeln konnte sie
den Aufgang der Sonne ersetzen,
sobald sie behutsam den Nebelschleier
von den Wundern eines neuen Tages zog.

 

Wie eine Zauberin hatte sie seine Sinne
mobilisiert, hatte ihn angeleitet, mit Hingabe
schauen und zu beobachten.
Farbiger und voller Klangwelten
wurde seine Welt. Gebannt konnte er Tönen
des Windes, Stimmen des Wassers lauschen.

 

Nach und nach näherte er sich 
dem verborgenen Geheimnis ihres Lebens,
fühlte, wie seine innere Welt wuchs.
Ihr welker Leib wurde ihm Schatzkammer
kostbarer Erinnerungen mit den Gesichtern
ihrer gemeinsam durchlebten Jahre.

 

Irgendwann in künftigen Tagen
würde ein Fremder in ihr Haus treten,
sie beide an der Hand nehmen auf dem Weg
zum Tempel zeitlosen Glücks,
während hinter ihnen die Welt
im Sumpf  ihrer Begehrlichkeiten
zurückbleiben würde.

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