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Geschrieben am

"Du musst für einen anderen leben, wenn du für dich leben willst", 

 

so lautet der berühmte Spruch Senecas.

 

Tja, für wen? 

 

Wen suche ich mir aus, aus den 8 Milliarden auf diesem Planet? 

 

Nun, egal wen ich mir aussuche, ich will, dass diese Person weiß, dass ich für sie lebe, nicht wahr? 

 

Wer, ohne ein großes Opfer machen zu müssen, ein Kind aus der dritten Welt adoptiert, will Name und Aussehen des Kindes wissen, dem er regelmäßig Geld schickt, und über dessen Vorankommen informiert sein.

 

Nur große Geister sind in der Lage, sich für Unbekannte zu opfern. 

 

Ich brauche jemanden, den ich kenne, am liebsten eine schöne Frau um deren Seele ich mich kümmern kann. 

 

Bis Mitte 60. 

 

Mit Lebenserfahrung hinter sich. 

 

Für so eine Frau könnte ich leben.

 

Wenn sie sich einen Wagen wünscht (es muss aber ein gebrauchtes sein) würde ich ihren Traum erfüllen. 

 

Sie kann mit dem Auto machen, was sie will: Ich will nur, ab und an, mich mit ihr in einem ruhigen Café zum plaudern treffen.

 

  • Gefällt mir 2
  • Schön 1
Geschrieben

Hola Carlos,

 

also um es mal mit etwas Humor zu nehmen, ich würde mich da auch anbieten, falls sich nichts anderes findet.

Frei nach Robert Gernhardt, der Senecas Spruch etwas anders interpretiert hat, in seinem Gedicht: "Vom Leben".

 

Meine Kontonummer lautet: ....

 

Spaß beiseite. Natürlich sehnt sich fast jeder Mensch danach, für einen anderen da sein zu können, sei es Partner, Freunde, Kinder, selbst Unbekannte. Das ist wohl menschlich.

 

Grüße,

Aries

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Also, bis jetzt hat sich niemand gemeldet, lieber Herbert  😉

 

Ich nutze die Gelegenheit, um deine hervorragende Kunst, Texte von anderen zu kommentieren, zu loben. Niemand im Forum kann sich dabei mit dir messen. 

Was ich geschrieben habe, ist natürlich ein Scherz, aber bei Prosa finde ich keine extra Rubrik für "Humoriges". 

 

 

Hola amigo Aries, 

ich vermute, du bist von der spanischen Sprache angetan. Ich würde gerne dir hier direkt weiter auf Spanisch schreiben, wenn es nicht verboten wäre.

Diesen  berühmten  Spruch von Seneca habe ich zum ersten Mal in New York, im Central Park, auf der Rückenlehne einer Bank, unweit von "The Metropolitan Museum" gesehen. Das war ein Jahr nach dem Angriff auf die Tween Towers. 

Natürlich ist unser Leben verlogen, in Wirklichkeit wollen wir alle das Schäfchen ins Trockene bringen, nicht wahr?

Sei herzlich gegrüßt mein Freund. Ich glaube, du spürst, dass, wenn ich das schreibe, nicht eine trockene aufgezwungene Pflicht ist.

 

 

 

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber Carlos,

 

ich kenne die Schriften Sencas nicht; nicht einmal dessen Bonmots. Doch trotzdem möchte ich mich gern mit diesem Spruch auseinandersetzen.

Könnte hier nicht mit "ein anderer" der allgemein andere gemeint sein? Schlägt Seneca hier also nicht vielleicht vor, nicht nur für diesen einen anderen sondern für viele, unzählige andere zu leben; sich selbst also als Diener für seine Mitmenschen zu machen? Es geht dabei Seneca um Selbstwahrnehmung, meine ich. Etwas umgestellt, könnte man Senecas Satz wie folgt fassen: Ich lebe für andere, um überhaupt selbst zu leben.

Nur mal als Einwurf. 🙂

  • Danke 1
Geschrieben

You are right my friend. 

Sicherlich hat er es so gemeint. 

Und so handeln auch manche Menschen, wie Mutter Theresa. 

Eigentlich, würde ich sagen, handeln alle Nonnen so. 

Die Nonnen (nicht die Mönche) sind Frauen, die auf ein eigenes Leben verzichten und leben weitgehend für andere, für Alte, Kranke, Bedürftige, etc. 

In unserer Zeit, die sich dem Konsum verpflichtet hat, ist die Zahl solcher Frauen immer geringer. In manchen Klöstern, zum Beispiel, leben nur noch drei oder vier.

Seneca lebte als das Christentum im Entstehen war, er war Lehrer Neros gewesen, der ja bekanntlich Rom anzündete und den Christen die Schuld gab. Und, als Seneca bei ihm in Ungnade fiel, befahl er ihm, sich selbst umzubringen, was Seneca auch tat. 

Ich erwähne Seneca in diesem Zusammenhang, weil seine Lehre sehr der christlichen ähnelt. 

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