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Geschrieben am

Aus meinen 'Menschgedichten'

Ein Mensch der meint als Kritikaster,

stets aufzutreten, welch Desaster.

Die Weisheiten gern kundzutun,

bevor er vielleicht nicht könnt ruhn.

 

So dacht besagter Mensch sodann,

bring ich die Meinung gern mal an.

Egal dabei, fĂŒr ihn ja richtig,

ob angebracht, ob null und nichtig.

 

Wenn aus 'profundem' Munde strömt,

er gern dabei andre verhöhnt,

wobei man sehr wohl unterschied,

bei Freunden dies tunlichst vermied.

 

Dem Mensch an sich recht unverdrossen,

die Worte aus der Feder flossen.

Erhofft dann selbst gerne mitnichten,

dass andre wohlwollend berichten,

von allerlei Elaboraten,

die nun bei ihm zutage traten.

 

Und die Moral von der Geschicht,

darum schrieb ich ja dies Gedicht -

Sei selber immer hĂŒbsch bescheiden,

lass diese Leut uns tunlichst meiden.

 

Dem Mensch bleibt wohl sein grĂ¶ĂŸtes Laster.

So ist er halt – der Kritikaster!

 

© Uschi R.

bild:pixabay

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Geschrieben

Hallo Uschi R.

 

So isser, der Kritikaster. Ich glaube, jeder von uns kennt einen. Typen, die immer was zu nörgeln haben, ob verbal oder geschrieben. Unangenehme Leute, von denen man sich automatisch eher fernhĂ€lt. Da brauchts meistens gar nicht der Warnung. Außer, man kennt ihn noch nicht und wird vorher rechtzeitig gewarnt.

Lustig in Szene gesetzt, hast du diesen Typen.

Was mir bei deinen Gedichten immer wieder auffĂ€llt, ist der  Unterschied, es aus deinem Munde zu hören gegenĂŒber dem Selbstlesen.

Aus diesem Grunde höre ich deine Gedichte  auch nur noch, wenn es die Möglichkeit hierzu gibt.

Beim Lesen betone ich oft ganz anders als du. Da fallen dann  beim Zuhören die falschen Betonungen, die ja beim Selbstlesen durch das von dir schriftlich vorgegebene Versmaß zumindest bei ersten Lesen entstehen, ĂŒberhaupt nicht auf. Auch die Inversionen und Satzverdrehungen stören dann so gut wie gar nicht.  Mal ein Beispiel:

 

vor 50 Minuten schrieb Uschi R.:

Wenn aus 'profundem' Munde strömt,

er gern dabei andre verhöhnt,

 

Beim Reimvers hier drehen sich mir ZehennÀgel auf, wenn ich ihn selbst lese.

 

Grammatisch "korrekt"  mĂŒsste es ja:

 

verhöhnt er dabei gerne andere.

 

Ich betone also zwangslĂ€ufig, da von deinem Versmaß so vorgegeben:

 

Wenn aus profundem Munde strömt

er gern dabei andre verhöhnt

 

Andre. Da könnte ein Schelm auch denken: "Ah, er verhöhnt seinen Freund, den André."

 

Aber von dir vorgetragen kein Problem. Da hast du es so elegant gelöst und betont, dass es nicht auffĂ€llt und rĂŒberkommt wie gemeint.

 

Aus diesem Grunde höre ich sie auch nur noch, wenn es die Möglichkeit hierzu gibt.

 

Eine VerstÀndnisfrage habe ich noch zu dieser Strophe

vor einer Stunde schrieb Uschi R.:

Dem Mensch an sich recht unverdrossen,

die Worte aus der Feder flossen.

Erhofft dann selbst gerne mitnichten,

dass andre wohlwollend berichten,

von allerlei Elaboraten,

die nun bei ihm zutage traten.

War es von dir wirklich so gemeint, dass sich der "Kritikaster" nicht erhofft, dass andere seine eigenen "Elaborate" loben? Typisch fĂŒr ihn wĂ€re es doch eigentlich genau umgekehrt. Diese Typen sind doch meist so narzisstisch und von sich ĂŒberzeugt, dass sie gerade fĂŒr ihre Werke das große Lob erwarten oder? Oder habe ich das völlig falsch verstanden.

 

Wie auch immer; gerne gehört  :wink: und Spaß gehabt.

 

VG, Marvin

Geschrieben

@Marvin Hallo Marvin, erstmal ein WOW fĂŒr dein ausfĂŒhrliches Reflektieren zu meinem Text, der selbstverstĂ€ndlich augenzwinkernd und demnach auch in der Rubrik 'Humor & Satire' platziert wurde.


Was das Rezitieren betrifft, so ist bei mir möglicherweise, oder ganz sicherlich, mein Wiener Einschlag noch immer hörbar. Zwar hatte ich den besten Lehrmeister, den man sich ĂŒberhaupt wĂŒnschen kann und trotzdem... Erst gestern habe ich ein Rilke Gedicht bei den Alten Meistern hier eingestellt, fĂŒr mich eines seiner schönsten Gedichte ĂŒberhaupt, beinahe ein Gebet wie mir vorkam. Dabei habe ich mich derart beseelt gefĂŒhlt, als ich es eingesprochen habe, wie nur ganz selten.


Zu diesem Text, der heute ganz spontan entstanden war: NatĂŒrlich gibt es ĂŒberall solche Typen die meinen immer und jederzeit die Meinung kundtun zu mĂŒssen, ob es gerade angebracht erscheint oder nicht. Wer kennt sie nicht.


Was die Gramatik oder meine zugegeben verdrehten Satzstellungen betrifft, so schreibe und schrieb ich schon immer so. Ich kaue nicht nĂ€chtelang am Bleistift. Wenn ein Text fertig ist, so 'singe' ich ihn, dabei sind mir Silbenanzahl oder Versmaß eher zweitrangig, wenn es mir flĂŒssig erscheint. Gerade bei meinem Vortrag ergibt sich dann möglicherweise erst mein Gedanke dahinter, mag sein.


Und was den Kritikaster selbst berifft, ich denke, dass er möglicherweise gar nicht so sehr erpicht ist, allzuviele wohlwollende Reflektionen im Übermaß zu erhalten, wĂŒrde es ihn doch unter UmstĂ€nden nötigen, mit seinen Weisheiten und Antworten, gewissen Leuten gegenĂŒber,  womöglich ein klein wenig hinter dem Berg halten zu mĂŒssen. Etwas um die Ecke gedacht, I know.😉

Aber ich freue mich, wenn ich dir ein LÀcheln abringen konnte und glaube mir, es gibt sie tatsÀchlich diese Typen, mehr als man denkt.

Liebe GrĂŒĂŸe in deinen Abend,

Uschi

Geschrieben

@Herbert KaiserAch lieber Herbert, des 'Raunzn' wird uns doch noch gestattet sein, oder net? 😉 Auch des Jammern, a bisserl wenigstens! Aber es gibt sie tatsĂ€chlich, die meinen immer und ĂŒberall prĂ€sent sein zu mĂŒssen, ob gefragt oder ganz ungefragt!
Unser lieber Egon Bichl feiert heute seinen 81-er, dem muss ich auch noch schnell gratulieren bevor ich vergesse, sonst jammert er vielleicht noch gar 😉 Ich danke dir und schicke ganz liebe GrĂŒĂŸe in deinen Abend!



@CarlosNun lieber Carlos, es entstand relativ spontan zwischen Knödelkochen heute mittag und Champignon schneiden. Beim Kochen habe ich ab und an die tollsten Ideen und da ich nahezu ĂŒberall verteilt in der Wohnung Papier und Bleistifte deponiert habe, ist es kein allzugroßes Problem sie festzuhalten die Gedanken. Ich glaube ein jeder von uns ist schonmal solchen Menschen begegnet die meinen, sich selbst auf ein Podest stellen zu mĂŒssen um nur ja alles von ganz weit oben betrachten zu können... Damit umzugehen stellt mitunter eine gewisse Herausforderung dar, die ich versucht habe, humorig aufzuschreiben. Herzlichen Dank auch dir!

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Geschrieben

Hallo Uschi,
ich freue mich als lyrischer Autodiktat ĂŒber Feedback jeder Art und die darf durchaus auch kritisch sein, solange sie konstruktiv gehalten ist. Was das "Raunzn" anbelangt, sind sich Österrreicher und Bayern ja ziemlich Ă€hnlich, wichtig ist dabei den Humor nicht zu verlieren. 😉
Gern mitkritikastert und LG
Perry

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