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vor 2 Stunden schrieb Anaximandala:

Aber ich würde es mir offenhalten, keit/keit zu reimen, wenn ich es an der Stelle angemessen finde... genauso ein Reim wie entsetzt/gesetzt. Schön ist was anderes, ohne Frage, aber je nach Umstand 🤷‍♂️

 

Moin Delf,

 

das käme für mich nie, nie, nie infrage. Reimen ist immer eine selbstauferlegte Beschränkung und eine Herausforderung, die ich liebend gerne annehme. Wenn es versehentlich passiert, dass ich einen Reim dermaßen versemmelt habe, bin ich wirklich dankbar, darauf aufmerksam gemacht zu werden. 

 

Auch die Sache mit dem abgegriffenen Reim hätte ich unbedingt wissen und bei zukünftigen Gedichten in meine Überlegungen einbeziehen wollen, falls ich es nicht schon gewusst hätte. Als Kritikerin kann ich natürlich nie sicher sein, ob die Autorin die Information bereits hat. Sie nicht zu geben, fände ich aber schlimmer als sie überflüssigerweise zu geben.

 

Ja, ich habe mich in diesem Faden sehr über deine und die Reaktionen einiger Kommentator:innen auf die beiden wirklich konkreten Hinweise gewundert. Ob du etwas damit anfangen möchtest, ist lertztlich deine Sache. Da redet dir ja keiner rein.

 

LG Claudi

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Hallo Delf:

 

Zitat

Ich hatte die Anekdote aber ehrlich gesagt auch als Antwort auf meine Frage um die Deutung verstanden

 

Gut zu wissen.

 

Zitat

Schließlich stimme ich mit dir überein, keit/keit ist kein schöner Reim...

 

Genau genommen ist es schwierig, da überhaupt von einem Reim zu sprechen.

 

Zitat

aber seien wir ehrlich:

 

Ich gebe da eigentlich immer mein Bestes.

 

Zitat

Einsamkeit/Wahrheit wär schlimmer gewesen

 

Nun, wer Einsamkeit/Wahrheit reimt, ist, denke ich, gezwungen, noch mal ganz von vorne anzufangen, auch weil Wahrheit auf der ersten Silbe betont zu werden pflegt.

 

Zitat

Aber ich würde es mir offenhalten, keit/keit zu reimen, wenn ich es an der Stelle angemessen finde...

 

Eine solche Angemessenheit beschwört, glaube ich, Verse herauf, die wenigstens ich nicht wirklich lesen möchte.

 

Indes, wir verplaudern uns und die Arbeit wartet …

 

Gruß

 

E.

 

 

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Hallo Claudi,

 

Am 1.4.2023 um 11:10 schrieb Claudi:

 

Moin Delf,

 

das käme für mich nie, nie, nie infrage. Reimen ist immer eine selbstauferlegte Beschränkung und eine Herausforderung, die ich liebend gerne annehme. Wenn es versehentlich passiert, dass ich einen Reim dermaßen versemmelt habe, bin ich wirklich dankbar, darauf aufmerksam gemacht zu werden. 

 

Ja das kann ich verstehen, ich denke da hat jeder so seine eigene herangehensweise und dir/euch scheint ein streben in Richtung Perfektion wichtig zu sein, das ist ja nicht nur legitim, sondern auch ehtenhaft oder so. Wenn ich sage, ich halte mir offen, so etwas zu nutzen, dann könnt ihr wenn ihr mögt ja schauen, wie oft ich es nutze, ich glaube seit der betreffenden Diskussion im Gedicht "Streit", -

bei dem zum Reimschema abba abba cdcd cd

am Zeilenende, noch das Reimschema baab baab dcdc dc in der Zeilenmitte kam, hätte ich auch anderes gewählt, wäre die Möglichkeitenpalette nicht so dünn geworden, wodurch ich entschieden habe Abstriche wie diesen in Kauf zu nehmen. (Mitlerweile ist mir ein vergleichbares Schema aber auch ohne Abstriche gelungen)

-habe ich so etwas nicht wieder verwendet, es vorher schon gemieden.

Ich apreche also von der theoretischen Möglichkeit, nicht von 3 Texten die warten ihren Herzschmerzkeitkeit Charakter zu präsentieren. Du bist ein sehr klanglich versierter Mensch und, so scheint es mir als besenfter, lässt sich zwischen dir und Endeavour u.a. bei einer Sicht auf Reinheit in der Form bis zu Perfektion / Formvollendung durchaus eine Konstante ziehen.

Ich hab ja selbst nen kleinen Perfektionisten im Kopf sitzen, Metrik lernen und nutzen hab ich bei meinem dritten Gedicht begonnen, 1 & 2 dann nachgeglättet, eine kurze Phase des pfeif draufs hatte ich anfsngs, wobei fast alles nachgeglättet ist und seitdem ist es ein stetiger Prozess des Lernens. Es gibt Textstellen, einzelne Strophen, die hab ich blöd begonnen mit Anfängerfehlern oder sowas und hab 10 Stunden lang einen Bruch versucht zu kitten. Aber ich hab auch zu Gedichten in Gedichten diskutiert, stets nach dem Motto so glatt wie möglich aber  ich verschenke keine Zeit ans Glätten, wo der Informationsaustausch zählt...

An sonsten folgt die Form der Funktion

 

Zu reimen empfinde ich nicht nur als Umsetzung eines poetischen Gedanken, sondern auch als den Weg, an den sich wirre Fragmente verbinden und poetische Gedanken geformt werden, als die Produktionsstätte der Steine, aus denen unsere Geistespaläste erbaut werden, nicht jedes Gedicht, das ich schreibe, soll den Zweck erfüllen, ein Gedicht zu sein. Manch Idee, konnte sie, wenn auch unrein, ins Wirklich brechen. Manche meiner Liebsten Gedichte sind gedormt aus einer vielzahl Gedichrsinhalten, die die Zeit ergeben hat. Mir ist da die schiere Existenz etwas Neuem manchmal wertvoller, als die Formvollendung von etwas Bestehendem 🤗🙏

 

 

Am 1.4.2023 um 11:10 schrieb Claudi:

Auch die Sache mit dem abgegriffenen Reim hätte ich unbedingt wissen und bei zukünftigen Gedichten in meine Überlegungen einbeziehen wollen, falls ich es nicht schon gewusst hätte. Als Kritikerin kann ich natürlich nie sicher sein, ob die Autorin die Information bereits hat. Sie nicht zu geben, fände ich aber schlimmer als sie überflüssigerweise zu geben.

 

Die Information finde ich selbst in keiner Weise problematisch, aber einen Diskurs um die Allgemeingültigkeit kann man doch denke schon führen 😄

 

 

Am 1.4.2023 um 11:10 schrieb Claudi:

Ja, ich habe mich in diesem Faden sehr über deine und die Reaktionen einiger Kommentator:innen auf die beiden wirklich konkreten Hinweise gewundert. Ob du etwas damit anfangen möchtest, ist lertztlich deine Sache. Da redet dir ja keiner rein.

 

LG Claudi

 

Auch ich habe mir in diesem Faden in einem inneren Monolog Fragen gestellt, stelle wundere mich exakt jetzt deine Aussage so formuliert zu lesen, wenn doch Form und Klang dir  wichtige Elemente sind und du eine kluge Frau bist, die, so denke ich, im Diskurs gewachsnes Wissen zu schätzen weiß, die Essenz von Akzidenz unterscheiden kann, differenziertes Denken, objektives erkennen und das Gewicht der Präferenz herauszurechnen keine Schwierigkeiten haben sollte.

 

Ich sage zwar, meine Reaktion ist auch dem eitlen Gemüt entsprungen, ich empfinde sie aber nicht als falsch. Ein Zitat habe ich mit einem Zitat beantwortet, keines, das Bitterkeit hinterlässt, außer natürlich man bezieht die größter Narr stelle auf sich, aber wie wäre das begründet? Die beschriebene Handlungsweise steht in keiner Relation zu etwas, dass sich auf Endeavour anwenden lassen würde. Es bleibt eine Diskussionsgrundlage, ungenutzt. Beantwortet mit einer Aussage sinngemäß "Gut dass ich so schnell und klsr ein Ende der Diskussion herbeigeführt habe" mit der Aussage einer "Liebe dafür, dass die Dinge hier so schön Kopf stehen"

 

Ich greife etwas vor bzw. zurück

Kluge Menschen, oft logikorientierte Denker, Mathematen, nicht die Maler, mal metaphorisch vereinfacht gesagt, haben öfters, besonders mit steigender Intelligenz und präziseren Kenntnissen, eine gewisse Kommunikationsschwierigkeit, nicht im informativen Sinne, so dass gesagtes viel Gehalt aber kaum Form/Formelles ist, das ohne böse Absicht spricht. Und ohne Blick für Normen und Fettnäppfchen

 

Warum mich nun dein letzter Absatz ehrlich gesagt sehr wundert ist, kurzer Rückgriff ich gehe jetzt konsequent davon aus, dass jede Aussage Endeavours in diesem viel Gehalt/wenig Form Lichte steht, in bester Absicht geschrieben und durch unglückliche Umstände im Verlauf des Gespräches ungewollt, unbedacht ungünstige Reaktionen zeigt. Ich lege das gerne Präzise dar, zumindest versuche ich es.

Endeavour, ich entschuldige mich bei dir vorweg und sage nochmal klar, ich unterstelle dir beste Absicht und schlechten Umstand, ich wäre lieber dabei geblieben das alles nichtvweiter Thema sein zu lassen und intellektuellen Austausch zu führen. Nur dafür hast du keine Zeit - dein gutes Recht, mivh an der Eitelkeit gekratzt - ohne jede Absicht, sicher. Eigentlich schlimm für mich - kann sein, aber lügen wäre eitler. Und, ausschlaggebend, Claudis Wunderung in aufgetretener Auspeägung, die 3 Gründe haben könnte; jene Konstante gewisser ähnlicher Sicht/Handlubgsweisen oder eben meine völlige Blamage als Laberheini mit ganz viel Wort für so wenig Plan.

 

Nun Am Anfang beginnend, der erste Kommentar lässt sich in 2 Teile twilen. keit/keit und Herz/Schmerz.

Den Inhalt an sich hab ich nicht als störend gesehen. Ich halte was von Kritik und denke man muss auch harte verkraften, sollte schlecht formulierte schlucken können. Msn sollte aber auch kritisieren können und weil ich kein Schaf bin, sieh das hier gerne als Versuch deine Kritik und weiteres zu kritisieren.

Der keit keit Teil bezieht sich auf ein vergangenes Gespräch um die Ungünstigkeit dieser gleichklangwiederholung zu stützen

 

Ivh schick schonmal ab und hol mir den Wortlaut, kann noch dauern, ich schein heute präzide zu sein oder halt gewillt mich zu blamieren

 

 

 

f**kf**z*nsch**ße einmal falsch gedtückt allrs weg, ich halt mich kurz

 

Der erste Kommentar, 

keit/keit

herz/schmerz

 

wer kein Autist ist oder 20 Jahre im Elfenbeinturm seines Kellers eine unbekannte Sprache dechyffriert hat, kann mir nicht glaubhaft erzählen, er weiß nicht, warum die Worte Unmut hervorrufen könnten.

Wer sich erhebt verliert den Boden unter den Füßen

Wem niemand das Wasser reichen kann, verdurstet

 

Wer eine Handlung mit einem Zitat, das eben diese, als eine, die nur *Schimpfwort/Entwertumg/Verächtliches* nutzen ohne klarzustellen, dass es eben jenes nicht beachtet werden soll, es nur ums Formelle geht, es mag passieren, dass man es nicht bedenkt, aber eigentlich ist klsr, dass dies eine Kränkung mit sich zieht (ja das Zitat ist sogar im Grunde seines Wesens ein Kränkendes, es drückt nicht die Ibformation aus Herz/Schmerz böde  sondern verachtung für die, die es nutzen), die ich übrigens nichtmal erwähnt habe, bis meine Zitatantwort ohne solchen Aspekt scheinbar kränkend wirkte

 

Spannend finde ich, dass meine 2 klar dargelegten Deutungsmöglichkeiten deines zweiten Kommentares und die Frage um die Deutung die Antwort fand

 

dieserjener fragte dort ob jenes und war wohl nicht glücklich mit der Antwort

 

Endeavour, Claudi, ich denke nicht, dass es Wissenschaft braucht um den Worten in dem Kontext den Subtext 

"Die Antwort wird dir nicht gefallen" 

in sich trägt, meine Frage also klar beantwortet. Ich bin gerne bereit die Erklärung zu hören, die diese Antwort zu einer Literaturempfehlung macht

 

 

Eigentlich ganz ehrlich, ich hab in wenigen Worten grob das hier hingeschmiert und was hier steht erscheint mir klar genug um folgendes zu sagen

 

Endeavor, ich glaube felsenfest an deine guten Absichten, das tu ich nicgt ihrer deutlichkeit wegen oder ihrer möglichkeit, sondern eines intellektuellen Interesses, wenn es auch nichts als eine Enttäuschung erfahren hat. Du hast jede Situatiob fürceinen Seitenhieb genutzt, ich jede, einen Diskurs draus zu machen ohne einmal ausfällig zu werden

 

Es heißt ein Sprichwort

Schuster bleib bei deinen Leisten, aber wende nicht Gewalt an machst du Schuhe und schwing dich nicht so hoch auf, dass du in der Atmosphäre erstickst

Oder so

Irgendwas war da

 

Claudi, auch ich habe mir fragen gestellt

 

 

Liebe Grüße

Gute Nacht

Delf

 

  • wow... 1
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Hallo Anixamandala,

 

ich möchte auch noch etwas zu dem Gedicht selber sagen:

 

Es wurde ja schon angesprochen, dass ein ruhiger Ton deine Verse bestimmt, was sehr schön den  Inhalt des Gedichtes trägt.

 

Auf die Diskussion um Herz und Schmerz gehe ich mal  nicht ein. 

 

Was mir auffällt (die Schwierigkeit hatte ich bei Gedichten in gebundener Sprache auch schon):  Du wechselst die Zeiten.

 

V1 und Vers 2  von Strophe 1  sind in der Gegenwart geschrieben, der Rest dann in der Vergangenheit.

 

Das lässt sich bei dem Gedicht wohl nicht mehr ändern, es ist wie es ist, aber vielleicht bei Zukünftigen? 

 

Auch  wenn manches relativ ist, schließt das ja nicht aus, dass es u.a. eine Entwicklung zu besseren sprachlicher Ausdrucksmöglichkeit gibt. Das ist spannend und auch immer wieder erfüllend sich damit zu beschäftigen. 

 

Als gutes  Beispiel dafür wie ein Gedicht durch den Schliff an  metrische Möglichkeiten, Klang und Sprache zu einem Gedicht wird, hier mal Mörikes "Um Mitternacht":

 

 

Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand,
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.

Das uralt alte Schlummerlied,
Sie achtet’s nicht, sie ist es müd;
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flüchtgen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.

 

 

Ja und den von dir angesprochenen Relativismus würde ich auch nochmal auf dem Prüfstand stellen, denn ohne eine Wertehierarchie kann er einfach alles rechtfertigen.

 

Ich habe dein Gedicht trotz kleiner Ungereimtheiten sehr gerne gelesen und hoffe du schreibst auch weiter aus dem Bauch hinaus, um dann hier und dort neue Möglichkeiten dazu zu gewinnen.  🙂

 

 

 

 

LG,

Mi

 

 

 

 

  • Danke 1
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Hey Mi,

 

danke erstmal für deinen Kommentar,

 

Am 7.4.2023 um 09:49 schrieb Miserabelle:

 

Was mir auffällt (die Schwierigkeit hatte ich bei Gedichten in gebundener Sprache auch schon):  Du wechselst die Zeiten.

 

V1 und Vers 2  von Strophe 1  sind in der Gegenwart geschrieben, der Rest dann in der Vergangenheit.

 

Das lässt sich bei dem Gedicht wohl nicht mehr ändern, es ist wie es ist, aber vielleicht bei Zukünftigen? 

 

 

Schön, dass du darauf eingehst, ich glaube auch hier im Forum wurde das schonmal erwähnt, aber eigentlich ist das ein Thema, dem grundsätzlich wenig Beachtung zukommt

Um es einmal kurz zu sagen, ich weiß, gerade Anfangs habe ich die Zeitform teils viel gewechselt, aber ich glaube das Problem haftet mir auch heute noch an. Weniger sicherlich, aber das schleicht sich teils einfach ein

 

Ich schätze mal hier werde ich wohl wirklich nicht mehr viel machen, für den Moment wenigstens, aber ich habe im Laufe des Gesprächs auch eine Idee eingeworfen, das keit/keit Dilemma aufzulösen ... ich habe es bisher weder hier noch irgendwo angepasst, aber mir zumindest abgespeichert beim Gedicht, um in einem ruhigen Moment nochmal zu wägen

 

Gerade ein so alter Text, der so lange im Gedanken stand, abgeschlossen zu sein, ruft vielleicht auch einfach einen größeren inneren Widerstand hervor und oft genug, das musste ich erst an anderer Stelle bekennen, spricht auch der Trotz aus mir - auch hier

 

Zitat

Auch  wenn manches relativ ist, schließt das ja nicht aus, dass es u.a. eine Entwicklung zu besseren sprachlicher Ausdrucksmöglichkeit gibt. Das ist spannend und auch immer wieder erfüllend sich damit zu beschäftigen. 

 

Nein, um Gottes Willen, ich wollte hier nicht den Eindruck machen mich grundsätzlich zu sperren entgegen solchen Anmerkungen. Ich hätte mir eine Diskussion gewünscht, in der man am Ende evtl zu einer Conclusion kommt. Es fällt mir schwer objektiv zu sagen, wie groß mein Anteil daran war, dass dies nicht zu Stande gekommen ist. Ich kann sagen, dass es mir lieber gewesen wäre, ich hätte manches so stehen gelassen und möchte eigentlich nur einmal betonen, dass ich die Aussage ich der guten Absicht im ungünstigen Kontext ernst meine. Meine emotionale Reaktion spricht schlussendlich schließlich Bände über mich. Soviel nur noch einmal dazu 😅

 

Im Schreiben selber versuche ich eigentlich schon, mich qualitätiv sukzessiv zu verbessern.

 

Zitat

Ja und den von dir angesprochenen Relativismus würde ich auch nochmal auf dem Prüfstand stellen, denn ohne eine Wertehierarchie kann er einfach alles rechtfertigen.

 

Eine kleine Relativierung des Relativismus sozusagen 🤔

Aber wie bringt man es zu einer Wertehirachie?

 

Natürlich, erstmal ist es das Klügste, sich an dem zu orientieren, was Menschen, deren Wort in ebenjener Causa etwas wiegt, gesagt haben. Aber wer sucht, wird sich bestätigt finden, in These wie in Antithese

 

Ich finde Goethes Worte hier ganz schön

 

~ Willst im Unendlichen dich finden

musst unterscheiden - und dann verbinden ~

 

Ich habe beim Herz/Schmerz Dilemma beispielsweise die Sichtweise bevorzugt, man solle mit diesem Reim zurückhaltend agieren, aber sich nicht scheuen, wenn man ihn doch mal nutzt.

 

Ich kann verstehen, wenn jemand das anders sieht, aber da müsste man konsewuent gesehen weiter greifen. Herz/Schmerz ist durch Arno Holz in aller Munde, aber es gibt mehr Reime dieser Art.

 

Vermutlich ist es manchmal nicht einfach, sich helfen zu lassen^^

Niemand lässt sich gerne belehren und ich finde es nicht schwer, mit Kleinigkeiten den Versuch durchscheinen zu lassen, eine Diskussion auf Augenhöhe zu führen.

Ich bin auch gerne bereit jemandem die Kompetenz zuzugestehen, mich zu belehren, aber das tue ich nicht einfach so und erstmal gibt es hier nur eine Person, die diese Kompetenz vor mir bewiesen hat 😅

 

 

Zitat

Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand,
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen stille ruhn;
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.

Das uralt alte Schlummerlied,
Sie achtet’s nicht, sie ist es müd;
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flüchtgen Stunden gleichgeschwungnes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.

 

Das sind ein paar sehr schöne Zeilen, die ich mir auf jeden Fall abspeichern werde... Die Nacht als Motiv ist eines, das mir sehr gefällt und bei verschiedenen Gelegenheiten lyrisch verarbeitet wurde.

In dieser Form ist es eben nunmal mein viertes oder fünftes Gedicht, meine erste lyrische Aufarbeitung der Nacht. Nur ganz sauber, sicherlich, aber entspräche es nicht auch einer Art des ungesunden Relativismus, etwas eigenes zu verwerfen, nur weil es Argumente dafür gibt 🤔

Manchmal muss man -selbst zu Unrecht- in die Bresche springen für sich selbst, manchmal muss man erst von seinem Unrecht überzeugt werden, widerlegt werden, widerlegt worden zu sein anerkennen...

 

Dazu kommt, diese Diskussion ist ist zeitlich eingeordnet kurz nach einer Diskussion über mögliche, gerechtfertigte, gute und schlechte Ausbrüche aus der Form, zwar eher im metrischen Sinne, aber, und damit würde ich dann auch gerne abschließen, im Kontext eines Infragestellens einer knallharten Formalität und dem Versuch einen eigenen Weg darin zu finden, möchte ich mein Relativieren und gegenargumentieren doch stützen wollen, sei es berechtigt oder nicht, richtig oder falsch, denn genau hier, wo ich eine konkrete Antwort zu finden suche, wie ich meinen Rahmen setze, möchte ich nicht blind anerkennen, sondern in Flammen ausdiskutieren 🤔🤗

 

Danke für deinen Kommentar, liebe Mi

und ein frohes Osterfest

Delf

 

Wie wäre folgendes:

 

 

Zur Nacht, als alle Welt noch schlief,
War's, als wir uns begegnet sind,
Als ob mein Herz das deine rief
Und deines wollte, dass ich's find,

 

Es war, als hätt es uns gezogen
Am Ufer jenen See's zu sein,
Zwei Herzen, die der Welt entflogen,
Wir trafen uns im Mondenschein.

 

So saßen wir in schönster Stille
Fast wortlos unterm Sternenmeer
Und lauschten dort manch einer Grille,
Genossen diese Stunden sehr.

 

Gemeinsam sahn wir in die Ferne
Des Weltalls, unergründlich weit,
Und unterm sanften Licht der Sterne
Verschwand bald unsre Einsamkeit.

 

Wir, die wir schon so lange suchten
Nach einem Herz, das uns verwandt,
Die manchmal gar die Welt verfluchten,
Weil uns der Schmerz so gut bekannt.

 

Wir fanden uns in tiefster Nacht,
Und was heut fast wie Schicksal scheint,
Hat Feuer tief in uns entfacht,
Hat uns, die Suchenden, vereint.
 

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Am 24.3.2023 um 11:00 schrieb Anaximandala:

Wir, die wir doch so lange suchten
Nach einem uns verwandten Herz,
Die langsam schon die Welt verfluchten,
Weil sie uns oft nichts gab als Schmerz.

 

Ja, lieber Delf, die Überarbeitung finde ich besser! Nur die Herz-Schmerz-Strophe hast du für meinen Geschmack verschlimmbessert. Ob du die Wörter nun als Reim oder im Versinneren verwendest, spielt nicht soooo eine große Rolle. Dass du mir aber beim "Verstecken" gleich zwei grässliche Ellipsen zumutest, also nee - dann doch lieber Schmerz auf Herz reimen!

 

Noch eine ehrliche Meinung, die ich hier unter sehr viele Gedichte schreiben könnte, was ich aber nur bei den wenigsten wage: Insgesamt muss ich sagen, dass du so gut wie nichts ausgelassen hast, das ich nicht schon 100 Mal im Zusammenhang mit Liebe gelesen hätte. Dass du dann auch noch plötzlich das ebenfalls sehr überstrapazierte Feuer entfachst, finde ich too much, aber eigentlich kommt es da auch nicht mehr drauf an. 

 

LG Claudi

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Hey Claudi,

ja erstmal vielen Dank, der Anfang hat sich definitiv gelohnt, mit der überarbeiteten Fassung bin ich mehr als glücklich!

 

Zur Herz Schmerz Strophe, siehst du, soweit ist es schon, dass ich die bessere Fassung ersetze, besonders nach allem beharren ein Glanzstück so verwirrt hat es mich 🤔😄 ich werde es wohl erstmal Rückgängig machen und seh nochmal

 

How about

 

Wir, die wir schon so lange suchten
Nach einem uns verwandten Geist
Die manchmal gar die Welt verfluchten,
in der wir einsam und verwaist

in der wir einsam uns umkreist

 

Zum letzten Absatz könnte man nun also sagen, ich habe zielgenau jedes Mittel Bild und Klische gewählt, dass sich als in dieser Thematik immer wieder verwendet bewährt hat... ich bin eben ein Romantiker, verkitscht von Herz bis Schmerz 🤣

 

Nein also ich glaube wieder eine Diskusion beginnen wäre ein ziemlicher Rückschritt

Zu meiner Verteidigung sei gesagt, ich stand wiegesagt am Anfang meiner Dichterei, was hätte ich denn nehmen sollen, als wovon jeder schreibt 😄

Trotz alledem muss ich sagen, ich hab jetzt nicht soovviel Liebe, auch ein, zwei schöne Varianten der lyrischen Umsetzung, zählte dies Gedicht schonbeeevorr ich was geändert hatte, zu den wirklich schönen 😄

 

Zum Punkten dann vielleicht aber mehr in nicht lyrischen Kreisen geeignet 😄

 

LG Delf

 

 

 

 

 

 

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vor 16 Minuten schrieb Anaximandala:

Wir, die wir schon so lange suchten
Nach einem uns verwandten Geist
Die manchmal gar die Welt verfluchten,
in der wir einsam und verwaist

in der wir einsam uns umkreist

 

Versuche mal, die Relativsätze zu vermeiden. Solche unnötigen Nebensatzkonstruktionen laufen immer auf eine Ellipse hinaus. Warum nicht  einen stinknormalen Partizipialeinschub verwenden? Das klingt einfach nach besserem Deutsch. Nur ein Beispiel:

 

Die manchmal gar die Welt verfluchten,

zurückgelassen und verwaist.

  • Danke 1
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vor 28 Minuten schrieb Claudi:

 

Versuche mal, die Relativsätze zu vermeiden. Solche unnötigen Nebensatzkonstruktionen laufen immer auf eine Ellipse hinaus. Warum nicht  einen stinknormalen Partizipialeinschub verwenden? Das klingt einfach nach besserem Deutsch. Nur ein Beispiel:

 

Die manchmal gar die Welt verfluchten,

zurückgelassen und verwaist.

 

Hm das kann ich dir so recht garnicht sagen... manchmal vergesse ich, dass bei ungünstig konstruierten Sätzen meist unglaublich viele Änderungsmöglichkeiten bestehen, an sowas hätte ich erstmal garnicht gedacht. Es klingt aber wirklich bei weitem besser!

Ich lese mich einfach mal zu Partizipialeinschub ein, klar definierte Schritte lassen sich wohl am besten effektiv nutzen 😄🤗

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