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Im Wind erklingt ein leises Lied,
voll Wehmut singen Chöre,
dass Dunkelheit die Welt durchzieht,
die sich in ihr verlöre.

 

Ein Schatten greift, man sieht es nicht,
und flüstert in die Herzen,
nichts ist wie's scheint, er sei das Licht,
die Antwort gar auf Schmerzen,

 

der Morgen folgt der Dunkelheit,
erwacht aus dem Geträume.
In jedem Herz, das er befreit,
verfinstern sich die Räume.

 

Es wär ja alles relativ
und darum auch das Sehen,
er schmeichelt manipulativ
und nennt sich das Verstehen.

 

Dann flüstert er, er meint es gut;
Den Rahmen zu verdunkeln,
lässt jedem, der es gleich ihm tut,
erstrahln der Sterne Funkeln.

 

Der Schatten sinkt zum Seelengrund,
schlägt Wellen, schnell und schneller
und tut zur Dunkelheit dann kund
in ihr sei Helles heller.

 

So sei es mit der Relation,
im Licht, da geht es unter,
doch wer die schwarze Nacht bewohn,
der sieht das Leben bunter.

 

Im Wind erklingt ein leises Lied,
du solltest etwas lauschen,
vom Dunkel, das in Herzen zieht
um wahr und falsch zu tauschen.

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hi Delf. 

 

Mein erster Eindruck war: Weniger wäre mehr. Bei so philosophisch angehauchten Texten würden mir vier Absätze reichen. Oder besser zwei. Zu viele wie hier überspannen den Bogen nur unnötig. Meine Meinung. 

 

Weiter ist mir der Inhalt nicht konkret genug. Ich finde keinen durchgängigen Faden. Wie Wind und Schatten und Licht zusammen passen erschließt sich mir nicht. 

 

Mein Leseeindruck. 

 

LG JC

 

 

  • in Love 1
Geschrieben

Guten Morgen Joshua,

 

wirklich vielen Dank für deine ehrlichen Worte. Ich sag mal ganz ehrlich, zumindest wäre so mein Eindruck, ich lese ein wenig die Bemühung heraus, eine Kritik zu formulieren und Mängel aufzuzeigen ohne dabei auf Füße zu treten oder bitteren Geschmack zu hinterlassen. Das finde ich macht deinen Kommentar zu einer wirklich guten Kritik, das und natürlich dass sie klar ist, begründet und korrekt.

Danke mein Lieber, das finde ich anerkennenswert!

 

Erstmal zur Länge, unter dem Aspekt hab ich das Gedicht so noch garnicht betrachtet, entstanden ist es aus einer Stimmung heraus und in einem Rutsch, im ersten Gedanken dachte ich ok, das ist subjektiv deine Meinung, ich sehe es halt aber anders... Nur mit dem zweiten Blick musste ich dir schon recht geben 😅

Im Grunde genommen sagt vieles das selbe bzw sehr ähnliches aus, das könnte man zwar vielleicht sogar stilistisch begründen, aber nein, du hast recht!

 

Wenn du von 2 bzw 4 Absätzen schreibst, meinst du 3 bzw 5 Strophen, oder? Ich geb dir thematisch definitiv recht, in diesem speziellen Fall werden 5 Strophen wohl aber das absolute Minimum sein, auf das ich kürzen möchte. Die 3 behalte ich aber im Hinterkopf, dass, wenn ich nochmal in eine ähnliche Richtung gehe, ich es von Anfang an anders aufziehe 🤗

 

Was das zu wenig konkrete angeht, das verstehe ich, du bist sicher nicht der einzige, der es so sieht.

Ich schätze mal, ich hab einen kleinen Hang zu gerade dem Abstrakten, das sich schon im Bereich "alles betreffend, nichts sagend" bewegt 😅🤣 das belasse ich also doch so 😄

Der Hintergrund ist aber auch ein abstrakter. Mir gefällt der Gedanke, dass alles standpunktabhängig ist, absolute Wahrheiten nicht existieren, sich alles und sein Gegenteil belegen lässt, begründen, beweisen lässt, dass die Welt eben Widerspruch ist und der Versuch einer ganzheitlichen Sicht Widerspruch integrieren können muss.

Außerdem kenne ich meine Themen und Tendenzen, deshalb hab ich mal mit etwas Voraussicht und Misstrauen gegenüber meinem Zukunfts Ich entschieden, welch "Wahrheit" auch immer ich schlüssig belege, ich möchte versuchen auch ihren Gegensatz hinzulegen. Was ich schreibe soll kein widerspruchsfrei geschlossenes System philosophischer Ansichten ergeben können, spirituell noch viel weniger.

Mir selbst trau ich nicht, dass meine Dummheit sich nicht irgendwann nochmal die Hybris und den Größenwahn als Kleid wählt und für die Dogmatik finde ich genug Verachtung, schon aus Prinzip möglichst viele "Wahrheiten" durch ihren Gegensatz zu entwerten.

 

Außerdem hätte der Idealist in mir, wenn eh alles relativ ist, doch gerne 5 schlüssige, sich widersprechende Antworten zur Hand, bevor er irgendetwas wirklich ernst nimmt.

Zumindest ideell gesehen 🤣

 

Gegründet auf Rumi hab ich mal geschrieben, und dieses Bild habe ich oft und gerne verwendet:

 

Brich dein Herz, bis es sich öffnet,
Dass aus Wunden Liebe bricht,
Denn du wirst vom Schmerz gesegnet,
Ist die Finsternis dein Licht.

 

Was den Wind und den Schatten angeht, die haben so nichts miteinander zu tun, ich mag das Bild vom Lied das im Wind erklingt nur sehr gerne, und hier singt es tragisch davon, dass der Schatten, der vom Licht der Dunkelheit erzählt, ein Lügner ist 🤗

 

 

Also zumindest 2 Strophen konnte ich ersatzlos streichen... ohne, dass etwas verloren gegangen wäre 😄 mit etwas Aufwand ist sicher mehr möglich, aber ich lasse das jetzt mal so stehen 🙂 

Ich behalte die 2-4 Absätze als Rahmen für das nächste Gedicht in ähnliche Richtung auf jeden Fall im Kopf!

 

 

Im Wind erklingt ein leises Lied,
voll Wehmut singen Chöre,
dass Dunkelheit die Welt durchzieht,
die sich in ihr verlöre.

 

Ein Schatten greift, man sieht es nicht,
und flüstert in die Herzen,
nichts ist wie's scheint, er sei das Licht,
die Antwort gar auf Schmerzen,

 

der Morgen folgt der Dunkelheit,
erwacht aus dem Geträume.
In jedem Herz, das er befreit,
verfinstern sich die Räume.

 

Er flüstert leis, er mein' es gut;
Den Rahmen zu verdunkeln,
lässt jedem, der es gleich ihm tut,
erstrahln der Sterne Funkeln.

 

Dann sinkt er bis zum Seelengrund,
schlägt Wellen, schnell und schneller
und tut zur Dunkelheit dann kund
dort sei das Helle heller.

 

Im Wind erklingt ein leises Lied,
du solltest etwas lauschen,
vom Dunkel, das in Herzen zieht
um wahr und falsch zu tauschen.

 

 

Lieber Joshua, hab vielen Dank

&

einen schönen Sonntag!

Delf

🤗

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