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In die Weite des Stadtwaldes späht sie.
Das Licht des Zungenkusses in der Brust.
Dass der Wald verstirbt, versteht sie.
Doch nicht, warum er sterben muss.

Es ist doch noch Licht auf den Bäumen;
Licht in den Küssen unter den Zweigen.

Liebende, die von der Zukunft träumen;
sich einander versprechend in

Gedichten und Reigen

Und doch senken die Kronen das Haupt,
als sei die Zeit des Abschiedes reif.
Fällt schon im Sommer Blatt und Laub.
Folgt auf ein Lachen schon ein

Schweigen.

 

Und während man

so um die Stämme streift,
schweigt selbst das Wurzelwerk in seine

Enden.

Dort, wo die Sommerstädter

ihren Wunsch ans Licht verschwenden,
wächst aber schon ein neuer Wunsch ins Herz;
wächst wie ein  Schatten auf den Rinden;
wächst aber von dem Stadttag

stadtnachtwärts;

als könne er keine Erfüllung

finden


Darin du liegst, zu selbstvergessen und zu wach.
Halb im Dösen, halb im Träumen.
Gesunken, für den Schlaf zu schwach,

erspäht ein Licht dich

zwischen absterbenden

Bäumen, das ganz aus ihrem
Zungenkusse
kam


 

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Geschrieben
vor 22 Minuten schrieb Dionysos von Enno:

 

 

 

In die Weite des Stadtwaldes späht sie.
Das Licht des Zungenkusses in der Brust.
Warum der Wald verstirbt, versteht sie.
Doch nicht, warum er sterben muss.

Es ist doch noch Licht auf den Bäumen;
Licht in den Küssen unter den Zweigen.

Liebende, die von der Zukunft träumen;
sich einander versprechend in

Gedichten und Reigen

Und doch senken die Kronen das Haupt,
als sei die Zeit des Abschiedes reif.
Fällt schon im Sommer Blatt und Laub.
Folgt auf jedes Lachen schon ein

viel zu frühes Schweigen.

Und während man

so um die Stämme streift,
schweigt selbst das Wurzelwerk in seine
einschlafenden

Nervenenden.

Dort, wo die Sommerstädter

ihren Wunsch ans Licht verschwenden,
wächst gleichzeitig ein neuer Wunsch ins Städterherz;
wächst aber wie der Schatten auf den Rinden;
wächst aber von dem Stadttag

stadtnachtwärts

Darin du liegst, zu selbstvergessen und zu wach.
Halb im Dösen, halb im Träumen.
Hingesunken an den Schattenstamm

erspäht dich endlich doch ihr Licht

zwischen all den absterbenden

Bäumen,
das ganz aus ihrem
Zungenkusse
kam


 

 

Hey Dio,

 

ja so ist das wohl manchmal mit den Zufallsfunden ..

 

 

Beeindruckend dein Gedicht! ... und wunderschön, von Anfang bis Ende der Ausdruck unglaublicher Schönheit

 

Warum der Wald verstirbt, versteht sie.
Doch nicht, warum er sterben muss.

 

wunderbar ... ab hier hätte ich Blind gekauft 😄

 

aber es geht ja lückenlos so weiter bis zum Schluss

 

Die einzigen Worte die ich finde sind die, dass sie mir fehlen

 

Danke

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

unerfüllte Sehnsucht

bricht sich in Lichtgespinste

wenn der sagenhafte Wald

nicht seine Nymphe offenbart

in einem Sonnenstrahl

verliebter Blicke

 

Waldgedichte lese ich immer

mehr als gerne, vor allem,

wenn sie so sinnlich schimmern.

 

LG.

Waldeck

  • Schön 1

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