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Geschrieben am

Der Poet und Dichter mühsam spricht,

niemand will heute mehr ein Gedicht;

keiner mag die Vielzahl an Farben sehn,

aus Worten geboren, so wunderschön.

 

Was anderes treibt die Welt, die Nation,

nicht erst seit heut, seit Jahren schon;

fesselt eben alles im hier und heute,

nicht nur die braven, auch die kluge Leute.

 

Sozial Media heißt heute der neue Zauber,

das Gehirn bleibt dabei rein, völlig sauber;

kein Funken Phantasie, der antreibt und hetzt,

leicht verdaulich wird alles vorgesetzt.

 

Kein Aphorismus kann so weiter bestehen,

Zitate verblassen gänzlich und sind am vergehen;

und auch des schönen Knaben Wunderhorn,

kommt nicht in den Wehen, wird niemals geborn.

 

Stattdessen kommt tiktok  unvermittelt daher,

berechnend serviert zum schnellen Verzehr;

und während sich alles schüttelt und lacht,

wird der nächste Geniestreich schon ausgedacht.

 

Denn so regiert sich völlig leicht eine Welt,

wo durch medialen Zauber alles kaltgestellt;

wo die Art und Weise der Kunst vorgegeben,

in der schließlich tumb taube Zombies nur leben.

 

 

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Hallo Kurt,
des "schönen Knaben Wunderhorn" kommt durchaus wieder in die Wehen, denn moderne Lyrik findet auch in der heutigen Medienlandsschaft ihren Weg.
Dass sie weniger beachtet wird wie leichtverdauliche Massenkost, war schon immer so. 😉
Gern reflektiert und LG
Perry

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Perry, 

danke fürs Lesen und Kommentieren, Du hast recht die Wahrheit liegt in wahrscheinlich ( ist auch so ein Unwort) in Mitte. Es ist in ganz Deutschland aber eine kleine eingeschworene Gemeinschaft welche sich an der Sprache und deren Gebrauch emotional erfreut, wenn man den Lehrstoff im allgemeinen und den Kommerz im Besonderen einmal draußen vor läßt. Ein Muster ist da schon erkennbar. Danke Joshua, für die, wenn auch etwas knapp gehaltene, Zusammenfassung, des von mir gesagten. Darin liegt die Gefahr der Kritik, was ich selbst schon erfahren  durfte und das waren keine Sternstunden für mich. Es aufzuarbeiten war sehr schmerzlich und ungewohnt den Finger auf die eigene Wunde zu legen. Euch eine schöne Restwoche. Kurt

 

Danke Donna, Du treue Seele fürs Lesen und Voten

  • in Love 1
Geschrieben

Ich sehe das allermeiste, was in diesem Gedicht, lieber Kurt, kritisiert wird, ganz und gar anders. Social Media hat derzeit seine Zeit und wohl auch seine Berechtigung. Ihre Etablierung ist die folgerichtige Konsequenz menschlichen Verhaltens: sich darzustellen, Wahrheiten zu suchen etc. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so sein. Und wir "Ver-Dichtenden" in diesem Forum machen dies übrigens ganz genauso. Wer von uns genießt es bitte nicht, Zustimmung zu seinen Texten, seien Ideen zu erhalten?!

 

Hölderlin fragte einst in seinem wohl bekanntesten Text "Brod und Wein" "...und wozu Dichter in dürftiger Zeit?". Und gibt im in seinem Gedicht "Andenken" die Antwort: "Was bleibet aber, stiften die Dichter." So sehe ich es auch. 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Patrick,


ist die Welt erklärbar, ist Hölderlin zu verstehen? Gewiß weltmännisch zu interpretieren, was ohnehin eine Vielzahl gut situierter  Leute in den letzten 350 Jahren getan haben. Zu Lebzeiten hätte er das Gerangel um seine Person wohl nötiger gehabt. Entschuldigung, ich bin in Bezug auf Hölderlin einmal schmerzhaft aufgelaufen und dass bei einer Person, die mir sehr wichtig war, zumindest dachte ich damals, sie wäre es. Ich bin natürlich voll bei Dir, was Sozial Media, als Institution der heutigen Zeit betrifft. Danke fürs Lesen und Reflektieren. Dir ein wunderschönes Wochenende. Kurt

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