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Brimborium
(Synonyme: „Buhei“, „Gedöns“, „Getue“, wirkungsloses Herunterbeten/Herunterleiern“, „Geschiss“, 
„unnützer Aufwand“, „Rumgemache“, „Gezeter“, „Chi-Chi“, „Gehabe“, „Tamtam“)

 

Der Mensch, er nörgelt oft herum
und macht meist ein Brimborium
um das, was null und nichtig ist,
wobei der Jähzorn ihn zerfrisst.

 

Und auch die Tiere sind nicht dumm,
sie kennen das Brimborium.
Jedoch das Faultier auf dem Stamm
ist stets genervt von dem Tamtam.

 

                        ***
 

Der Kanzler macht stets viel Buhei
um Dinge, die uns einerlei.
Sehr unnütz ist sein Aufwand oft,
wobei man mehr Substanz erhofft.

 

                        ***
 

Mit viel Gedöns hat mich gemobbt
ein Polizist, der mich gestoppt.
Denn Tempo 80 sei nicht ohne
in der verkehrsberuhigten Zone.

 

                        ***
 

Ein Schlossgespenst sitzt auf der Truhe,
es stöhnt herum mit viel Getue.
Sein Eheweib hat ihn entleibt
jetzt spukt es gänzlich unbeweibt.

                        ***

 

Ein Pastor kann bei Hochamtsfeiern
die Predigt nur herunterleiern.
Wenn wir auch sehr um Gnade flehten,
bleibt´s wirkungsloses Runterbeten.

 

Auch dreht beim Hochamt über Stunden
der Pastor meist sehr viele Runden
um den Altar mit viel Geschiss,
vielleicht vermisst er sein Gebiss!?

 

Dann rennt er mit dem Messbuch rum
und fertigt ein Brimborium.
Er hebt es exaltiert gen Himmel,
dazu tönt dreifaches Gebimmel.

 

                        ***
 

Ein Lehrer schreibt was an die Tafel,
er erntet Murmeln und Geschwafel.
„Das ist jetzt unnütz“, führt er aus,
Ihr holt jetzt Eure Hefte raus!“

 

Doch bleibt kraft allen Bohnenstrohs
des Lehrers Rede wirkungslos.
Die Dummheit setzt Proteste frei,
das Ganze grenzt an ein Buhei.

 

Trotz aufgeregtem Rumgemache
geht es recht missgestimmt zur Sache.
Es schreibt sogar der freche Peter
den Mathe-Test mit viel Gezeter.

 

                        ***
 

Es stelzt umher ein blonder Schwabe,
mit viel Chi-Chi und viel Gehabe.
Er fühlt sich wie ein Mann von Welt
im Morgenrock von Lagerfeld.

 

                        ***
 

Ein Dromedar im Urwald grübelt,
ob es der Farn ihm wohl verübelt,
wenn es zum Koten ihn benutzt
und sich mit dessen Blattwerk putzt.

 

Der Farn hingegen äußert sich,
dies Tun sei doch recht ärgerlich.
„Dein Wunsch, er stimmt mich wenig heiter,
mach kein Geschiss, geh einfach weiter.“

 

Das Dromedar glaubt, rauszuhören,
der Farn wird sich mit Recht empören.
So meidet es das Farn-Tamtam
und scheißt der Zeder an den Stamm.

                        ***

 

Ich wollte mir hier nicht verwehren,
Begrifflichkeiten zu erklären.
Doch jetzt ist Schluss, die Zeit ist rum.
Es lebe das Brimborium!

 

 

@Copyright Melda-Sabine Fischer – Näheres zu ihrem Autorenleben siehe Profil

  • Lustig 2
  • Schön 1
Geschrieben
Am 31.5.2023 um 16:07 schrieb Alexander:

die Dromedarstrophe ist einfach toll, genauso wie der Rest. Hat mir auf jeden Fall gerade die Stimmung versüßt.

Dankeschön, lieber @Alexander. Es ist schön, dass mein Humor Dich in eine gute Stimmung versetzte. Dies gibt mir auch ein gutes Gefühl, gerade auch bei meinen Gedichten, die über Wortnutzungen und deren Hintergründe Klarheit bringen sollen. Beides miteinander zu verknüpfen, macht mir immer einen Heidenspass.

 

Beste Grüße vom Niederrhein - Melda-Sabine

 

Danke auch für die weiteren, wohlwollenden Likes an @Donna und @Pegasus

  • Schön 1

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