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Geschrieben am

windstill

 

auf dem fluss

ziehen segelschiffe

der mündung entgegen.

wie aus einem gemälde

jan van os entflohen

treiben sie aufs meer hinaus.

ich nehme den brief

aus der flaschenpost,

die ich mir vor jahren

selbst geschickt habe.

manches kommt erst an,

wenn bereits schnee

auf den hängen liegt.

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Geschrieben

Warum hat sich die person selbst eine Flaschenpost geschickt?Entschuldige,aber schickt man diese nicht los,in der Hoffnung,daß sie jemand anders findet?Das ist wirklich traurig,wenn man sich selber schreiben muß.Vielleicht verstehe ich es ja auch falsch.Wäre nett mir das dann zu erklären.

LG Muse

Geschrieben

Hallo,

 

ich muss sagen, dass du schöne Bilder malst, mit deinen Worten und auch die Melancholie irgendwie ankommt. Ok, jan van os kenn' ich nciht und musste erst goo... ähm, eine Internetsuchmaschine zu Rate ziehen, aber da hast du immerhin was für meine Bildung getan. :mrgreen:

 

Einzig die letzte...Strophe/der letzte Teil (wie nennt man das?) hat mich irritiert...

 

manches kommt erst an,

wenn bereits schnee

auf den hängen liegt.

 

Scheinbar soll hier ja eine längere Zeitspanne bezeichnet werden. ich muss aber sagen, dass in unseren Breitengeraden ziemlich häufig Schnee auf Hängen liegt, eigentlich immer mal wieder zwischen November und Februar. Daher war mein erster Gedanke, du wollest damit sagen, dass man bis zum Winter warten muss, bis die Flaschenpost, die man sich selbstgeschreiben hat, ankommt...

 

Benutzt du eigentlich bewusst nur Kleinschreibung?

 

@muse 208: ich denke, man kann sich selbst eine Flaschenpost schicken, in dem man z.B. schon vor längerer Zeit zu einer Erkenntnis kommt, diese aber nicht annehmen will, wiel sie möglicherweise unangenehme Konsequenzen nach sich zieht... wäre nur so ein Gedanke dazu.

 

Viele Grüße,

Hero

Geschrieben

ich antworte ich euch zusammen, da ihr ähnliche Fragen gestellt habt, bzw. gegenseitig beantwortet habt.

Gedichte arbeiten wie ihr wisst, viel mit Metaphern, so steht die Flaschenpost hier stellvertretend für eine frühere Erkenntnis, wie Hero richtig vermutet hat, die das LI erst im Winter seinens Lebens richtig versteht. Sogesehen ist auch der Schnee auf den Hängen eine Metapher für das Altern.

Selbstverständlich lege ich großen Wert darauf, dass auch die vordergründige Bildebene sinnvoll gelesen werden kann. So ist die Flaschenpost, mit einer Postkarte gleichzusetzen, die man sich selber schreibt, wenn man z. B. niemand hat, dem man sie schicken kann, um für sich selbst ein Stimmungsbild festzuhalten, wenn man wieder nach Hause kommt. Gleiches gilt für die schneebedeckten Hänge, die ein Bild des Vergänglichen und der Stille zeichenen, die das LI empfindet, wenn es die Segelschiffe der Mündung entgegentreiben sieht, wobei sie bei Windstille ganz dem Fluss der Zeit ausgesetzt sind.

Danke für euer Interesse und LG

Perry

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