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Der Dichter als Bildhauer


Empfohlene Beiträge

 

 

Das Zimmer will die Worte kaum in seiner Mitte halten
Denn, wenn sie abtreiben,  durchwallen sie

den nackten, unschuldigen Raum


Dann senkt er seltsam angeregt von ihrem gierig heißen Raunen

den hochgerafften Schattensaum

grad bis zum ersten Spiegeln eines satt strahlenden Morgengrauen

und spielt mit jener Fantasie

als sei sie wahrgewordener Traum

und nicht bloß reflektiertes Widerschauen
von ihren stillen, dunkelgrauen

Augen

Sie atmet schwer
Der ganze Raum liegt eng auf ihr
bis auf den Spiegel

und das kirschholzrote Himmelbett
Sie schnürt ihn auf wie ein Korsett
Befreit die übervolle Gier
die ganze Kraft des Raumes ist

in ihr

Gestalte mich bis zu dem Narbenflaum

auf meinen abgetriebenen Flügeln

Ich will mich nicht mehr länger zügeln
Ich will mich ganz in deiner Arbeit an mir spüren
All die Macht in diesem Raum

in diese heißen Worte schwören,
in deine Schöpferhände führen

 

Ich will mich fühlen,

wie sich Götterstatuen fühlen

Ich will sein Antlitz in dem meinen

untergehen

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