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Geschrieben am

Wiedergeboren

 

 

Es waren dunkle, kalte Tage, der warme, funkelnde Frühling ist noch weit und fern, positiv denken, ich mache mir wärmende Gedanken. Nur wer tief im Dunkeln war, kennt das Licht. So langsam wieder Freude und Dankbarkeit empfinden, Schönheit erkennen, mich daran erinnern, dass um mich herum in jeder Sekunde Wunder geschehen, ich muss nur daran glauben, den Glauben wiederfinden. Ich bin körperlich relativ gesund, habe Essen, Beschäftigung und einen warmen Hintern, wenn ich heize. Habe die Wahl, was ich in diesem Augenblick, aus diesem Moment machen möchte, ich kann kreativ sein und gestalten, Schreiben ist wohl eine der sinnvollsten und schönsten Aufgaben, dies ist wieder so eine Erfahrung, dass meine Finger wie von allein über die Tasten fliegen, und erst hinterher, lese ich, was da in Halbtrance aus mir heraus geflossen ist, und ich denke wow, da sind einige berührende Gedanken dabei.

Ein Auge für die Schönheit, in den letzten Tagen waren mein Blick getrübt, hab nur noch Trauergrau und Finsterschwarz gesehen, nicht das angenehme, helle freundliche Schwarz, in das ich mich so gern kleide, in dem ich mich so wohlfühle.

Kennst Du dieses erhebende Gefühl, wenn es dunkel um Dich war und Du wieder Licht am Ende des Tunnels erblickst? So wunderbar, es erscheint so viel heller und strahlender, wenn es die Dunkelheit nach und nach ersetzt. Ich höre so gern inspirierende Musik beim Schreiben, in diesem Moment ein Violinkonzert von Bach. Kunst erzeugt Kunst, Musik, Wortkunst und Liebe, die ich so vermisst habe das ist wohl das Schönste, was wir erschaffen und fühlen können. Wenn von außen gerade keine Liebe kommt, kann ich doch trotzdem sehr wohl in der Liebe sein, mit mir zufrieden, ein sehr wertvoller Gedanke. Die innere Sonne scheinen lassen. Jetzt und hier ist alles, was wir haben. Vergangenheit kann sich so in unseren Köpfen festsetzen, dass wir sie mit in die Gegenwart nehmen, und dann ist alles nur ein sich sich immer gleich drehendes Rad, die Zukunft wird von der Vergangenheit bestimmt, es kann nichts Neues entstehen. Wie tröstlich, dass jede Sekunde etwas geboren wird, neu aus dem Ei schlüpft, wie Hermann Hesse es im „Demian“ so großartig beschreibt. Wir haben immer wieder die neue Gelegenheit, alte Fesseln, Ketten abzuwerfen, abzustreifen, und uns in den nächsten Moment fallen zu lassen. Mal sehen, was für Wunder mir heute begegnen werden...

  • Schön 1
Geschrieben (bearbeitet)

Hi Jan Fischer ,

 

- Urhebergeschütztes Zitat entfernt! Bitte die Forumsregeln beachten! 

mfG die Moderation

JC

 

Diese Zeilen begleiten mich seit .... ca. 47 Jahren.

Demian war eines meiner Lichter am Ende eines pubertären Tunnels 🙂

Danke für die Erinnerung daran

und auch für die Erinnerung an all das Schöne im Leben.

Es geht so leicht verloren im Alltag der Trampelpfade und Pflichten.

 

Beste Grüße

 

Sternenherz

  • Danke 1
Geschrieben

Danke Sternenherz

Interessante Parallele, auch mich hat Hermann Hesse in der schwierigen, selbstfinderischen Zeit zwischen Kindheit und Erwachsenwerden begleitet. Leider litt ich an schweren Depressionen zu der Zeit, und das Lesen, speziell der Demian, Unter dem Rad, Gertrud und natürlich der klassische Steppenwolf, waren, wie Du schon sagtest, Lichtblicke, Momente des Verstehens.

LG, Jan

  • Schön 1

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