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Geschrieben am

Wie die blendwütige Sonne

ihren gleißenden Strahl

in mein müdes

Auge schlägt . . . !

Wie ihr Donnergedröhn

trümmerheischend

mein schmerzzuckendes

Herz durchbebt . . . !  -

 

Nacht, dunkelschwere!

Hülle mich

in dein 

schweigendes Nichts,

dass ich an Klippen

des lichttosenden Tags

nicht zerschelle . . . !

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Geschrieben

Hallo Werdender

das ganze will auf mich wirken wie die Umschreibung eines Kriegsszenarios.

 

viel Licht das blendet und donnern, das hoffen auf eine ruhige dennoch schwere Nacht (wunsch nach Frieden) am lichtüberströmten Abgrund des nächsten Morgens und der eigenen Existenz. Der Wunsch sich nicht zu verlieren oder zugrunde zu gehen. Ein sehr tiefer Text, der Augenscheinlich aber gar nicht viel verbirgt. Gerade die Kürze bringt ein gewisses Tempo, fast schon spürbare hektik.

 

Gerne gelesen

Lg Mono

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Darkjuls:

 

Hallo, liebe Darkjuls, vielen Dank für das Kompliment! -

 

Dieses Gedicht ist wie "Aeon - oder: Ein Rätsel" weniger das Ergebnis bewusster Planung und Konstruktion als vielmehr jenes einer spontanen "Eingebung". Das heißt: Die Momente zwischen dem Erfassen der konkreten Idee und dem Niederschreiben sind mir im Nachhinein kaum wirklich bewusst; es war eben auf einmal da... -

 

Ich habe wie meinen "Aeon" auch meinen "Vampyr" als ein Rätsel  bezeichnet. Ein Rätsel zu formulieren war aber in beiden Fällen nicht meine Absicht; es sind jeweils die Imaginationen und symbolhaften Bilder, die sich aus der Idee meies Themas herauskristallisierten und so den Versen ihren rätselhaft-mysteriösen, für manchen Leser auch eher sinn-losen - wenn auch künstlerisch-ästhetisch ausgesprochen reizvollen Charakter - verleihen...  -

 

Was meinst Du, Darkjuls: Könntest Du das Gedicht als ein Rätsel erachten - und dieses schlüssig lösen? -

 

 

--------------- Doppelposting zusammengeführt ---------------

 

 

vor 23 Stunden schrieb MonoTon:

Hallo Werdender

das ganze will auf mich wirken wie die Umschreibung eines Kriegsszenarios... -

Vielen Dank, lieber MonoTon, für Deinen bemerkenswerten Kommenar...  - ein Thema, woran ich noch gar nicht dachte... - In der Tat, es könnte - mit etwas Fantasie - durchaus wie eine infernale Kriegsszenerie anmuten, reflektiert von einem traumatisierten Soldaten mit poetischer Ader...  -  🤭 !

 

Aber: Hier bangt ein Vampyr um seine Existenz - ein wirklicher, realer Vampyr. Denn es gibt ihn wohl, in all seiner schaurigen Schönheit, habsüchtigen Blutgier und dämonischen Genialität... 

Geschrieben

Ich bin mir ebenfalls nicht ganz sicher, was mit enträtseln konkret gemeint ist.

Meine Interpretation, die tatsächlich nur oberflächlich gestaltet und formuliert war, habe ich gegeben und augenscheinlich überinterpretiert. Mich persönlich stört es nicht und hat auch keinen Anspruch auf Richtigkeit, da es eher Impulsiv betrachtet und geäußert war. Hmm, eventuell brauchen wir Leser ein Beispiel, was dir, dem Autoren beim Vorgang des "entkryptens" vorschwebt. Wenn ich es herleiten müsste, würde ich meinen, dass es der Wunsch ist, die Bemühung seitens des Lesers zu erfahren, die bestehenden Bilder anhand des Textes zu deuten und durch gegebene Symbolik und synonyme den Gedankengang des Erstellens zu (re)konstruieren? Dafür fehlt mir als Leser aber der Faktor der Intention. Ich kann nur versuchen als Betrachter zu entschlüsseln, oder wie manche auch sagen, zu entzaubern.

Satz für Satz, Bild für Bild, oder Metapher für Metapher und das ganze Kontextbezogen.

Bei Freien Texten wie diesem ist es oft Bild für Bild, dass sich darin Inhalte aufschlüsseln lassen. Ich habe sowas nur schon ewig nicht mehr getan und war auch nie sonderlich nachvollziehbar darin. Aber wenn ich es versuchen sollte sähe mein entschlüsseln wie folgt aus.

Zunächst würde ich bis zu gewissen Punkten innerhalb des Textes, oder dessen Interpunktion sondieren.

Im Text finde ich die Ausrufezeichen sehr markant, also nehme ich diese als Grenzpunkte die meine Gedanken limitieren sollen. Bis zu ihnen soll ich deuten und nicht darüber hinaus, das heißt, das bestehende Bild wird mir als wichtig suggeriert.

 

Zitat

 

Wie die blendwütige Sonne

ihren gleißenden Strahl

in mein müdes

Auge schlägt . . . !

 

 

Das blenden der Sonne wird seit jeher als stechend, beißend und unangenehm empfunden, das empfängliche Organ ist die Retina im Auge. Demnach zeigt das Bild wohlmöglich brennendes Stechen. Blendung (täuschung?) und schmerz.

Leider ist sowas oft Auslegung der eigenen Assoziationsgabe.

Das "müde Auge" kann sinnbildlich für hohes Alter stehen und darauf deuten, dass schon vieles gesehen wurde.

Hier erwacht etwas das lange ruhte, aus ebenso langer Stasis. Durch einen Lichtstrahl (Hoffnungsschimmer)

Licht ist Teil der Vergangenheit, denn Licht gibt es seit Anbeginn der Zeit. 

 

Zitat

 

Wie ihr Donnergedröhn

trümmerheischend

mein schmerzzuckendes

Herz durchbebt . . . !  -

 

 

Der Bezug des "Donnergedröhns" hinsichtlich des Sonnenlichtes will mir nicht ganz einleuchten.

Donnerdröhnen ist hörbar. Bei Licht und Donner assoziiere ich das Wort Urknall. Allerdings vermute ich nicht, dass es dem Kontext beiträgt. Obwohl es unterstützen würde, dass das Licht älter ist als die Zeit, welche aus unserer Sicht mit dem Urknall einherging. Dazu das "trümmerheischende" das Sinnbildlich für ruiniertes steht, im Wunsch es zurück zu bekommen. Nach den Trümmern heischen. Vielleicht auch das sehnen nach alten Zeiten und nach bekanntem, weil nur solches das Herz aufleben lassen kann. Es beben, hüpfen oder springen lässt. Das Herz selbst wird als schmerzzuckend bezeichnet. Als wäre schmerz der Katalysator oder brennstoff der es zum schlagen bringt.

Ich frage mich nur ob ein Vampyr eigentlich ein Herz besitzt.

 

Wenn ich Auge (Strophe 1) und Herz (Strophe 2) zusammen bringe, lese ich, dass das Herz in Takt bringt, was das Auge mit schmerz erfasst. Was soviel bedeuten kann wie, "Die Verblendung und das Leid anderer, lässt mein Herz höher schlagen."

 

Zitat

Nacht, dunkelschwere!

 

Kurz und prägnant, die Nacht bringt schwere, aber auch ruhe da in ihr kein Licht das Auge blendet (täuscht). Kein brennen, stechen, schmerzen.

Zudem ist es die liebste Zeit des Vampyren, da sie Ausnahmslos aus Schatten besteht. Eventuell ein Synonym für Einsames agieren.

Die Schwere der Dunkelheit deutet vermutlich auf die Trägheit anderer hin. Geminderte Reaktionszeit.

 

Zitat

 

Hülle mich

in dein 

schweigendes Nichts,

dass ich an Klippen

des lichttosenden Tags

nicht zerschelle . . . !

 

 

Etwas, das einen "hüllt" hat immer auch etwas in sich, das einen behütet, oder schützend hält. Die Nacht wird demnach mit mütterlicher Fürsorge und dessen allumfassendem Schutz assoziiert und mit Verschwiegenheit gleichgestellt. Eventuell ein Zeichen für mütterliche Loyalität zum eigenen Kind. Die Nacht wird immer da sein für seine Kinder der Nacht.

Das "schweigende Nichts" kann als Zusammenhalt und Zuneigung verstanden werden.

Vermutlich wie die Liebe einer Mutter, bedingungslos und ohne Gegenleistung.

 

Hier wird die Wortgebung etwas nautisch. Klippen, tosen, zerschellen. Eventuell wird die Nacht mit einem Meer gleichgesetzt und alles Licht darin sind Momente des Scheiterns, Zerbrechens und Zugrundegehens.

Im optischen sind Schattenkanten auf die Licht fällt, sehr harte Brüche hinter denen kein Licht zu finden ist.

Sie können wie scharfe Kanten wirken und wie ein Schnitt in der Realität.

Aber hinter den Kanten ist Schatten und damit einhergehende Ruhe und assoziierter Frieden.

Während davor das Licht laut ist und als tosend und flutend wahrgenommen wird.

 

Ok, mehr Gedanken finde ich gerade nicht. Aber vielleicht haben sie etwas zum enträtseln beigtragen und der Nächste kann durch den Ansatz zur Lösung kommen.

 

Lg Mono

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Geschrieben

Hallo, Monoton! Eine äußerst bemerkenswerte Interpretation, und in sich ausgesprochen stimmig.  -

 

Nun, mit dem Gedicht will ich ja primär kein Rätsel aufgeben; weshalb ich es auch nur im Nebentitel ein Rätsel nenne. Aber es wird zu einem Rätsel, weil hier eben "nur" Bilder sprechen, und die Hauptfigur selber - der Vampyr -  spricht schon dafür - obschon dieser ein reales Wesen der geistigen Welt ist. Es geht also um ein Erlebnis eines geistigen Wesens und in welcher Weise es sein tragisches Schicksal durchmacht.

 

Wie ich schrieb, ist die Imagination "über mich gekommen"; das Gedicht stand binnen weniger Momente auf dem Papier. Ich habe nicht nach geeigneten Begriffen gesucht, nicht um sie gerungen. Die Sätze flossen aus der Feder, als würden sie von oben her in sie hineingeträufelt. Von daher dürfen die Verse und einzelnen Wörter, um das Wesentliche des Gedichts zu erfassen, nicht als Begriffe aufgefasst werden, sondern müssen selber als Imaginationen, als Bilder angesehen und "befühlt" werden. -

 

Wollte ich nun eine Interpretation verfassen und dem Leser einen Schlüssel in die Hand geben, wären möglicherweise mehrere Seiten zu füllen. Aber ich will versuchen, wenigsten einige Anhaltspunkte hervorzuheben:

 

Was ist ein Vampyr? Eine scheußliche abartige Gestalt, ein listiges und feiges Wesen, ein Schattenwurf des abgrundtief dämonisch Bösen, ein Verbündeter jenes machtvollen Fürsten der Finsternis, der sich gegen den Schöpfer-König unseres Sternensystems und des Menschentums, den CHRISTUS, verschworen hat. Im tiefsten Dunkel der Nacht lugt er scheu und vorsichtig aus seinem Versteck und lauert arglosen Menschen auf, um begierig ihnen ihr Blut aus den Adern zu saugen...  -  Warum das Blut? "Blut ist ein ganz besonderer Saft!"; das gibt Mephisto, der Herr der Finsternis, dem Doktor Faust zu bedenken; denn er weiß: Im rhythmisch-dynamisch pulsierenden heißen Strom des Lebenssaftes hat die denk-, fühl- und willensfähige Seele ihren Sitz, und jede fremde Macht, die dieses Geheimnis kennt und missbraucht, vermag den Menschen in ihre Gewalt zu bringen und in ihren Dienst zu stellen. Der Vampyr, das abgesonderte Einzelwesen, ist berufen, die Menschen-Seele ihrer lebensnotwendigen physiologischen Grundlage zu berauben, sie denkunfähig-, gefühl- und willenlos und zur gefügigen Marionette des Teufels zu machen...  -

 

Ein Vampyr ist mithin nichts geringeres als ein Gesandter des Anti-Christ, des Gegenspielers dessen, der von sich sagt: "ICH BIN das Licht der Welt! Wer mir nachfolgt, wird nicht im Finstern wandeln, sondern ewiges Leben haben!" - "Ewiges Leben" im okkult-esoterischen Sinne bedeutet: Ein Da-Sein im Licht eines hell-wachen ICH- und Selbst-Bewusstseins, fähig, eigenmächtig(!) lebendig-schöpferisch tätig zu sein, in vollkommener Freiheit und im Geist der brüderlichen Nächstenliebe. - Die schwarze Magie des Vampyrs ist imstande, den Menschen von seiner Sehnsucht und seinem Streben nach dem Licht der Erkenntnis und Wahrheit abzubringen...  -

 

Fortsetzung folgt!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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