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Der Preis der Einsamkeit

-Die Abkehr-

 

Die Sonne sinkt am Firmament

und färbt den Himmel zart in Rot,

auf dass heut' Nacht die Sucht verbrennt,

bevor das Licht des Morgens droht.

 

Und du, und ich, wir blicken fern,

daheim, im Garten, vor der Tür,

zum abendlichen Dämmerstern,

derweil ich dich zu Tränen rühr'.

 

Ein kalter Stich ins Sonnenherz,

ich wende dir den Rücken zu,

doch leiden wir den selben Schmerz,

denn du bist ich, und ich bin du.

 

Es heißt zwar nun Aufwiederseh'n,

für kurze Zeit, bis Morgen früh',

nur widerstrebt sich mir das Geh'n,

aus Angst, dass ich des Nachts verglüh'.

 

Wie gern' ich dich in Armen hielt,

es bleibt mir dennoch keine Zeit.

Für einen, der zum Abgrund schielt,

verbleibt zum Trost nur Einsamkeit.

 

So sinkt die Sonne, sinkt mein Herz,

zum Horizont, zum tiefsten Grund,

erlischt am Schluss, verglüht voll Schmerz,

und trennt uns von dem Seelenbund.

 

 

© by black, 06.10.2009

 

 

 

--------------------------------------

"... "

--------------------------------------

 

 

 

Verweise:

Kalt umfasst (Die Abkehr)

 

 

 

 

Bei Verweisen in Kommentaren anderer werde ich mich bemühen, diese stets dieser Liste beizufügen.

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Geschrieben

Hallo Alex,

 

du bietest hier ein auf viele Weisen intepretierbares Gedicht. Mein erster Eindruck war, dass es sich um den Abschied einer lieb gewonnenen eigenen Facette, oder gar einer Persönlichkeit handelt. Andererseits ist auch ein (Seelen-)Partner denkbar und auch weiteres.

 

Kleine Schwachstellen hat Cyparis ja bereits aufgelistet. Hier sind noch meine Anmerkungen:

 

S2V1 : ich finde es ein wenig unglücklich mit einem "Und" einen Satz zu beginnen. Jedoch störte mich dies nicht weiter, wenn da nicht das Komma und ein weiteres und wären. Hast du diese Dopplung bewusst gewählt? (Es ließe sich gut als Hinweis auf meine o.g. Interpretation beziehen - großes "Und" - kleines, unterlegenes "und".)

 

S3V1: hier würde ich persönlich am Ende des Verses kein Komma setzen sondern einen Punkt. Aber das ist Nebensache. Das Gedicht wirkt für mich nur generell mit Kommata überladen.

 

S4V1: Auf Wiedersehen wird so geschrieben, wie das was es aussagt: getrennt :-)

 

Dies sind alles Nichtigkeiten und werten dein Gedicht für mich in keiner Weise ab. Ich finde es wirklich sehr gut.

 

Eine generelle Anmerkung habe ich noch. Mir ist aufgefallen, dass du in den letzten Werken einige Worte oder Wendungen besonders gerne verwendest. Das Abendrot in jeglicher Variation gehört hierzu, ebenso wie die dazu passende (Be)Drohung in Gestalt des Morgens. Doch das nur am Rande, es gehört schließlich zu deinem Stil und führt u.A. dazu, dass ich deine Gedichte auch ohne deine Signatur erkennen und gerne lesen würde.

 

Viele Grüße

von

Quicksilver

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