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Geschrieben am

 

Es grüßt mich an einem schönen Sommermorgen

Eine Brise tödliches Sein

Und Fliegen schwirren wild umher

Aufgeregt im Liebesrausch

Ich angewidert von Schamlosigkeit

Des bis auf die Knochen entblößten Leibs

 

Opferfleisch ist ein Altar für die Wiedergeburt

In tausend zuckenden schleimigen Leibern

Ich stehe davor und atme die Endgültigkeit

Wie elektrisiert vom Anblick gefesselt

Der mir gnadenlos ihr Schicksal offenbart

Das verträumte Leben hier erstarrt vor mir

Kalt doch warm genug mit der schweigenden Sonne

 

Was war geschehen und wie war ihr Leben?

Wo jetzt Dunkelheit und Leere

Versiegeln ihre Augen die Tore der Seele

Schmelzen gleichgültig im Sonnenlicht

Denn nichts mehr kann es erreichen

Nicht einmal ins Nichts zu scheinen

Abgetrennt von Wahrnehmung

Verbannt mit allen möglichen Geheimnissen

Einer einstig atmenden Seele

 

Was ist es was ich da nur Sehe?

Sicher kein Mensch mehr mit einem Leben

Mit einer Geschichte die nicht zu Ende erzählt

Stattdessen so grausam hier abgerissen

Und zerfetzt sogar vom Geschlinge befreit

Liegen verstreut die einst nützlichen Gedärme

Nützlich nur noch für die Gefolgschaft des Gevatters

Die urteilsfrei keinen Leib verschmähen

Für sie sind wir alle gleich

 

Und irgendwie ist sie doch schön

Anders als erwartet für mich

Wie sie daliegt dem Sein entsagt

Aber immer noch seiend eins mit den Dingen

Die von Anfang an niemals nicht bewusst sind

Dunkelrot wie der Nektar ihres Fleisches

Verklebt stinkend süß das Blut den Leib

Und die Sonne brennt es in den Asphalt

Wie lange wird er mich an sie erinnern?

Bis zum nächsten Regen?

 

Sie werden kommen und dich entfernen

Mir bleibt nur die Erinnerung

An unsere stille Begegnung

Und dieser Ort wird besonders sein

Mit Blumen geschmückt für durstige Bienen

Und brennenden Kerzen bei Nacht

Für dumme leichtsinnige Motten

Nicht mehr die Fliegen

Und ihre Brut die sie in deine Obhut gegeben

Wird auch vernichtet

So sinnlos ist das Leben

Adieu ich wende mich ab und gehe

Aus dieser Sackgasse mit meinem Leben

Und einem knochigen Fingerzeig als Mahnung  

 

 

 

 

 

 

 

 

Das war Joshua Coans „Leiche“ 😉

Inspiriert von Charles Baudelaires „Ein Aas“

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Geschrieben

 

 

Sinnlich intensiv, einfühlend, spürend und annähernd an ungeschönte Wirklichkeit, drastisch wiedergeben mit unter die Haut gehenden Worten und endend mit der Erkenntnis, dass der Tod die letzte Erfahrung im Leben eines Menschen ist:

 

Am 4.8.2023 um 21:30 schrieb Joshua Coan:

Adieu ich wende mich ab und gehe

Aus dieser Sackgasse mit meinem Leben

Und einem knochigen Fingerzeig als Mahnun

 

Ein echtes Leseerlebnis! Danke!

 

Gruß

Carolus

  • in Love 1
Geschrieben

@Joshua Coan

 

 

Moin.

 

 

Deine Zeilen treffen meine Nerven.

Ich kann es lesen und sehe deine unmittelbare nahe Beschreibung eines unappetitlichen Anblickes. 

Sorry, da tauchen bei mir, auch wieder längst versandete Bilder wieder auf. (Beruflicher Art, ohne es näher zu bezeichnen)

Und ich schließe jetzt. 

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