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Geschrieben

Hallo Hera, es ist der Mensch und was er aus der Religion macht. Denn die Religion selbst ist eine Erfindung des Menschen. Der Glaube kann durchaus Hoffnung schenken. So steht in der Bibel: Seid fruchtbar und mehret euch.... Das ist wohl keine Theorie gegen das Leben.  Sich die Erde untertan zu machen, finde ich dagegen falsch. Das ist gegen die Natur. 

 

Liebe Grüße Juls

 

 

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Geschrieben
vor 59 Minuten schrieb Darkjuls:

Hallo Hera, es ist der Mensch und was er aus der Religion macht. Denn die Religion selbst ist eine Erfindung des Menschen. Der Glaube kann durchaus Hoffnung schenken. So steht in der Bibel: Seid fruchtbar und mehret euch.... Das ist wohl keine Theorie gegen das Leben.  Sich die Erde untertan zu machen, finde ich dagegen falsch. Das ist gegen die Natur. 

 

Liebe Grüße Juls

 

 

Vielen Dank, liebe Juls.

 

Mir geht es um den Aspekt, dass alle Religionen eine Überwirklichkeit postulieren, die wertvoller und erstrebenswerter als die

Wirklichkeit sein soll. Um diesen Effekt zu verschärfen, werten sie das Leben und besonders die schönsten Seiten desselben, ab und das für reine Hirngespinste.

 

Liebe Grüße

Hera

 

Geschrieben

@Hera Klit

 

Hi Hera,

Du bringst hier eine lebenswichtige Wahrnehmung auf den Punkt. Für das tiefere Verständnis muss hier meines Erachtens getrennt werden: zwischen Religionen und Institutionen, die diese vertreten (bzw. es sich anmaßen).

Religionen sind der Versuch des Menschen, die Welt zu verstehen, das gleiche was heute unter dem Begriff 'Wissenschaft' erfolgt. Leider hat z.B. die christliche Kirche die Religion vor etwa 500 Jahren von der Wissenschaft entkoppelt, in der Absicht diese als Konkurrenz zu unterdrücken. Das war, wie wir heute wissen, nicht erfolgreich. Statt sich weiterentwickelt zu haben, steht deshalb die christliche Religion immer stärker unter Erklärungsnot.

Die Institution Kirche als Vertreter der Religion hat ein Ziel: Macht, verbunden mit ihrer notfalls gewaltsamen Umsetzung. Aktuell brisantes Beispiel dafür ist die aus dem ursprünglich unschuldigen "seid fruchtbar und mehret euch" entwickelte sexuelle Gewalt, die meines Erachtens institutionalisiert ist, weshalb sich die Kirche mit Veränderungen so schwer tut. Mit sexueller Gewalt wird, denke ich, auf drei Ebenen Macht ausgeübt: Erstens durch Ausschluss, etwa im Zölibat (Erhaltung des inneren Machtgefüges). Zweitens durch Aufzwingen, um Schutzbefohlene gefügig zu machen (zur äußeren Machtsicherung). Drittens durch Festlegung der Regeln, etwa Sex nur für Verheiratete, nur für Frau und Mann, das Recht des Mannes auf Sex in der Ehe (Machtsicherung durch Wohlwollen für bestimmte Gruppen). Damit schürt die Kirche Ausgrenzung und Diskriminierung. Zum Ausgleich betet sie mit dem Volk für ein besseres Leben nach dem Tode und umgarnt dabei dessen Herrscher. Sie wird langfristig nur überleben, wenn sie auf das Prinzip "Macht durch Machtlosigkeit" übergeht, etwa nach Vorbild Gandhis.

 

Liebe Grüße,

Athmos

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vor 21 Minuten schrieb S. Athmos Welakis:

@Hera Klit

 

Hi Hera,

Du bringst hier eine lebenswichtige Wahrnehmung auf den Punkt. Für das tiefere Verständnis muss hier meines Erachtens getrennt werden: zwischen Religionen und Institutionen, die diese vertreten (bzw. es sich anmaßen).

Religionen sind der Versuch des Menschen, die Welt zu verstehen, das gleiche was heute unter dem Begriff 'Wissenschaft' erfolgt. Leider hat z.B. die christliche Kirche die Religion vor etwa 500 Jahren von der Wissenschaft entkoppelt, in der Absicht diese als Konkurrenz zu unterdrücken. Das war, wie wir heute wissen, nicht erfolgreich. Statt sich weiterentwickelt zu haben, steht deshalb die christliche Religion immer stärker unter Erklärungsnot.

Die Institution Kirche als Vertreter der Religion hat ein Ziel: Macht, verbunden mit ihrer notfalls gewaltsamen Umsetzung. Aktuell brisantes Beispiel dafür ist die aus dem ursprünglich unschuldigen "seid fruchtbar und mehret euch" entwickelte sexuelle Gewalt, die meines Erachtens institutionalisiert ist, weshalb sich die Kirche mit Veränderungen so schwer tut. Mit sexueller Gewalt wird, denke ich, auf drei Ebenen Macht ausgeübt: Erstens durch Ausschluss, etwa im Zölibat (Erhaltung des inneren Machtgefüges). Zweitens durch Aufzwingen, um Schutzbefohlene gefügig zu machen (zur äußeren Machtsicherung). Drittens durch Festlegung der Regeln, etwa Sex nur für Verheiratete, nur für Frau und Mann, das Recht des Mannes auf Sex in der Ehe (Machtsicherung durch Wohlwollen für bestimmte Gruppen). Damit schürt die Kirche Ausgrenzung und Diskriminierung. Zum Ausgleich betet sie mit dem Volk für ein besseres Leben nach dem Tode und umgarnt dabei dessen Herrscher. Sie wird langfristig nur überleben, wenn sie auf das Prinzip "Macht durch Machtlosigkeit" übergeht, etwa nach Vorbild Gandhis.

 

Liebe Grüße,

Athmos

Vielen Dank, lieber Athmos,

 

diese "Ausrede" höre ich oft, aber die von mir beschriebenen Tendenzen, stecken eindeutig

schon in den Lehren der jeweiligen Gründer. In der Wurzel bereits, leicht nachweisbar.

 

Dass die Kirchen, dann ein noch unerträglicher Wurmfortsatz sind, ist freilich leider wahr.

 

Liebe Grüße

Hera

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