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Tod aus Enttäuschung


gummibaum

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Mein Bildschirm hat mich lange unterhalten.
Dann fühlte er sich ausgenutzt von mir, 
begafft und nie geborgen in ein Wir
und unterstützt beim Zweisamkeitsgestalten.

Ich spürte, in ihm angestaut, Gewalten   
des Schmerzes, und er konnte wohl nicht mehr.
Es funkte, und sein Antlitz wurde leer
und spiegelte im schwarzen Glas mich Alten. 

Ich drückte schnell, doch sinnlos alle Tasten.     
„Beatme“, fiel mir ein, „falls er noch lebt!“
Ich schürzte meine Lippen, doch sie passten

an keine Buchse, die ihm eingewebt.
Ich rüttelte den leichenstarren Kasten  - 
Umsonst, die Seele war davongeschwebt … 

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Ja. lieber Gummibaum, so ein Computer ist eben auch nur ein Mensch oder das, was wir hineininterpretieren. Fraglich ist, was wir suchen und dort finden können. Am anderen Ende hofft wohl eine Seele ebenfalls auf ein wenig Gedankenaustausch. Wenn die Verbindung abbricht, ist die Enttäuschung groß. Der PC und das Handy sind aus der heutigen Zeit kaum mehr wegzudenken. Sie sind gute Hilfsmittel, können aber ein persönliches Gespräch meiner Meinung nach nicht ersetzen. 

 

Liebe Grüße Juls

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  • 2 Monate später...

Hallo Gum,

 

ich würde vermutlich das erste Quartett etwas einfacher schreiben.

Der Bildschirm hat mich lange unterhalten,
er fühlte sich begafft und ausgenutzt.
Ein Uns gabs nicht. Ich habe ihn benutzt,
wir konnten keine Zweisamkeit gestalten. 

Wenn dir keine weiblichen Kadenzen wichtig sind, wäre das womöglich einen Gedanken wert.
Vielleicht will ja der Bildschirm das mitnichten, und sieht im schwarzen Glas sich selbst vernichten.

Alles andere ist wie immer ein typisches Gummibaum Sonett! Klasse!

 

Lg

 

EV

 

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Kein schlechter Vorschlag, lieber Eisenvorhang. Vielen Dank.

 

Inhaltlich sagt er aber nicht dasselbe. Bei mir wird durch „dann“ eine zeitliche Entwicklung und durch „geborgen“ ein Gefühl ausgedrückt, das dem Bildschirm wichtig ist.

Formal ist zweimaliges „nutzt“ nicht in meinem Sinne, da kein Reim entsteht.

 

Liebe Grüße von gummibaum

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