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Wo ist der Schmerz der vielen Jahre,

den ich stets weggewünscht, geblieben?

Das Alter hat ihn wohl vertrieben:

Der Schnitt vernarbt, es wuchern Haare.

 

Nun fehlt er mir an manchen Tagen.

Ist mir auch ohne Wunde leichter,

so fühle ich doch heute seichter

und weiß nichts Tiefes mehr zu sagen.

 

Wie amputiert von meiner Wunde,

fehlt mir der Kompass auf der Suche

nach Linderndem, und  ich verfluche

ans Wohl gefesselt das Gesunde.

 

Es gleicht der Mensch wohl der Chimäre,

wo Wohl und Wehe sich bekämpfen.

Und hilft das Altern, Weh zu dämpfen,    

fasst nun der Geist ins Ungefähre …

 

 

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Was für ein schöner Kommentar, lieber Carolus! Vielen Dank.

 

Im Alter ändert sich der Hormonspiegel und der libidinöse Druck lässt nach. Der Ehrgeiz, der Drang nach Selbstbestätigung vermindern sich. Die Erfahrung relativiert zudem viele frühere Ziele. Damit sind auch alte Leiden wie Einsamkeit, Sehnsucht und Enttäuschung ziemlich verschwunden.  

Mein Sensorium aber war als Leidender feiner. Und weil die Gefühle stärker waren, war auch das Leben intensiver und tiefer, und ich fand leichter die richtigen und betroffen machenden Worte dafür.

 

Dir ein schönes Wochenende.

 

Grüße von gummibaum

  • in Love 1
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