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       Alte Liebe


Was fremden Blicken stets verborgen,
nicht abgestorben ist, 
nur tief in seiner Erde ruht,

 

wartend noch auf seine Stunde,
wenn Seelenkraft durchbricht die Krume
und Wachsendes sich bahnt den Weg zum Licht,

 

noch einmal blühen will,
bevor es still in seiner letzten Stunde
endgültig zur Erde niederfällt.

 

Unbebaut bisher dies Feld. In langer Zeit
bedeckt von wildem Kraut. Jetzt wird
geräumt, gepflügt, geeggt, gepflegt,

 

bis tausend Blumen vieler Art
dort farbenprächtig, duftend sich entfalten,
wo Bienen, Falter, Käfer, Hummeln

 

mit Appetit und Lust sich tummeln, 
bis dieses Paradies zur Neige geht,
weil schon ein kühler Herbstwind weht.

 

In stillen Stunden genießen beide
den Rest an Lebensglut, bis
endlich auch die letzte Flamme ruht.

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Geschrieben

Lieber Carolus,

 

das Gedicht besteht für mich aus zwei gleich langen und einem kurzen Teil. 

 

Der erste (ein Nebensatzgefüge bis zum ersten Punkt, Z. 9) gibt eine Definition der "alten Liebe" in botanisch/floristischen Metaphern.

 

Der zweite bleibt überwiegend im gleichen Bildkontext und zeigt die Etappen der Liebe im Vollzug (agrarische Vorbereitung des verwilderten Feldes, Blühen der Wiese und ihr herbstliches Welken).

 

Der dritte setzt zum Schluss für Liebe eine neue  Metapher (Feuer) und für das Feld zwei Menschen, die sie genießen, ein.

 

Das gefällt mir gut: Aufbau des Textes und die Bilder machen das Thema anschaulich und lebendig. 

 

Sehr gern gelesen.

Grüße von gummibaum 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

  • wow... 1
Geschrieben

Lieber Gummibaum,

 

ein herzliches Dankeschön für Deine Mühe wie die einleuchtenden Ausführungen zum Text "Alte Liebe".

Treffsicher hast Du den Aufbau erkannt und dargelegt und dem jeweiligen Textteil die passenden Bilder bzw. Metaphern zugeordnet.

Dein Fazit: "Das gefällt mir gut: Aufbau des Textes und die Bilder machen das Thema anschaulich und lebendig" sowie Dein "Sehr gern gelesen." sind ein poetischer Herzenswärmer.

 

Lieben Gruß

Carolus

Geschrieben

Lieber Carolus, ich mag dein Gedicht. Ich lese aus deinem Text einen Fingerzeig auf die Zerstörung (durch "Kultivierung")  bisher unberührter,  in sich natürlich funktionierender Natur heraus. 

 

Ich habe selbst ein kleines Stück Land und lasse dort so viel Verwilderung zu, sodass ich gerade noch so dort meine notwendigen Wege gehen kann. Ich finde, das ist eine Form des Respekterweisens gegenüber dieser "Alten Liebe".

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

lieber Patrick,

es ist schon seltsam, was ein Text beim anderen an Assoziationen auslösen kann.

Ich begrüße es, dass du ein kleines Stück Land der Natur zurückgibst. Man kann dabei viel über ihre Gesetze und Wandlungsfähigkeit erfahren.

Ich hingegen meine, die Kultivierung, die der Natur entgegenkommt z. B. durch Anpflanzung von Blumen (nicht hybriden). Auf diese Weise schaffe ich eine Nahrungsgrundlage für alle möglichen Insekten und davon profitieren wieder...usw.

Das kann ich auch mit der Anlage von Teichen, Obstbäumen u.a. erreichen.

Die "Alte Liebe" will vieles wieder mit Leben erfüllen d.h. zum Erblühen bringen.

 

Freundlichen Gruß

Carolus

 

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