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Geschrieben am

Im Feuer, wie im Herzen, brennt
Die Kraft, das Leben zu gestalten.
Wenn man nur weiß, wie man sie hemmt,
Sie kann zerstören und erhalten.

 

Das Feuer stets an etwas hängt
An dem sich seine Flamme nährt,
Von dem es seine Kraft empfängt
Und dessen Nähe es begehrt.

 

Es muss sich, um zu brennen, binden,
Da sonst sein warmes Licht vergeht.
Ganz klanglos würde es verschwinden,
Bedeutungslos vom Wind verweht.

 

Doch mit dem rechten Gegenstück
Brennt seine Flamme hell und klar,
Nicht einzig einen Augenblick
Und sanfte Kraft wird offenbar.

 

Kein Strohfeuer, das rasch verglüht,
Kein Feuersturm, der alles frisst.
Ein Wunder, das vor Funken sprüht, 
Dass man bald Zeit und Raum vergisst.

 

Da Feuer nicht das Sehnen kennt,
doch Sehnsucht wie ein Feuer ist,
muss, wer versagt, dass er sie hemmt,
erdulden, dass sie ihn zerfrisst.

  • Gefällt mir 4
Geschrieben

 

Eine in Verse gegossene Analyse umkränzt die Kraft der Freiheit einer Lebensgestaltung,

welche nach Ausgewogenhzeit streben möge, auf daß der Lebensdrang den Lebenden nicht

verzehre.

 

Gern gelesen; ich grüße herzlich,

Holger

  • Danke 1
Geschrieben

Dankesehr!

Dem ganzen liegt ein Spruch aus dem 'Buch der Wandlungen' zu Grunde, an dem ich mich recht frei orientiert habe

 

 

Indem das Helle Licht ausstrahlt, bedarf es des Beharrlichen im Innern, damit es sich nicht restlos verbrennt, sondern dauernd leuchten kann. Alles Leuchtende in der Welt ist abhängig von etwas, an dem es haftet, damit es dauernd leuchten kann.

So haftet die doppelte Klarheit des berufenen Menschen am Rechten und vermag dadurch die Welt zu gestalten. Indem der Mensch, der bedingt und nicht unabhängig dasteht in der Welt, diese Bedingtheit anerkennt, sich abhängig macht von den harmonischen und guten Kräften des Weltzusammenhangs, hat er Gelingen. Indem der Mensch diese Fügsamkeit und freiwillige Abhängigkeit in sich pflegt, erlangt er Klarheit ohne Schärfe und findet seinen Platz in der Welt.
 

 

Und ich grüße herzlich zurück!

LG

Delf

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

 

Guten Morgen Delf...


Ich danke auch, für die interessante Erklärung durch den eingefügten Text, der den Ursprung Deiner Gedanken zum Gedicht

darstellt.


In aller Kürze ein paar Worte dazu, weil´s Thema so interessant ist:


Alles Wahrnehmbare in unsere Welt ist - bedingt durch die Dualität (sogar auf Quantenebene ist ein Teilchen gleichzeitig

Energie und Materie, siehe "Schrödingers Katze"" und andere Beispiele) - doppelpolig. - So haftet der Verstand an

diesem "Regelwerk" und erlangt die im Text besagte doppelte Klarheit, die sich sowohl am Rechten wie am Bösen

orientieren kann; daß ist unsere eingeschränkte Freiheit innerhalb der Dualität, von der wir abhängig sind. -

Das Streben in einen (selbst erwählten) harmonischen Raum hinein, ist das Kennzeichen des edlen Menschen; solch

ein Bestreben beschreibt der obige Text.


Herzlichst,

Holger

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