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Wer wahr sieht weiß, wer nicht glaubt es,
doch Falsches stets sich selbst beweist,
das Wahre macht da keinen Stress,
viel schöner ist, worum es kreist.

 

Das Falsche stärkt den eignen Platz,
das Wahre schaut, wo's richtig geht,
das eine sammelt einen Schatz,
im andren eine Kraft entsteht.

 

Das Wahre weiß man ungesagt,
das Falsche widerspricht sich nur,
das Wahre am Beweis verzagt,
was falsch, bricht jeden Treueschwur.
 

 

(Die Wahrheit über falsch und wahr

ist einfach, dass mans nicht erkennt.
Was immer man im Geist auch sah,
ist was der Geist als wahr benennt.

 

Ich weiß, dass ich die Wahrheit seh,
noch sichrer glaub ichs, tu ichs nicht.
Je tiefer ich in Lügen steh,
je mehr belügt mich meine Sicht.

 

Womit nun auch das Denken sich
bekleidet, glaub ich mich im Recht,
erkenne erst im Zweifeln mich
denn Zweifel weben das Geflecht.

 

Nen Farbklecks sieht der klare Blick
der zweifelnd sich kontextuiert
verfeinert sich so Stück für Stück
bis er sich in sich selbst verliert.)
 

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Geschrieben
vor 26 Minuten schrieb Anaximandala:

Ich weiß, dass ich die Wahrheit seh,
noch sichrer glaub ichs, tu ichs nicht.
Je tiefer ich in Lügen steh,
je mehr belügt mich meine Sicht.

 

hallo delf,

 

diese strophe ist genial! :thumbsup:

denn genauso isses doch. aber vorsicht, man könnte verrückt werden, wenn man da länger darüber nachgrübelt. :wacko::wink:

 

liebe grüße

sofakatze

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Geschrieben

Lieber Delf

 

Wir pendeln zwischen Lug und Trug, Richtig und Falsch. Wahrheit und Lüge sind die zwei Seiten derselben Medaille. Die Erkenntnis ist dem Wandel der Zeit, dem Zeitgeist, unterworfen und die absolute Wahrheit bleibt uns verschlossen. 

 

Interessante Abhandlung deinerseits. 

 

LG Herbert 

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Geschrieben

Moin Delf, 

 

kurz zum Metrum in V1:

 

Wer wahr sieht weiß, wer nicht glaubt es, xXxX XxXx

 

"glaubt" kann hier nicht unbetont sein und "es" nach dieser schweren Silbe unmöglich betont werden. Da nützt es auch nichts, das ultraleichte "es" durch Reimanbindung heben zu wollen. Das funzt nicht!

 

Ansonsten:

 

vor einer Stunde schrieb Anaximandala:

bis er sich in sich selbst verliert.)

 

Jau, da war der Gedankenkreisel wohl nicht zu stoppen. Deswegen habe ich den Rest.auch nur kurz überflogen. 

 

Alles gründlich durchgekaut

und dabei das Werk versaut. 😁

 

Nichts für ungut. In Prosa gelingt es dir (wenn du nicht gerade im Schwafelmodus bist) manchmal besser, solche Gedanken interessant in Worte zu fassen. Als Gedicht mag ich sowas einfach nicht lesen.

 

LG Claudi

  • Danke 1
Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb sofakatze:

 

hallo delf,

 

diese strophe ist genial! :thumbsup:

denn genauso isses doch. aber vorsicht, man könnte verrückt werden, wenn man da länger darüber nachgrübelt. :wacko::wink:

 

liebe grüße

sofakatze

 

Hallo sofakatze,

 

hab vielen Dank 😁

Die Strophe ist auch der Grund gewesen, warum ich den Part in Klammern mit aufgenommen habe, das Gedicht selber sind für mich eigentlich nur die ersten drei Strophen 😊

 

Ach ja, sowas denke ich mir auch manchmal, da denk ich dann aber lieber nochmal drüber nach 🤣

 

vor 3 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

Lieber Delf

 

Wir pendeln zwischen Lug und Trug, Richtig und Falsch. Wahrheit und Lüge sind die zwei Seiten derselben Medaille. Die Erkenntnis ist dem Wandel der Zeit, dem Zeitgeist, unterworfen und die absolute Wahrheit bleibt uns verschlossen. 

 

Interessante Abhandlung deinerseits. 

 

LG Herbert 

 

Hallo Herbert,

 

ja das stimmt wohl, manchmal ist die Wahrheit vielleicht sogar garnicht das wichtigste und Absolutismen haben bisher absolut garnichts zum besseren bewegt.

 

vor 2 Stunden schrieb Claudi:

Moin Delf, 

 

kurz zum Metrum in V1:

 

Wer wahr sieht weiß, wer nicht glaubt es, xXxX XxXx

 

"glaubt" kann hier nicht unbetont sein und "es" nach dieser schweren Silbe unmöglich betont werden. Da nützt es auch nichts, das ultraleichte "es" durch Reimanbindung heben zu wollen. Das funzt nicht!

 

 

Hallo Claudi,

 

ich muss sagen dieser Bruch ist sogar einer, der mich wirklich nachhaltig stört. Aber ich habe noch keinen Weg gefunden, ihn wirklich schön auszuarbeiten ohne die Kompaktheit der ersten drei Strophen zu zerstören. 

Die weiteren Strophen finde ich ergänzend eigentlich ganz schön, aber sie stehen nicht umsonst in Klammern.

 

Zitat

Ansonsten:

 

 

Jau, da war der Gedankenkreisel wohl nicht zu stoppen. Deswegen habe ich den Rest.auch nur kurz überflogen. 

 

Alles gründlich durchgekaut

und dabei das Werk versaut. 😁

 

Nichts für ungut. In Prosa gelingt es dir (wenn du nicht gerade im Schwafelmodus bist) manchmal besser, solche Gedanken interessant in Worte zu fassen. Als Gedicht mag ich sowas einfach nicht lesen.

 

LG Claudi

 

 

Gründlich? Das hier? Nicht so sehr ...

Glaube mir, ich hab noch mehr!

🤣

 

Ich hab hier wirklich nicht umsonst an dieser Stelle abgeschlossen. 

 

 

Liebe Grüße an euch

Delf

Geschrieben
Am 29.8.2023 um 17:27 schrieb Anaximandala:

Ich weiß, dass ich die Wahrheit seh,
noch sichrer glaub ichs, tu ichs nicht.
Je tiefer ich in Lügen steh,
je mehr belügt mich meine Sicht.

 

Ich picke nochmal die Essenz des Ganzen heraus. Diese Strophe, die ja auch Sofakatze gefällt, ist für meinen Geschmack die einzig gelungene. All das Geschwafel drumherum (ganz zu schweigen von den sprachlichen Unschönheiten) ist ja eigentlich das, was die Leserschaft sich bei der Beschäftigung mit dem Text denken kann/soll. Das schaffen die ganz alleine! Dazu sind Gedichte da: Einen interessanten Gedanken aufzugreifen, ihn ansprechend zu verdichten und zu verpacken und dem Publikum einen großen Freiraum zu geben, um ihn weiterzuspinnen bzw. um den Kern der Sache kreisen zu lassen, wie du das hier vorgemacht hast.

 

Ich glaube, das Herausfiltern der Essenz und das präzise Aufspießen mit wenigen Worten wäre bei fast allen Texten eine gute Übung für dich.

 

LG Claudi

  • Danke 1
Geschrieben

Moin Claudi,

 

gut, ich glaube dem kann ich mich schwer erwehren. Ich hab immer eine Menge Spass dabei, den Kreisel einfach drehen zu lassen und zu schauen, was dabei herauskommt. 

Deshalb bin ich andererseits ein großer Fan von Sonetten, weil man sich hier wirklich auf das Essenzielle beschränken muss.

 

Ich finds spannend, dass ihr beide diese Strophe erwähnt, weil für mich eigentlich 1-3 (trotz der verrenkten Sprache) den Kern des Gedanken am besten wiedergegeben haben. 

 

Ich denke mal diese Zeilen sind in dem Sinne vielleicht ein schönes aufarbeiten des Gedanken, aber das richtige Gedicht ist noch nicht in Zeilen gefasst 😄

 

Ich behalte yeine Worte mal im Hinterkopf 🙂

 

LG Delf

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