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Geschrieben am

Die alte Weide

 

Dort draußen, einsam auf der Weide,

steht spärlich aufgemacht im Kleide,

die alte Weide, runzelig und hohl.

Es sorgt sich niemand um ihr Wohl.

 

Verkümmert, knorrig, auch halb krumm

verharrt sie traurig müd im Todstadium.

Kein Vogel singt in ihren dürren Ästen,

nur Winde pfeifen ihr von Ost und Westen.

 

Im Jahr, wenn wieder mal der Mai erwacht,

wird sie von grauen Kätzchen lieb bedacht.

Wenn auf ihr keine grauen Kätzchen weiden,

so wird die Zeit sie von ihrer Heimat scheiden.

 

Oh Weide, kein Anlass es gibt zum Trauern

und weinen, lange wird es nicht mehr dauern,

denn deine Weide bleibt für immer grün

es werden wieder neue Kätzchen blühn.

 

 

Hallo @Claudi und @MonoTon  Ich  habe die Zeilen nun überarbeitet und ich hoffe es passt so?

 

LG

 

Die alte Version!

 

Die alte Weide

 

Dort draußen, einsam auf der Weide,

steht spärlich geschmückt im Kleide,

eine alte Weide, runzelig und hohl.

Es sorgt sich niemand um ihr Wohl.

 

Verkümmert, verknorrt und halb krumm

verharrt sie niedergedrückt im Endstadium.

Nicht ein Vogel singt in ihren dürren Ästen.

Nur Winde pfeifen ihr von Ost und Westen.

 

Noch Jahr für Jahr, wenn der Frühling erwacht,

wird sie von manch grauen Kätzchen belacht.

Wenn auf ihr keine Maikätzchen mehr weiden,

wird die Zeit sie von ihrer Heimat scheiden.

 

Alte Weide es gibt keinen Grund zum Trauern

und weinen, lange wird es nicht mehr dauern,

denn deine Weide bleibt für immer grün

und es werden neue Maikätzchen blühn.

 

 

 

 

Bild Quelle Wikipedia

 

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  • Gefällt mir 2
Geschrieben
Am 3.9.2023 um 04:53 schrieb heiku:

Alte Weide es gibt keinen Grund zum Trauern

und weinen, lange wird nicht mehr dauern,

denn deine Weide bleibt für immer grün

und es werden neue Maikätzchen blühn.

 

Hallo, heiku

Könnte es sein, dass dir hier ein "es" verloren gegangen ist?  Mir gefällt deine alte Weide sehr gut. 

LG Pegasus

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo heiku

 

ich hoffe ich überrumpel dich nicht, mir ist aber aufgefallen, dass du reges Interesse an Metren hast.

Darum möchte ich dir dein eigenes Metrum anhand deines Textes einmal aufzeigen, wie ich es lese und somit auch höre.

 

Ich nutze dazu

X - Betonte Silbe

x - unbetonte Silbe

für klingende und nicht klingende Wortlaute innerhalb deiner verwendeten Versfüße (Betonungseinheiten)

 

Zitat

 

Dort draußen, einsam auf der Weide,

steht spärlich geschmückt im Kleide,

eine alte Weide, runzelig und hohl.

Es sorgt sich niemand um ihr Wohl.

 

 

xXxXxXxXx

xXxxXxXx

XxXxXxXxXxX

xXxXxXxX

 

gleich zu beginn wechselt das Metrum sehr sprunghaft

du tendierst stark zum Jambus was man an den Zeilenanfängen erkennen kann.

Für dich vermutlich der natürlichste Wortlaut, da er etwas zurückhaltender und ruhiger ist. (Der Jambus will nicht Tönen, nur klingen)

 

Desweiteren besteht dein Text überwiegend aus Zweisilbern die auf der ersten Silbe betont werden.

Worte mit Präfixen wie "ge-schmückt" sind da eher störend.

Es stimmt, das Zweisilber zumeist auf der ersten Silbe Betont werden, es gibt aber nur 2 Möglichkeiten nachzuprüfen ob es stimmt. Und das ist deine Aufgabe dabei. Die Betonung zu bestimmen.

Stammsilben lassen sich davor und dahinter erweitern, das Stamm-(Wurzelwort) bleibt immer gleich und verliert auch nie an Betonung.

(geschmückt/schmückend/schmuckartig)

Außer das Präfix bezieht sich auf ausführende Handlungen (Abschmücken/Aufschmücken)

Oder das vorangehende Wort ist stärker Betont weil es ein Eigenwort/Name ist (Kunstschmuck/Halsschmuck/Goldschmuck)

dann verlagert sich die Betonung.

 

In der dritten Zeile die auf "eine" beginnt, merkt man sehr gut, dass die meisten Zweisilber auf der ersten Silbe betont werden. Für dich war es ein eher beiläufiges zurückhaltendes Wort. Im Metrum aber führt es einen Betonungswechsel ein der sich Trochäus nennt. (Xx) und den hast du in seinen Versfüßen (Betonungseinheiten) sogar wunderbar fortgeführt.

Und in der Folgezeile wurde wieder in den Jambus gewechselt.

Bis hierhin kann man Kleinigkeiten festmachen, die sich in einer Strophe abhalten.

Wichtiger wäre ob sich dieses Muster in der Gesamtstruktur wieder findet.

Wenn du dieses metrische Muster wiederholt in den Folgestrophen verwendest und gezielt daraus ausbrichst ziehe ich meinen Hut. (Ich trag übrigens keinen ich seh' echt scheiße aus mit Mützen)

 

Zitat

 

Verkümmert, verknorrt und halb krumm

verharrt sie niedergedrückt im Endstadium.

Nicht ein Vogel singt in ihren dürren Ästen.

Nur Winde pfeifen ihr von Ost und Westen.

 

 

xXxxXxxX

xXxXxxXxXxxX

XxXxXxXxXxXx

xXxXxXxXxXx

 

Oha, hier herrscht Chaos.

 

Ich geh hier so und I-xe

seh' überall Präfixe.

kaum hab ich hart herumge-ixt

wird noch viel härter abpräfixt

 

Aber hey, Zeile 3 ist ein Trochäus.

Nur der Rest passt jetzt überhaupt nicht mehr zur ersten Strophe.

 

Zitat

 

Noch Jahr für Jahr, wenn der Frühling erwacht,

wird sie von manch grauen Kätzchen belacht.

Wenn auf ihr keine Maikätzchen mehr weiden,

wird die Zeit sie von ihrer Heimat scheiden.

 

 

xXxXxxXxxX

xXxxXxXxxX

xXxXxXxxxXx

XxXxxXxXxXx

 

Zitat

 

Alte Weide es gibt keinen Grund zum Trauern

und weinen, lange wird es nicht mehr dauern,

denn deine Weide bleibt für immer grün

und es werden neue Maikätzchen blühn.

 

 

XxXxxXxxXxXx

xXxXxXxXxXx

xXxXxXxXxX

XxXxXxXxxX

 

Wenn du dich wunderst, wie meine letzten beiden Betonungen zustande kamen, dann kann ich nur sagen, dass ich mich entschlossen habe den Kontext mit einzubeziehen.

Es gibt neben der formalen Betonungsweise, auch die Kontextbezogene.

Zum Ende hin war es mir tatsächlich schlüssiger diese bei dir anzuwenden.

Ich lese klar heraus, dass du in genau den beiden Strophen in einem gewissen "Flow" warst.

Allerdings passen sie klanglich nicht mehr zum Einstieg der ersten 2 Strophen.

 

Ok, ich denke das wars erstmal von meiner Seite.

Bleib am Ball.

 

Lg Mono

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo @MonoTon,

vielen Dank dafür, dass Du dir solch eine Mühe mit meinem Gedicht gemacht hast.

Ich habe schon im anderen Forum erkannt, dass Du ein wahrer Experte in Sachen Betonung bist.

Wenn ich Zeit habe, versuche ich noch mal das Gedicht zu überarbeiten, ich hoffe nur das es keine Verschlimmbesserung wird!?

 

LG

Geschrieben
vor 14 Stunden schrieb heiku:

Wenn ich Zeit habe, versuche ich noch mal das Gedicht zu überarbeiten, ich hoffe nur das es keine Verschlimmbesserung wird!?

 

Hallo Heiku,

 

ich würde dir raten, eine Weile zu warten und erstmal mit kleinen Verseinheiten zu üben, betonte und unbetonte Silben schön regelmäßig abzuwechseln. Dann kann man dich sofort korrigieren und wieder auf die richtige Spur bringen. Wenn du zu früh anfängst, ganze Gedichte zu verreimen, besteht die Gefahr, dass du dir Falsches geradezu antrainierst. 

 

Konntest du Monos Ixe zu deinem Text nachvollziehen? Falls nein, mach dir bitte keine Sorgen. Das wird schon! Was hältst du davon, eine Weile in unserem Leberreimfaden mitzumachen, bis du eine gewisse Sicherheit im alternierenden Metrum hast?

 

 

Auch Klapphornverse wären für den Anfang ein gutes Übungsfeld:

 

 

LG Claudi

Geschrieben
Zitat

Konntest du Monos Ixe zu deinem Text nachvollziehen? Falls nein, mach dir bitte keine Sorgen. Das wird schon! Was hältst du davon, eine Weile in unserem Leberreimfaden mitzumachen, bis du eine gewisse Sicherheit im alternierenden Metrum hast?

 

Eine gute Frage, ich scheine zum Überfordern zu tendieren. Ich meine es durchaus gut und will helfen.

Ob ich helfen kann ist dabei wohl Ansichtssache.

Ich rate aber auf jeden Fall dazu es weiterhin zu üben und dran zu bleiben. Dein Ausdruck gefällt mir.

Nur der Farbklang könnte definierter sein. Sowas bildet sich oft heraus, wenn einem das Grundprinzip "Metrum" schlüssig wird und mit der Zeit Routine entsteht.

 

Zitat

Wenn ich Zeit habe, versuche ich noch mal das Gedicht zu überarbeiten, ich hoffe nur das es keine Verschlimmbesserung wird!?

 

Wenn du möchtest, kann ich dir anbieten, dir deinen Text einmal in ein geordnetes Metrum zu setzen, ich müsste dafür allerdings ein paar Kleinigkeiten umformulieren.

Für gewöhnlich mache ich sowas nicht, darum Frage ich. Ich finde es übergriffig einfach Texte ohne Einverständnis des Autoren umzuschreiben.

Obwohl es manchmal für mich einfacher wäre als meine Versuche etwas zu Erklären.

Nur bleibt ohne Erklärung der Lerneffekt aus und die Chance etwas Eigenständig zu bearbeiten und neu zu formulieren.

Ich mag learning by doing.

 

Lg Mono

Geschrieben

Hallo @Claudi

Danke für deinen Ratschlag, ich werde bei den Leberreimen mal reinschauen, bzw. mitmachen.

 

Danke lieber @MonoTon

für dein Hilfsangebot, wenn ich etwas Übung habe, versuche ich das Gedicht zu verbessern.

Allen Heiligen sei Dank, kann man hier jeder Zeit sein Gedicht nachbessern:-)

 

LG 

 

Geschrieben
Zitat

Allen Heiligen sei Dank, kann man hier jeder Zeit sein Gedicht nachbessern:-)

 

Das stimmt, ich würde dahingehend sogar empfehlen die Originalversion im selben Post stehen zu lassen, damit man nachvollziehen kann wo ein Ansatz gemacht wurde etwas zu verbessern.

Es ist für dich einfacher zum vergleich und für den Leser einfacher zum Nachvollziehen.

Ich habe früher immer mit Neu-Version und Alt-Version gearbeitet. Dann hatte man den direkten Vergleich.

Im anderen Forum dass du erwähnst bin ich kaum noch aktiv oder äußere mich so unspezifisch wie es geht, falls ich doch mal etwas poste.

 

Lg Mono

  • Danke 1
Geschrieben
vor einer Stunde schrieb MonoTon:

Das stimmt, ich würde dahingehend sogar empfehlen die Originalversion im selben Post stehen zu lassen, damit man nachvollziehen kann wo ein Ansatz gemacht wurde etwas zu verbessern.

Hallo @MonoTon,

würden dann die zwei Gedichte nicht als Doppelpost gelten?

 

LG

Geschrieben

Ich meinte auch nicht die Gedichte in verschiedene Postings zu setzen, sondern im selben Post untereinander.

Vielleicht auch als Zitat oder in Kursivschrift kenntlich machen damit man beide Versionen voneinander trennen kann.

Hier gibt es ja dahingehend keine Kontrollsucht seitens der Moderation und Forenleitung, da dem User verantwortungsbewusstes und selbstbestimmtes Handeln vorausgesetzt wird.

 

Lg Mono

  • Danke 1
Geschrieben
Am 8.9.2023 um 18:34 schrieb MonoTon:

Ob ich helfen kann ist dabei wohl Ansichtssache.

 

Ich kann es dir nicht sagen. Dafür wäre ein Feedback vom Autor notwendig.

 

@heiku: Mich würde auch sehr interessieren, was genau du als hilfreich empfindest und was eher nicht. Dann wüssten wir, wo und wie wir dich am besten abholen können und es wäre für alle Beteiligten leichter. 

 

Am 9.9.2023 um 05:30 schrieb heiku:

würden dann die zwei Gedichte nicht als Doppelpost gelten?

 

Nein, solange du nicht zwei Beiträge hintereinander postest, kannst du dein Gedicht Schritt für Schritt weiter bearbeiten. Am besten so, dass man nicht jedes Mal zum Kopfbeitrag scrollen muss. Erst, wenn es dann fertig ist, kannst du die neue Fassung zum Vergleich oben mit einstellen. Ich setze sie dann aber an die erste Position und die alte Version darunter. 

 

LG Claudi

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