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Auf den zweiten Blick


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Auf den zweiten Blick

 

Da ich nicht um mich zu trösten

wenn ich down bin

gleich in die Innenstadt eile

wo ich mir eine neue Oberfläche zulegen könnte

 

fiel er mir besonders auf

ein älterer, trotz seiner abgetragenen Kleidung

eine gewisse Würde ausstrahlender Mann

der dort in der Fußgängerzone

auf einer Bank saß

scheinbar gar nichts tuend

ein leises Lächeln um die runzligen Lippen

 

als ich so denn wieder in der Gegend weilte

war er erneut dort an seinem Platz

so als wäre überhaupt keine Zeit vergangen

und auch dieses Mal schien er völlig untätig

 

das weckte meine Neugier

und ich trat zu ihm und sagte

Guten Tag, was tun Sie hier denn an diesem Platz,

wo all die konsumierenden Menschen

so eifrig vorbei flanieren

und Sie gar nicht beachten...

ist das denn nicht auf Dauer langweilig?

 

Oh nein, überhaupt nicht

antwortete er lächelnd

wissen Sie

ich segne einfach alle, die an mir vorbei gehen

 

ich war so tief beeindruckt

wie selten in meinem Leben

 

Seid gesegnet

 

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Hallo Kupfi

Danke für Deinen Kommentar

Die Augen sind der Spiegel der Seele, vielleicht sehen sich die Menschen nicht mehr so oft direkt an, um sich nicht zu entlarven. Umso schöner, wenn man das weiß und Blickkontakt aufbaut, bei Menschen, mit denen man sich wohlfühlt.

LG Jan

Hallo Herbert, Dir auch lieben Dank für Deinen Kommentar. Es ist Reichtum, wenn man ein gutes Herz in sich trägt und Liebe (Segen) geben kann. Und dieser ältere Herr lebt das.

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Hallo Jan, 

 

das ist für mich ein ansprechender Text! Damit er seine Wirkung als Gedicht entfalten kann und der Leserschaft noch etwas zum Nachsinnen bleibt, würde ich folgenden Abschnitt, zumindest aber den blau gefärbten Teil, weglassen:

 

ich war so tief beeindruckt

wie selten in meinem Leben

so etwas Liebevolles

sieht man nicht oft

vor allem nicht wenn man blicklos vorbei geht

auf dem Weg zum nächsten Schnäppchen

 

Umso eindrücklicher käme dann auch der Schlusssatz zur Geltung.

 

LG Claudi

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Hallo Jan Fischer, 

 

Am 24.9.2023 um 20:57 schrieb Jan Fischer:

Oh nein, überhaupt nicht

antwortete er lächelnd

wissen Sie

ich segne einfach alle, die an mir vorbei gehen

Ein unterschied zu Indien, wo es Leute gibt die einem nach der unfreiwilligen Segnung, die Hand aufhalten und Geld fordern. Aber Scherz beiseite, dein Text dreht sich im großen und ganzen um das Thema Gelassenheit und ein "Über den Dingen stehen", so sitzt dieser alte Mann auf seinem persönlichen Berggipfel -seiner Bank- und blickt gelassen "von außerhalb" auf die vorbeiziehenden Leben die sich in ihren eigenen Gedankenblasen bewegen. Mit anderen Worten: Der Verkehr zur Hauptverkehrszeit sieht schön aus, wenn man ihn von einer Autobahnbrücke aus beobachtet und nicht mitten drin steckt. Das er jedem den er sieht durch die Segnung, Glück wünscht, zeugt von einer tiefen Empathie für seine Mitmenschen und deren Sorgen. 

Dein Text lädt einem zum reflektieren ein, dass finde ich sehr gut. 

 

LG JC

 

Noch ein paar andere Gedanken zu den Kommentaren... 

 

vor 20 Stunden schrieb Jan Fischer:

Die Augen sind der Spiegel der Seele, vielleicht sehen sich die Menschen nicht mehr so oft direkt an, um sich nicht zu entlarven.

Ich selbst mag es nicht Fremden in die Augen zu sehen. Warum sollte ich das auch wollen? Nicht weil ich entlarvt werden will, sondern ich es einfach nur merkwürdig finden würde. 

 

vor 20 Stunden schrieb Jan Fischer:

Umso schöner, wenn man das weiß und Blickkontakt aufbaut, bei Menschen, mit denen man sich wohlfühlt.

Ganz genau. Finde ich auch. 

 

 

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Hallo Joshua

Lieben Dank für Deine Ideen zu der Geschichte 

Der Blickwinkel ist sowieso oft entscheidend dafür wie man etwas beurteilt. 

So etwa wenn man den herum liegenden Müll übersieht ist es eigentlich ganz schön hier 

Ich hab mir angewöhnt andere Menschen anzulächeln, wenn es meine Gemütslage zulässt, und oft freuen sich diese darüber, auch mir unbekannte Personen. 

LG Jan 

 

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