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Geschrieben am

Ganz strahlend scheint der Mensch zu sein,
wie Feiern, Feste, sein Wandeln.
Nur ich bin unschlüssig allein,
noch ohne Zeichen mein Handeln.

 

Ein Kind, das noch nicht lachen kann,
bin heimatlos geboren.
Ich bin ein müder Wandersmann,
im Herzen wie die Toren.

 

Die Menge scheint im Überfluss,
alleine bin verlassen ich.
Das Chaos gibt mir stets nen Kuss,
ach Chaos, kann nicht fassen dich.

 

Die Menschen scheinen alle hell,
allein ich bin so trübe.
In Neugier leuchten sie so grell,
in Trauer ich mich übe.

 

Und stürmisch, ach wie die Meere,
getrieben, einer, der nicht weilt.
Mein Geiste, in großer Schwere,
ich falle ständig aus der Zeit.

 

Der Mensch scheint stets am Tun zu sein,
Beschäftigung sein Futter.
Doch ich bin anders, bin allein,
wert haltend spendend Mutter.

 

 

*nach Laotse Abseits von der Menge (20/81)

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Geschrieben

(Diese Nachricht enthält zwei Antwortgedichte von mir.)

 

Lieber Delf,

 

ein Jeder ist allein: die meisten wissen´s nur nicht. - Der Aktivismus markiert

das Entfliehen der Menschen vor der eignen Seele.


 

Klänge, die vorübergingen

 

So viel liegt in wartenden Zeiten

wie in Büchern, mit tausend Fragen,

die, heute noch nicht aufgeschlagen,

den Wissensdurst schon aufbereiten.

 

Man hält sich fest an raschen Dingen,

versäumt Klänge, die vorübergingen,

die still im Wind der Stunden wehen -

und ferne, frohe Wege gehen.

 

Ich wandere stets durch eine Welt,

wo sich laut und still die Waage hält,

wo ich oft erleb' : ich bin allein -,

doch einsam werde ich niemals sein.

 

***

 

Es ist ein entscheidender Unterschied, ob tiefe Schwermut oder das Verweilen auf

dem Thron des Gleichmuts die Perspektive ausmacht.


Was uns so sanft und drängend ist

 

Manchmal hebt sich aus dem längst Vergessnem

still ein Wort, ein Sinn heraus,

und aus einstmals Unvermessnem

wird, längst ersehnt, Wahrhaftigkeit daraus;

 

denn was uns so sanft und drängend ist,

in unsrem großen Einsamsein,

(das an Unendlichkeit sich mißt),

will, uns übersteigend, ewig sein und rein.

 

***

Falls das LI sich anlehnt an ein eigenes Empfinden, wünsch ich Dir das Alleinsein nicht als Einsamkeit zu empfinden, sondern als einen Zustand, welcher produktiv schöpferisch auf Deine Dichtung einwirkt...

 

Herzlichst,

Holger

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Guten Morgen, lieber @Holger

 

Hab vielen Dank für deine beiden Gedichte!

 

Zitat

ein Jeder ist allein: die meisten wissen´s nur nicht. - Der Aktivismus markiert

das Entfliehen der Menschen vor der eignen Seele.

 

Zu den Worten einfach mal passend gereimte Worte, doppelt passend, da sie auf Laotse gründen, der etwas geschrieben hat, dass sich ziemlich direkt in die selbe Kategorie stellen lässt 😄

 

 

Zu wissen, dass du garichts weißt,
Im Leben, das ist hohe Kunst,
Wer sich im Nichtwissen verbeißt,
Bewegt sich in des Leidens Dunst.

 

Doch leidet man an seinem Leid,
Wird man von seinem Leiden frei,
So hat der Weise sich befreit,
Denn leidvoll ging sein Leid vorbei.

 

 

Zitat

Es ist ein entscheidender Unterschied, ob tiefe Schwermut oder das Verweilen auf

dem Thron des Gleichmuts die Perspektive ausmacht.

 

Ja, schon, aber Schwermut kann Produkt des Geistes oder der Umstände sein, genauso kann Gleichmut der Kraft und Geduld entspringen, oder die Lüge sein, die nur hält weil man sie glaubt und sie noch nicht strapaziert wurde 🤷

 

Du schreibst schon vom Thron des Gleichmuts. Wer sagt, dass dort die Antwort liegt?

Was ist Gleichmut?

Ein gelöstes in Ruhe schwingendes Sein im Einklang mit den Dingen?

 

Ist Gleichmut schon das fröhliche Hüpfen, ein Stück über den Dingen schwebend?

Ist es denn Gleichklang, wenn jemand garnicht um die Existenz von schwerem weiß, dass ihn drücken könnte. Und wenn sie es dann doch tut, fällt er dann vom Gewicht belastet aus dem Gleichklang?

Oder erkennt er nicht eher, dass er ihn nie hatte.

 

Man muss doch um die Schwere dessen, was man tragen müssen könnte, 

 

Ups ich hab Besuch ich schreibe später eiter xD

 

Liebe Grüße

Delf

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