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Hallo @Holger

ich wollte deinen Faden „Alte Wege“ und meinen Faden „Treu bis in den Tod“ nicht weiter

Mit meiner Hunde-Geschichte aufblähen, deshalb habe ich einen neuen Tread aufgemacht. 

 

Die Vorgeschichte aus dem Faden „Alte Wege“ von Holger

 

Hallo Holger, auch ich gehe mit dem Sohn und seinem Hund, noch viele Wege, die ich mit dem leider viel zu früh verstorbenen Golden Redriever gelaufen bin. Obwohl er ein Problem-Hund war, unfolgsam, triebhaft, an der Leine zerrend, usw. trauere ich ihm nach über zwanzig Jahren immer noch nach:-( Den Redriever hatten wir für die Tochter und den Sohn gekauft, aber leider hat er sich nach dem die Tochter eine eigene Wohnung hatte, nicht wirklich um seinen Hund gekümmert.

Er hat immer noch ein schlechtes Gewissen und will nichts mehr von damals hören. Auch ich mache mir noch Vorwürfe. Als er fünf Jahre alt war ließ ich ihn kastrieren, denn sein Gezerre an der Leine und das umklammern von Kindern, die ihm nur streicheln wollten, haben mich sehr genervt. Nach dem Kastrieren war er lammfromm und trottete dann wie ein seelenloser Zombie geradeaus. Zwei Wochen später starb er, nach dem er zwei Tage lang nichts fraß und trank. Ich weinte mir zwei Wochen lang die Augen aus.

 

Zitat Holger: Der fröhliche Übermut Eures Retrievers mag Euch eine Last gewesen sein - seine Liebe zu Euch hingegen war bedingungslos...

 

So ist es! Mein Sohn sagte mir, der Hund hat schon gejault, wenn ich von meiner 14Stunden Nachtschicht heimkam, als ich mit dem Auto noch 300-400m von der Wohnung entfernt war. Er schnappte, wenn ich in die Wohnung kam, oftmals meine Laufschuhe aus dem Schuhregal und legte sie vor meine Füße. Das ärgerte mich, denn so wurde mir bewusst, dass mein Sohn nicht mit ihm Gassi gegangen ist. Mein Sohn zu der Zeit 17 J. alt, ist in schlechte Gesellschaft geraten und hat auch seine Lehre abgebrochen, er ist auch nicht mehr regelmäßig in die Schule gegangen. Oftmals hat der Hund es auch nicht mehr ausgehalten und die Wohnung gekackt.

 

Durch meine 14 Std. Schichten hatte ich pro Woche 3 Tage frei. Da hatte der Hund es schön. Ich machte mit ihm oftmals 4 Std. Spaziergänge, auch fuhr ich ihn mit dem Auto an viele neue Gegenden und meistens ließ ich ihn von der Leine. Das ärgerliche war, dass er nicht gehorchte und er sich stets hunderte Meter von mir entfernte, so dass ich ihn ab und an suchen musste.

 

Zitat Holger: die Kastration hat dem Retriever die Seele gebrochen...

 

Ich hatte anfangs einen bösen alten Nachbarn in Verdacht, dass er den Hund vergiftet haben könnte, denn er wurde immer zornig, wenn der Hund ein bisschen seinen Rasenstreifen am Wegrand mit Urin markierte. Deshalb ließ ich den toten Hund auch vom Tierarzt untersuchen, dieser stellte fest, dass die Nieren gerötet waren, aber er meinte, das könnte auch daherkommen, weil der Hund länger nichts getrunken hatte. Eine Woche später besuchte ich meinen Bruder und erzählte die Geschichte. Seine Frau meinte, mit fünf Jahren sollte man keinen Hund kastrieren, sie hätten damals ihren Labrador mit vier Jahren kastriert und dann ging es mit ihm auch rapide bergab. Sie konnten den Hund noch retten, weil sie mit einem Schwamm dem Hund Wasser zuführten. Ich machte mir Vorwürfe, weil mir das nicht in den Sinn gekommen ist.   

 

Ich habe auch noch einen anderen Fehler gemacht, weil ich für den Montagnachmittag einen Termin beim Tierarzt hatte, nahm ich schon nach Arbeitsende um 6°° eine Schlaftablette ein, damit ich schnell Einschlafen konnte, denn mein Schlafzimmer lag auf der Straßenseite. Zuhause angekommen hatte mein Sohn weinerliche Augen, er sagte, er wollte mit dem Hund Gassi gehen, aber nach hundert Meter sei er schon umgefallen und er musste ihn zurücktragen, außerdem hätte er immer noch nichts gefressen und getrunken. Er drängte mich dazu, sofort zum Tierarzt zu fahren, ich sagte ihm, dass das Autofahren lebensgefährlich ist, weil ich eine Schlaftablette eingenommen habe und ich schon hundemüde bin.

Ich bot meinem Sohn an nicht in die Schule zu gehen und stattdessen mit dem Hund zum Tierarzt zu gehen, ich würde den Hund auch mit dem Auto noch bis zur Bushaltestelle fahren. Er meinte, das mit der Schlaftablette wäre eine Ausrede von mir und außerdem wäre es wichtig in die Schule zu gehen. Ansonsten war ihm die Schule nicht so wichtig!

 

Ich war fast am Verzweifeln, mir war schon schwindelig von der Schlaftablette und anderseits hatte ich Angst, dass der Hund bis zum Nachmittag es nicht überleben könnte.

Ich sagte meinem Sohn, wenn der Hund stirbt, ist es deine Schuld, er hatte noch die Ausrede er könne den Hund ca. 40 Kg. nicht die 200m von der Haltestelle bis zum Tierarzt tragen. Ich sagte ihm das mir einmal eine 100 Kg. Gasflasche aus dem Kofferraum verloren ging und dass sie 200m eine steile Böschung hinuntergeflogen ist, ein normaler Mensch hätte Mühe gehabt ohne Gewicht aus dem steilen Abgrund wieder hochzukommen und ich mit 18 habe es mit der schweren Gasflasche auf der Schulter geschafft.

Mein Sohn blieb stur und machte sich auf den Weg zur Haltestelle. Ich legte dem Hund noch einen flachen Teller mit Wasser vor die Schnauzte und die Wurst, die er noch nicht gegessen hatte und ging ins Bett.

 

Weil ich mich über den Sohn ärgerte und ich mir Sorgen wegen dem Hund machte, konnte ich nicht einschlafen, ich hatte es auch irgendwie im Gefühl, dass wenn ich aufwache, der Hund schon Tod sein könnte. Nach einigen Gebeten bin ich nach ca. 30min. dann doch noch eingeschlafen, nach einem seltsamen Traum bin ich um 11°° aufgewacht. Im Traum sah ich am blauen und mit großen Wolken bedeckten Himmel, unseren Hund so groß wie eine Wolke und er rannte durch die Wolken, ohne zurückzuschauen, das machte mich traurig und ich rief seinen Namen. Ich stand sofort auf, der Hund lag da, als ob er schlafen würde, er war auch noch warm, aber leider wachte er nicht mehr auf:-( 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Geschrieben

Lieber @heiku

 

Du gibst uns interessante Einblicke in ein Hundeleben. Hund und Herrchen, eine Symbiose fürs Leben. Man rauft sich zusammen, unternimmt Spaziergänge, man ist besorgt und umsorgt den Vierbeiner. 

Das war bei unserem Puli-Mischling nicht anders. Mein Vater und der Hund brauchten lange Zeit bis sie ein Team waren. Und das war bis zu seinem Ableben im Alter von 17 Jahren. Da war er von seinem Herz- und Lungenleiden schwer gezeichnet und hatte epileptische Anfälle. Da hat ihn der Tierarzt erlöst. 

Ich habe mich immer gewundert, dass Tiere, obwohl vorbildlich gehalten, solche Krankheiten bekommen. 

 

LG HERBERT 

 

 

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Geschrieben

 

Lieber Heiku,

 

es ehrt Dich, Deinen Gedanken mit der Klarstellung des Sachverhaltes Luft gemacht zu machen; so hat der Tod

des Hundes dann doch einen medizinisch nachvollziehbaren Grund und geschah im Schatten von

verschachtelten Winkelzügen des Schicksals. - Der Traum  ist seltsam - ich habe in meiner persönlichen

Umgebung Erfahrungen geschildert bekommen, die den Tod naher Menschen kurz zuvor im Traum

erlebar gemacht haben; ob der liebe Hund zum Zeitpunkt Deines Traumes schon verstorben war, weiß ich nicht. -

Die Träume meiner Mitmenschen jedoch hebeln nach unserm Verständnis deterministische Bedingungen

aus und relativiert das Erleben der Zeit in einer besonderen Weise.

 

All das läßt die Möglichkeit offen, ob oder daß wir einst unsere Lieben nach dem Tode wiedersehen werden - auch die

vierbeinigen Kameraden...

 

Bis dahin gilt: vielleicht ist das Scheinbare - dieses im flüchtigen Augenblick Seiende - das fragile Fundament unserer Welt;

deshalb ist es an uns, in diesen Augenblicken das Schöne zu finden, denn es geleitet in seinem Glanz unser Herz zur Liebe hin.

 

Herzlichst,

Holger

 

 

 

 

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Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Holger:

Der Traum  ist seltsam - ich habe in meiner persönlichen

Umgebung Erfahrungen geschildert bekommen, die den Tod naher Menschen kurz zuvor im Traum

erlebar gemacht haben;

Lieber @Holger, offensichtlich bin sensibel was Vorahnungen betrifft.

 

Eines morgens bin ich mal aus einem Traum erwacht, ich hatte noch das Bild im Kopf, dass mein jüngster Bruder besorgt telefonierte und etwas von einem Unfall sprach. An diesem Tag hatte ich ein ungutes Gefühl und deshalb ließ ich besser mein Motorrad in der Garage. Mit dem Auto fuhr ich auch sehr vorsichtig und weil ich genau die vorgegebenen Geschwindigkeiten einhielt, kam es dadurch zu gefährlichen Situationen. Ich wurde von einigen Autos gefährlich überholt, an einer Rechts vor Links Kreuzung fuhr ich so langsam, dass mir die Vorfahrt genommen wurde, usw. Zuhause angekommen klingelte abends das Telefon, ich erfuhr von meinem jüngsten Bruder das unser Vater bei der Fahrt zu einem Einkauf einen Unfall hatte und das er und unsere Mutter ins Krankenhaus eingeliefert wurden, beide wären zum Glück nur leicht verletzt und müssten nur ein paar Tage im Krankenhaus bleiben.

Ich hatte auch schon drei Klarträume, in denen ich mit Verstorbenen sprach.

 

LG

 

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Geschrieben

 

Lieber Heiku,

 

danke für Deine höchst interessanten Darlegungen !

 

Die Schwelle zur umfassenden Welt von Allem scheint für manche Menschen transparent zu sein - gewissermaßen

wird jenen Zaungästen ein "Guckloch" gewährt, das Verbindungen schafft.  Das sollte Demut erzeugen und ein

großes Staunen. - Als Symbol für Grenzüberschreitungen von Dieseits und Jenseits habe ich in einem Gedicht symbolisch

den Engel auserkoren; hier ist eines meiner Engelsgedichte für Dich:

 

An einen Engel

Du, der du stehst am Ufer
unsres Lebensmeeres,
bist wie ein Besucher,
schauend auf unendlich Schweres.

Du durchdringest alle Weiten -
unser Blick schaut Grenzen
die deinen Rand beglänzen -
dem wir leis entgegen schreiten.

***

 

Beste Wünsche für einen schönen Feiertag,

Holger

 

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