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Junges Leid zu später Stund

 

 

Jahrelange ew‘ge Träume,

gottverlassen Tag und Nacht.

Dürr gar mager sind die Bäume

und sie sind noch nicht erwacht.

 

Kläglich fleht er: »Halt die Stunden!«

Zeit vergeht und nichts geschieht.

Tief sind seine geistgen Wunden,

nichts geschieht was ihn belebt.

 

Erblickt im Bächlein ein Gesicht,

doch was er sieht, das ist er nicht.

Rasend klagt er wenn auch still,

dass er doch nur leben will.

 

 

W. August

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Geschrieben

Hey gravur idol,

 

zunächst einmal um dein Unbehagen zu beenden, du kommunizierst mit einem jungen Mann (20 Jahre).

Damit sollte sich das mit dem Generationsgeschmack auch erledigt haben... ;-)

 

Danke für deine konstruktive Kritik und deine netten Worte. Es würde mich freuen wenn du auf den Punkt sprachliche Attraktivität bzw. Eleganz ein bisschen genauer eingehen könntest. Was macht für dich denn ein elegantes Gedicht aus ? Worauf kommt es drauf an ? Wenn du das in Worte fassen kannst würde mich das freuen.

 

Bin gespannt auf deine Antwort.

 

Gruß

Geschrieben

Wow ... ein sehr schönes Gedicht

es trifft mich so sehr, dass ich gar nichts weiter dazu sagen kann ... daher ehre ich dieses Gedicht mit ehrfürchtigen Schweigen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Na doch eins:

Zeit vergeht und nichts geschieht.

...

nichts geschieht was ihn belebt.

dieses zweimal "geschiet" stört ein wenig ... nimm beim zweiten mal vieleicht "passiert" ... oder vielleicht auch "erscheint"

aber sonst, SEHR GUT

so, und nun werde ich andächtig weiter schweigen :wink:

Geschrieben

Hallo W.August

 

Ein primär vierhebig-trochäisches Gedicht. Nicht schlecht. Was willst du mit dem Inhalt ausdrücken, oder ist der Inhalt sehr ambivalent.

Würde mich interessieren.

 

Liebe Grüße Odin

Geschrieben

Hey, danke erst mal für die positive Resonanz.

 

@ Urban Monkey:

Genau an der Stelle hab ich auch überlegt, ob ,,passiert‘‘ evtl. besser passt . Habs dann auch für ne Weile stehen gehabt aber wieder entfernt. Ich weiß auch nicht, ich finde es auch trotz Wortwiederholung, mit ,,geschieht‘‘ schöner. Vielleicht weil die Wiederholung auch inhaltlich gut passt und im Unterbewusstsein, die Öde und das ständig gleiche einsame Leben ohne Höhepunkte des Lyrischen Ichs unterstreicht und wiederspiegelt. Oder ?

 

@ Odin:

Ein bisschen habe ich die Intention des Gedichts ja oben schon geschildert. Hier mal im Kurzdurchlauf:

Im Wesentlichen soll vor Allem die erste Strophe die Verbundenheit zwischen dem Lyrischen Ich und der Natur zum Ausdruck bringen. Dürre und magere Bäume deuten auf die Jahreszeit Winter hin, welche sich negativ auf das Gemüt des Lyrischen Ichs niederschlägt und seine ohnehin triste Stimmung verstärkt. Weiter Klagt das Lyrische Ich in der zweiten Strophe über die Vergänglichkeit des Lebens, die natürlich im Winter am größten zu sein scheint und, dass eine Änderung seines Zustandes noch nicht eingetreten ist.

In der letzten, der dritten Strophe, wird ihm dann von der Natur in Form eines Bächleins sein Identitätsproblem bewusst. In den letzten beiden Versen soll dann auf eine Gottverbundenheit (die er nicht so erfährt wie er es gerne würde) hingewiesen werden, dass nämlich nur er ihm helfen kann und Rat weiß. Also dreht sich das Gedicht um die Klagen eines depressiven Junges Mannes, dem ein einfaches geordnetes Leben aufgrund seiner psychischen Probleme unheimlich schwer fällt und sein inneres Befinden im Winter wiedererkennt.

 

Ich hoffe ich hab dir mit meiner Kurzanalyse nicht das Kartenhaus, welches du dir in deinem Kopf gebaut hast, zum Einsturz gebracht. Das wäre zu schade...

 

 

cheers

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