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Und die Wiege ist ein Grab


Dionysos von Enno

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Langsam spaltet sich das Holz

Und die großen schweren Hände 

greifen zart wie Künstlerhände 

in den Stolz der alten Eiche

 Und sie drücken 

und sie reifen -in dem Schlagen sanft wie Streichen- so natürlich in das Ende, als befände sich im Ende

 jenes allerletzte Stürzen, bloß verlängert, um zu kürzen,

bloß gewachsen, um zu stürzen 

Gänzlich Mythos und Legende

wiegt der Stamm die schweren Hände

als der Wurzelsturz des Waldes 

Alles Fallen

Alles Hallen  

in der allersten Wurz 

 

Und der Klang des ersten Reigen

schöner Blätter in den Zweigen

atemlos durchbricht das Schweigen,

tanzt als Rauschen in dem Winde

 

Und am Ende bleibt Legende

Wie die Spuren auf der Rinde

Wie ein Anfang aus dem Ende

Wie ein Gott, versteckt im Kinde

 

Keiner weiß mehr, was war wahr

Was war Aufprall

Was bloß Nachhall

War der Wald je wirklich da

Doch der Baum nur

mannigfaltig 

und der Holzfäller gewaltig

Oder lenkt der Baum den Fäller

Was heißt dunkler oder heller

Selbst die Nacht braucht einen Tag

und die Wiege

 ist ein Grab

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Guten Morgen Dionysos, beim Lesen Deiner Zeilen muss ich an den Regenwald denken. An das Abholzen der grünen Lunge. Wenn man kranke Bäume fällen muss, kann ich das noch verstehen, doch das Roden ganzer Waldstücke, das Zerstören eines Ökosystems kann ich nicht nachvollziehen oder gar gutheißen. Der Mensch schaufelt sich sein eigenes Grab aus Habgier. 

Ich finde, um Deine nachdenklichen Zeilen zu bewerten, fehlt das eine oder andere Zeichen. Denn gut oder schön finde ich die beschriebene Situation nicht und es gefällt mir auch nicht, was beschrieben wird. Es macht mich betroffen und traurig. 

 

vor 7 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

Selbst die Nacht braucht einen Tag

und die Wiege

 ist ein Grab

Das hast Du besonders gut beschrieben. Da stockt einem der Atem, denn wie für unser Kind in der Wiege haben wir Verantwortung für unsere Erde und die Lebewesen auf ihr.

Der Begriff "Lebensbaum" trifft es meiner Meinung nach gut.

Wir sollten also nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen.

 

Liebe Grüße Juls

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