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Geschrieben am

Mag es erscheinen, allenthalben,
als wär sie aus der Zeit gefallen.
Im Ausdruck der ihr so zu eigen,
wenn Worte sich vor ihr verneigen.

 

So tief anheim ihr manch Gefühl,
es aufzuschreiben stets ihr Ziel.
Voll Poesie aus ganzem Herz,
doch ebenso manchmal voll Schmerz.

 

Den Schmerz den der nur mag begreifen,
weil Worte doch aus Taten reifen.
Hätt keinen Sinn dagegen wehren
und auch dagegen aufbegehren.

 

Als ein Geschenk, das widerfahren,
wohlan erst spät, an Zeit und Jahren,
wenn Wörterströme sie umspielen
und ihr ganz tief aufs Herz so zielen,

 

so schreibt sie auf, zumeist bei Nacht,
was ihr Gedankenstrom so bracht,
gar niemals mehr ward ihr Bestreben,
als euch mit Worten Freude geben.

 

© Uschi R.
text/rezitation
bild: john william waterhouse
music: piano amor

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Geschrieben

@Melda-Sabine FischerLiebe Melda-Sabine, es sind wohl ähnliche Gedanken das stimmt, wenngleich dieser Text schon etwas älter ist. Manchesmal bin ich möglicherweise zu mir selbst recht kritisch, so passiert es ab und an, dass ich dann einen Text erneut spreche, anders als zuvor. Ich denke jedoch, man entwickelt sich immer weiter und dies ist auch gut so. Würden wir auf der Stelle treten, wir wären wohl auf Dauer nicht wirklich zufrieden mit unserem Schaffen 😉

Ich danke dir und schicke herzlich liebe Grüße in deinen Abend!
Uschi

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Uschi,
"aus der Zeit gefallen" würde ich "die Frau" nicht bezeichnen, vielleicht eher den "Wörterstömen" verfallen. 😉
Inhaltlich kann ich den Text gut nachvollziehen, habe ich doch selbst erst mit Fünfzig angefangen meine Gedanken lyrisch zu verdichten. Besonders gut trifft es "weil Worte doch aus Taten reifen", denn letztlich haben viele Gedichte reale Wurzeln.
Gern gelauscht und LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

@Pegasus Hallo liebe Pegasus, ja das ist es allemal und wären wir nicht von unseren Gefühlen und Gedanken getragen, die es in Worte zu fassen gilt, so wären wir nicht 'wir'. Ich danke dir für dein Reflektieren und freue mich, wenn es gefiel war dies doch letztendlich mir Ziel... 😉



@Perry Nun lieber Perry, aus der Zeit gefallen im Zusammenhang mit der Art und Weise des Ausdrucks, der möglicherweise vielleicht auf manche als 'altbacken und nur wenig zeitgemäß' erscheinen mag. Ich bin eine hoffnungslose Romantikerin und sowohl der Poesie wie der Lyrik völlig verfallen. Die alten Meister zu lesen, sich in sie hineinzudenken, sie möglicherweise dann sogar zu rezitieren bereitet mir die allergrößte Freude und Vergnügen. Bei mir war es sogar noch etwas später als bei dir, als ich mit dem Schreiben angefangen habe und auch mehr oder weniger nur durch einen Zufall. Ich glaube die Geschichte kennst du schon. Meine Tante (97) erzählte mir, dass meine Oma schon geschrieben hatte, obwohl ich bei ihr aufwuchs, wusste ich davon nicht. Erst da war der Anreiz da, dies doch selbst mal zu probieren und seither ist es, als wäre ein Tor aufgegangen aus dem es unaufhörlich strömt... Man kann es aber auch nicht abstellen und es wird ab und an auch ein bisschen zur 'Belastung'. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, dass es so ist wie es ist.

Du hast es ganz richtig erkannt, es sind zumeist reale Wurzeln aus denen dann die Texte entspringen. Ich danke dir fürs Lauschen.

Liebe Grüße euch beiden und schönen Wochenstart!

Uschi

Geschrieben

Liebe @Uschi R.,

Ich muss zugeben, dass mir diese neue abgemischte Version von deinem Gedicht mir viel besser gefällt als dein ursprünglicher Beitrag vom 19. Oktober 2021. 

Denn ich denke, dass die zusätzliche Klaviermusik im Hintergrund deiner Rezitation, in Verbindung mit der etwas langsameren Nuance deiner gesprochenen Worte, dein Text mit einem  zusätzlichen Bonus an Gewichtigkeit in die Seelenwelt transportiert.  

Ein gelungener Remix ❣️

Liebe Grüße,

Donna 

 

  • in Love 1
Geschrieben

@DonnaLiebe Donna, ich danke dir ganz herzlich für das Anhören beider Versionen, siehst du, bzw. konntest du hören, was ich damit meinte - man entwickelt sich weiter. Was ich noch vor zwei Jahren als gelungen betrachtete, ist mir heute längst nicht mehr so erschienen. Ich hatte einen sehr guten Lehrer das Sprechen und Rezitieren betreffend, der mich intensiv unter seine 'Fittiche' genommen hatte. Nur so 'getraute' ich mich dann auch auf meinem YouTube Kanal Texte von Erich Fried, Mascha Kaléko, Hesse, Rilke sowieso oder Erich Kästner und noch einige andere zu sprechen. Wenn es Anklang findet, wenn es dann sogar bei meinen Texten ist, in denen sich Leser/Hörer glauben selbst zu finden, so ist es mir große Freude.
 

Am 22.10.2023 um 13:45 schrieb Uschi R.:

gar niemals mehr ward ihr Bestreben,
als euch mit Worten Freude geben.

 


Herzlich liebe Grüße zu dir!

Uschi

  • in Love 1

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