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Geschrieben am

Es war Einmal...so soll ich Anfangen wenn ich Euch von einem Märchen erzähle.

Ein Märchen das mir nicht sehr leicht fällt. Um es Euch genauer zu sagen, ein Märchen das mir Angst macht, denn dieses Märchen ist eigentlich eine getarnte Geschichte.

Ihr Held ist eine ganz besondere Person. Eine Person ohne konkrete Persönlichkeit und eigentlich jemand wie du und ich. Nur, wie gesagt, ohne jegliche Persönlichkeit. Wäre da nicht die Schublade.
Unsere besagte Person wohnt gedanklich in dieser geräumigen Schublade, obwohl sie es eigentlich lautstark gar nicht möchte. Doch immer wieder reißt sie diese Schublade auf, schreit etwas hinein, schlägt sie wieder zu und reißt sie erneut auf, befüllt sie mit heißer Luft und knallt sie noch lauter wieder zu, als beim vorherigen Mal.

Die Schublade kann dafür überhaupt nichts, sie ist aber mittlerweile Sichtbar ramponiert von der täglichen Misshandlung. Sollen wir unserem Helden ohne Persönlichkeit einen Namen geben? Etwas Allumfassendes, definierendes und ihm somit gegen seinen Willen etwas Persönlichkeit geben? Hm, wie wäre es mit They? Nein, das ist nicht sinnvoll, das wirkte so, als würden Andere über seine Handlungen entscheiden. Höhere Mächte, was nicht der Fall ist, da die Person ja als Mensch mit Persönlichkeit definiert werden möchte, obwohl es das nicht möchte und nichts besseres ist, nur etwas besonderes.

Dann vielleicht doch eine volle Persönlichkeit? Das Geschlecht kann ja egal sein. Es wird sich ohnehin nicht ausbreiten. Wie wäre Duglinde oder Duhard. Bei der Namenswahl ist es wichtig, dass Pronomen verschwiegen werden, sonst hat sie wieder einen Grund die Schublade zu misshandeln. Zudem wird das Attribut "Geschlecht" im Leben der Person nie eine Rolle spielen, auch wenn es sein Leben danach ausrichtet und es wäre unserem Helden wichtig seine eigenen Kinder irgendwann zu indoktrinieren und diesen wehrlosen Individuen Geschichten zu erzählen, weil die Schubladen immer nur das Selbe tun. Nämlich laut zu knallen.

Ich habe einen tollen Namen für unseren Helden. Nennen wir ihn Zero.
Ein Anglizismus "fittet honestly" seine Grundeinstellung und die Null definiert sein Interesse und auch sein Engagement innerhalb der Gesellschaft, wie auch sein Zugehörigkeitsgefühl. Ein Kreis symbolisiert zudem das ewige Arschl...das ewige Leben, für welches Zero und seines Gleichen stehen möchten. Selbst ohne eigene Nachkommen.

Ja, Zero ist ein toller Name.

Null Interessen, Null Humor, Null Integration, Null eigener Charakter, einfach Zero. Dennoch müssen wir hin und wieder auf Geschlechtsspezifische Pronomen zurückgreifen, sonst funktioniert die Erzählung nicht.
Zero, eigentlich ein biologischer Junge, aber definitiv eine ganze Frau. Niemand erzählt Zero wie Frauen zu sein haben, denn Feminismus ist etwas, dass schon von Anbeginn der Muttermilch in ihn überging. Er sog nicht einfach so an der Brust, er fragte erst die daran hängende Frau, ob er diese zum Säugen verwenden dürfe mit einem garlanten. "Wahhhhhh!"

Er schiss auch nicht einfach in die Windeln. Nein, er zog sie sich vorher aus und nahm den Teppich, um darauf Nachhaltigkeit zu beweisen. Schon früh hatte er begriffen, dass er mit patriarchaischem Verhalten dem Feminismus entgegen wirken würde und verweigerte bald gekochtes Gemüse, mit der Begründung, dass das heiß kochende Wasser alle Nährwerte aus seinem Spinat brennen würde. So beschloss er vorerst aus Protest heraus vom Napf des Hundes zu fressen, an dem er gelegentlich auch fest klebte.

Der Vater von Zero, war laut Zero, ebenfalls eine Null und ein totaler "Motherfucker". Wie recht er doch hatte verstand er erst, als er ein Alter erreichte in welchem man stehend an Türgriffe gelangen konnte.
Da lag er, der Vater auf der Mutter. Zero kam fast die Galle hoch. Schnell schluckte er wieder zurück, der Spinat sollte nicht umsonst für sein Wohlergehen gestorben sein. Wut kam in Zero auf und Hass. Hass auf das männliche Patriarchat, das männliche Geschlecht. Er musste zusehen wie der eigene Vater, ohne ihn um erlaubnis zu Fragen unbeschreibliches mit seiner Mutter tat. Sie erniedrigte. Jene Frau, die er mit höchstem Respekt behandelt hatte und immer um Erlaubnis fragte. Lange schaute er Still nur zu. Sein Vorbild, sein Idol, ein Vergewaltiger. Alle Frauen müssen sich vor diesem Wiederling und jedem Mann in Acht nehmen, aber um das zu erreichen, so beschloss er, müsste er Selbst zu einer Frau werden.

Oder zumindest eine Karikatur einer Frau, denn eigentlich fand er es sehr nützlich im stehen pinkeln zu können, oder dass es so lustig pochte, wenn er sich den Pullermann beim zugucken mit der flachen Hand rieb und einen Leuchturm nachmachen konnte.

Aber dieses abartige Verhalten musste nun aufhören. Früher oder Später würden sie bemerken, dass die Tür sich leise öffnete also muss in Zukunft auch das Schlüsselloch genügen. Viele Jahre strichen ins Land und das Haus hat viele Schlüssellöcher. Auch andere Häuser. Zero hasste Sicherheitstüren. Nicht alleine weil sie aus Plastik bestanden. Er fühlte sich wie ein Schwerverbrecher wenn er seinen Schlüssel in den engen Schlitz des Türschlosses drückte und manchmal nur um das Loch herum kratzte. Je weniger er traf, desto nervöser wurde er bis er schliesslich versuchte den Schlitz mit zwei Fingern zu spreizen und ihn einzuführen.

Geschafft, er war drin.

Seine erste eigene Wohnung, hier konnte er sich frei ausleben. Die Frau sein die er wollte.

Er liebte es sich zu Schminken, aber lange Haare traute er sich nicht. Fürs Erste reichten ihm Perücken, nur nicht diese Billigen. Die kratzten. Es durften schon asiatische Echthaar-Perücken sein. Immerhin hatte er in der Gesellschaft ja noch einen Status und musste sich seinem Studium widmen. Er wollte Gynäkologe werden, dafür verdiente er sich ein bisschen Geld mit einer Plattform namens TikTok. Er schmierte sich Schminke ins Gesicht, kämmte und glättete seine Perücke und war ein anderer Mensch mit seinen Smokey Eyes und Glossy Lips. Er war "Die Femtivistin".

In seiner Profilbeschreibung stand, er sei eine feministische Trans-Aktivistin. Er setze sich für das Recht der Frau und Transexueller ein und würde sich selbst als Frau fühlen. Zudem würde er es nicht begrüßen, wenn andere Menschen kulturelle Aneignung begehen und dies für sich nutzen. Hinter ihm hing eine Regenbogenfahne.

Er hasste Sexismus, was er laut an alle Vergewaltiger da draußen richtete und sprach offen zu anderen und Jugendlichen davon, wie seine Eltern und vor allem sein Vater ihn "nicht" zu dem gemacht haben, der er heute ist. Sondern, dass er sich von allen Einflüssen jener schlechten Erziehung und Indoktrinierung losgesagt und befreit habe. Zudem bekäme er bald seine ersten Hormone in Salbenform zum einreiben.
Auf die Frage hin, warum keine volle Hormontherapie erfolgen würde antwortete er nur, dass er ja Genderfluid-androgyn-nonbinary-trans sei und sich wohl fühlen würde in seinem Körper. Er müsste nicht zur Frau werden, um eine Frau zu sein. Was ist überhaupt eine Frau? Was ist Geschlecht? Was war das für eine Frage?

Die Streams gingen manchmal wenige Minuten, zwischendurch auch Mal eine Stunde. Aber nur für besonders großzügige Viewer. Der User Doppelmoralphabet bot ihm oft 50 Euro für getragene Unterwäsche oder Socken und Stockings.
Der User Sugardad123rein bot ihm einmal 250 Euro, wenn er mit ihm sein erstes Mal erleben dürfte. Das wollte Zero aber nicht. Er war ja nicht Schwul, er war nur eine Frau. Zuletzt hat man Zero auf TikTok online gesehen, als er mitteilte, dass er jetzt auch auf OnlyFans zu finden wäre.

Die Polizei meinte, es gab keine Anzeichen eines gewaltsamen Eindringens und wenn er nicht gestorben ist...

  • wow... 2
Geschrieben

Hi @MonoTon

 

Ich habe mir deine kleine Geschichte jetzt dreimal durchgelesen. Warum? Weil sie echt gut ist. Die Erzählweise ist klasse, sie fesselt mich als Leser und ich will ständig wissen wie die Geschichte weitergeht. Wie du den Werdegang des/der Protagonisten/in (gendert man so? ach egal) schilderst ist genial. Diese gegensätzlichen Handlungen bzw. Entscheidungen und ihre Auslöser, bis hin zum Ende, entlockten mir ein ständiges schmunzeln. Diese Erzählung ist leider, leider, ziemlich traurig, wie du schon gut geschrieben hast. Es gibt sie leider, diese Menschen die ein Maximum an Wahnsinn aus jeder Handlung die sie gesehen haben, jedem Wort/Satz und allem Gefühlten, herausholen und das nur um sich künstlich wichtig zu machen und im Rampenlicht zu stehen. Der Hype wird auch leider nicht weniger. 

 

vor 7 Stunden schrieb MonoTon:

Zero, eigentlich ein biologischer Junge, aber difinitiv eine ganze Frau.

Bei definitiv hat das i das e verdrängt😉

vor 7 Stunden schrieb MonoTon:

Er hasste Sexismus, was er laut an alle vergewaltiger da draußen

V statt v

 

vor 7 Stunden schrieb MonoTon:

Sondern, dass er sich von allen Einflüssen jener schlechten Erziehung und indoktrinierung losgesagt und befreit habe.

Indoktrinierung kommt groß raus oder? 

 

Wollte dich nur kurz darauf hinweisen. Wenn es mein Text wäre, würde ich es auch begrüßen wenn mich jemand darauf aufmerksam macht. 

 

Ich wünsche dir einen schönen Abend. 

Sehr gerne gelesen. 

 

LG Alex 

  • Danke 1
Geschrieben

Wow vielen Dank, ich hab die Fehler behoben.

Ich danke dir ebenso für die Mühe und dass du den Text gelesen hast und mir die Fehler aufgezeigt hast.

Eigentlich war keine Fortsetzung geplant zumal dies meine erste Erzählung ist.

Ich bin eher im Bereich Gedichte angesiedelt.

 

Lg Mono

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Gerne, ich könnte so eine Erzählung bzw Geschichte wahrscheinlich nicht schreiben. Dafür hab ich zu wenig Ahnung. Ich kann nur beurteilen ob mir was gefällt oder nicht und mich einbringen, so gut ich kann. Ich finds stark. Gerne mehr davon. 

 

LG Alex 

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