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Im Flur flackern die Lichter. Herr Blutgrauer steht vor seiner zerkratzten Wohnungstür und öffnet diese mit einem rostigen Schlüssel. Aus dem inneren fliegen Fledermäuse heraus. Er tritt ein und die Tür knallt hinter ihm zu. Totenstille im Flur. Das Licht geht ganz aus.

Er steht stumm und regungslos da, den Aktenkoffer noch in der Hand. Der bleiche Kopf dreht sich nach links ins Bad. Die Waschmaschine ist in einem nie endenden Schleudergang, dass ganze Bad zittert mit. Rauchgeruch schwillt in der Luft und paart sich mit Verwesungsgestank aus der spaltweit geöffneten Schlafzimmertür.

Sein Kopf dreht nach rechts. Der Küchenboden steht unter Wasser. Der Wasserhahn läuft, der Abfluss ist verstopft und dreckiges Wasser ergießt sich wie ein Wasserfall über die Spüle. Der Kühlschrank ist auch zur Hälfte offen, dumpfes Licht strahlt heraus, leicht grün gefärbt von der Schimmelluft im inneren. Über dem Kühlschrank das Bild einer fauchenden Katze an der Wand.

Im Flur schlagen die Zeiger 23:55 Uhr. Die zitternde knöchrige Hand greift an den Lichtschalter. Nichts passiert. Klack, klack, klack, klack… es bleibt finster.

Die Wohnzimmertür vor ihm geht quietschend auf. Flackerndes blaues Fernseher Licht. Auf dem Sofa liegt eine fremde Person, bis zum Hals mit einer Stoffdecke zugedeckt und starrt stumm ins fesselnde Programm. Es werden schnell wechselnde Details von Körperlandschaften in Nahaufnahme gezeigt. Kein Ton. Das Bild verzerrt und verdoppelt sich mehrmals.

Die Tochter kommt aus dem Wohnzimmer in den Flur. Schwarzweiß gestreifte Strumpfhose, Dornbuschhaar, bleich und steif grinsend wie bei einer Totenstarre. In der Hand hält sie ihm eine Zeichnung hoch und grinst mit den zerklüfteten Zähnen.

„Schau Papi! Ich hab meinen unsichtbaren Freund gemalt! Jetzt siehst du ihn auch! Und er kann dich sehen!“

Auf dem Bild ist eine schwarz gekritzelte Wolke zu sehen. Der Vater hält es in den verkrampften Händen und starrt darauf als sei es eine überreichte Todesurkunde. Seine Hand fängt an zu zittern. Das Kind lacht hämisch und hopst ins Schlafzimmer, die Tür knallt zu.

Er schlurft in die Küche durch das Wasser und klebt die Zeichnung an die Kühlschranktür, die sich nur mit Widerstand schließen lässt, als würde etwas darin dagegen ankämpfen, eingesperrt zu sein.

Auf dem Kühlschrank kleben noch ein paar andere Zeichnungen. Eins zeigt einen erhängten Mann, von einem Gartenbaum baumelnd, während eine Frau und ein Mädchen händchenhaltend daneben stehen. Die Sonne scheint als gelbe Kritzelei rechts oben. Ein anderes zeigt eine Katze liegend, ein großes Küchenmesser in der Seite steckend und eine rote Wachsmalspur von ihrem Körper nach unten verlaufend. Auf einem ist ein pechschwarzer Schatten mit Hut zu sehen. „Papa“, steht im Eck geschrieben. Und eins ganz oben zeigt ein großes blutunterlaufenes Auge mit „Mama“ gekennzeichnet.

Er lässt den Koffer ins Wasser fallen, dreht den Wasserhahn zu und den Gashahn auf dem Herd auf. Zeit sich das Genick zu brechen. Im Garten wartet der Baum auf ihn. Der Baum den er als Kind dort eingepflanzt hatte. Der Baum und ein schönes dickes Seil, ein Geschenk von seiner Frau.

 

 

 

Tim Burton gewidmet

 

 

KI-Bild. Gemeinfrei. 

Daddy.png

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