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Gescheitert 

 

Das Schicksal schlägt alles entzwei 

Im stillen Lauf der Zeit.

Bin ich dem Herrgott einerlei

Wo alles nach Erlösung schreit?

 

Im Leben hab ich wohl versagt

Ging Wege, die mich in die Irre führten. 

Entscheidungen wurden zu lange vertagt

Bis sich Zweifel in mir rührten. 

 

Ich zweifle an mir und auch an Gott

Als zerbrochener Krug vor dem Brunnen. 

Glaube und Hoffnung - alles Schrott

Sagen, wie ich, enttäuscht böse Zungen. 

 

© Herbert Kaiser 

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Lieber Herbert,

 

in der letzten Strophe vermag die leise Selbstkritik

am düstere Blick, der im Gedicht skizziert wird,

Dich ins Helle zu retten.

 

Wen alle Zweifel sich erheben, hilft letztendlich nur

der Glaube oder eine ausgelebte Spiritualität, die

insbesondere in der Natur gedanklich zu generieren

ist. - Oder Du neigst Dich dem Zen zu und

wirst erleuchtet.

 

Auf dem Weg dorthin hilft eine Portion Eskapismus:

Ja, der Eskapismus - unser Gefährte in allen Lebenslsagen: Ob Not oder
Lebensfreude, der Sprung auf die Insel des Glücks vermag uns die
kalte Realität des Alltags vergessen lassen. - Ein Eiland voller bunter
Möglichkeiten erwartet uns: ob Spiel, ob Tollerei - der Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt; das ist unsre kleine Welt, Zutritt für andere verboten:
 

"Wohlbehagen und frohgemuter Sinn...
ach, wie frei und fröhlich ich nun bin,
die Welt ist mir ein bunter Blumenstrauß
und trägt mich aus dem Leid heraus..."


Es grüßt Dich von Herzen,

Holger

  • Danke 1
Geschrieben

Guten Morgen, 

 

ich frage mich hier, warum schreibt man solche Texte? 

Das der Text um einen von der Welt und seinen eigenen Lebensansichten enttäuschten Menschen handelt, das habe ich schon verstanden. Jedoch bis auf das Bild vom zerbrochenen Krug vor dem Brunnen, ließt sich der Rest wie ein großes Mimimi... nichts weiter!

 

 

vor 2 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

Im Leben hab ich wohl versagt

Ging Wege, die mich in die Irre führten. 

Entscheidungen wurden zu lange vertagt

Bis sich Zweifel in mir rührten. 

Das ist viel zu allgemein und nichtssagend. Hier hätte ich mir konkrete Beispiele gewünscht, um wenigstens mit dem LI mitfühlen zu können. 

 

vor 2 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

Ich zweifle an mir und auch an Gott

Ach ne? Wirklich? Hätte ich jetzt aber nicht gedacht nach dem was vorher geschrieben wurde. Kommt völlig überraschend! Aber um ehrlich zu sein... doch! Das das LI an Gott zweifelt muss nicht nochmal extra erwähnt werden. Das kann sich der Leser doch selbst denken, wenn er 1 und 1 zusammen zählt. 

 

vor 2 Stunden schrieb Herbert Kaiser:

Glaube und Hoffnung - alles Schrott

Sagen, wie ich, enttäuscht böse Zungen. 

Hier wirft sich das LI freiwillig in die Grube der Tristen. Was ich nicht verstehe ist warum vom Leben enttäuschte "böse" sein sollen? Das ist wieder eine zu starke Verallgemeinerung. Es gibt die Extreme, die Terroristen, aber dass ist nur ein winziger Teil der Hoffnungslosen. 

 

Alles in allem, gefällt es mir überhaupt nicht. Für mich nicht lesenswert weil nichts daraus zu lernen ist und auch keinerlei Stimmung erzeugt wird, in die ich mich versetzen kann. 

 

 

Hier meine Version eines am Glauben gescheiterten, womit wir schonmal eine deutliche Richtung hätten, und einen anschaulicheren Dialog (LI und der schweigende Gott als Ausdruck der Hoffnungslosigkeit), der besser geeignet wäre mitzufühlen. 

 

Vor deinem Brunnen knie ich als zerbrochener Krug

Den Kopf gesenkt fällt der Blick nach unten 

Mein Herr, im Zwielicht hier find ich kein Wasser mehr

Ist mein Schmerz und Leid dir denn nicht Beweis genug?

 

Mit müden Augen suche ich dein Licht 

Als Antwort auf meine Fragen, als Hoffnung 

Doch sehe nur dunkle Wolken am Gipfel, dich den ich nicht verstehe 

Des Berges Schatten, und mehr ist da nicht 

 

 

Nichts für ungut. 

LG JC

 

 

 

 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben
vor 8 Stunden schrieb Holger:

nachdem Dir Joshua den "Kopf gewaschen hat",

Ein wenig Textkritik kann der Herbert durchaus vertragen. Ich kritisiere ja nur das hier geschriebene und nicht ihn als Person. Zumal er ja auch gute Texte schreiben kann. Den Kopf muss er sich schon weiter selbst waschen bin ja kein Friseur. 

 

LG JC

  • Lustig 1
Geschrieben

Hallo @Herbert Kaiser,

 

@Joshua Coan Textkritik kann ich durchaus verstehen und teile sie.

 

Du bist in der Lage sehr schöne Texte zu verfassen, doch manchesmal habe ich den Eindruck, dass du unbedingt etwas posten möchtest, und dann kommt so etwas, wie oben zu lesen,  dabei heraus. Verstehe mich bitte nicht falsch, da man oft auch aus einer Stimmungslage heraus Verse schreibt, die im Nachgang eine besseres Textpotential gehabt hätten, mit ein wenig Abstand.

 

MfG

Monolith

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Herbert, das Leben ist nicht nur schön. Wenn man enttäuscht ist und zweifelt, kommen einem schon einmal Gedanken, wie im Gedicht aufgeführt. Warum sollte man sie nicht in Form eines Gedichtes veröffentlichen? Sie gehören ebenso zum Leben wie die positiven Gedanken und Gefühle. Dass das Gedicht Aufsehen erregt, zeigt doch, dass es authentisch wirkt.

 

Liebe Grüße Juls

  • Danke 1
Geschrieben
vor 5 Minuten schrieb Darkjuls:

Warum sollte man sie nicht in Form eines Gedichtes veröffentlichen? Sie gehören ebenso zum Leben wie die positiven Gedanken und Gefühle.

Hi Darkjuls. 

Natürlich kann man alles verdichten. Jede Form von Emotion. Auch Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit. Aber die hier gewählte Art und Weise ist schlichtweg mangelhaft ausgeführt, dass ist es was ich kritisiere, nicht die Thematik des Inhalts an sich. 

 

vor 9 Minuten schrieb Darkjuls:

Dass das Gedicht Aufsehen erregt, zeigt doch, dass es authentisch wirkt.

Würde ich nicht behaupten. Aufsehen kann man aus den verschiedensten Gründen erregen. Mir persönlich wäre es lieber wenn das durch einen echt guten Text gelingen würde, als wie durch Kritik. 

 

So das war´s... ich scheide aus dieser kleinen Kommentarrunde aus, weil keine Zeit mehr. Bin dann im Wald Pilze suchen bis es dunkel wird. 

Wünsche euch allen einen schönen und entspannten Sonntag. 

 

LG JC

 

Geschrieben

Hallo 

@Holger, @Joshua Coan, @Monolith, @Darkjuls

 

Ihr Lieben, ich genieße Eure kontroverse Lesart des Gedichts. Wo für den einen noch zumindest ein kleiner Lichtstrahl vorhanden ist, tappt der andere in völliger Dunkelheit  - spannender kann es nicht gehen!

 

Im Grunde wollte ich eine banale Geschichte eines gescheiterten Menschen erzählen, der als Resümee seines Lebens als Loser vor Gott und der Welt dasteht. Verbittert steht er quasi mit dem Rücken zur Wand und mir gefällt, dass @Joshua Coan ihn auch noch festnageln möchte - herrlich!

Mein ehrlicher Dank für jede Lesart, egal wie Ihr dazu steht!

 

LG HERBERT 

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