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Geschrieben am

Der Feind, er wohnt in ihrem Haus

und dringt gewaltsam in sie ein

sie liebt ihn, hält es deshalb aus

der Ehemann mutiert zum Schwein

 

Ohne ein Recht, er nimmt sie sich

mit Gewalt in Form von Schlägen

das macht sie später öffentlich

zeigt ihn an bei den Kollegen

 

Ob sie nun lügen oder nicht

ihre Wahrheit zu beweisen

stehen die beiden vor Gericht

und Justitia soll entscheiden

 

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Geschrieben

Hi Julie,

ist es nicht unfassbar? Den Tatbestand der Vergewaltigung in der Ehe gibt es erst seit 1997, obwohl das Grundgesetz schon immer die Würde des Menschen als unantastbar definierte, und die Frau gilt erst seit 1977 überhaupt als geschäftsfähig. Davor war das nur den Witwen vorbehalten. Ob das den Männern bewusst war?

Hundert Jahre zuvor galt die Befriedigung des Mannes noch als gesundheitliche Notwendigkeit. Er konnte nichts dafür, wenn er keine Ehefrau oder Prostituierte "zur Hand" hatte. Selbstbefriedigung galt als abartig und gesundheitsschädlich und die armen Frauen hatten das Unrecht und die gesellschaftliche Verachtung auf ihrer Seite.

Wir dürfen nichts beschönigen. Statistiken täuschen leicht über die auch heute noch zu beklagenden Einzelschicksale hinweg. Jedes trägt in sich die volle Grausamkeit. Der erreichte (juristische) Stand ist sicherlich kaum den Männern zu verdanken. Es ist nach wie vor notwendig, dass auch das gesellschaftliche Bewusstsein wächst, die Glaubwürdigkeit von Frauen und Männern auf einer Stufe steht. Dein Gedicht und Dein Kommentar sind dazu ein wichtiger Beitrag. Vielen Dank!

 

Warum nicht "den Vogel fliegen lassen"? Nur wenn er (d.h. natürlich: Sie!) aus Liebe zurückkommt, entsteht doch wahre Erfüllung, gemeinsames Glück. Vergewaltigung, ob inner- oder außerehelich, ist im Grunde der Offenbarungseid des Mannes, der Beweis seines Scheiterns.

 

Liebe Grüße,

Athmos

 

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Geschrieben

Vielen Dank Athmos, ich stimme Dir absolut zu. Das, was dem Fass hier im Gedicht noch den Boden ausschlägt, ist: "Sie zeigt ihn an bei den Kollegen" Damit will ich ausdrücken, dass der Ehemann ebenfalls Polizist ist. Dann hat es die Frau wirklich schwer. Beschuldigt sie den Mann öffentlich, bekommt der im Job so richtig Schwierigkeiten. Wie verhalten sich die Kollegen? Ich will nicht behaupten, dass es nicht auch Frauen gibt, die ihren Männern was anhängen wollen. Doch wer wirklich Opfer von Gewalt ist, sollte nicht aus Liebe, Angst oder anderen Gründen vor einer Anzeige zurückschrecken. Das gilt gleichermaßen für Männer, die Opfer von Gewalt werden. 

 

Liebe Grüße Juls

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