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Was du nicht vollendest, bleibt für immer ungetan

 

Warum fahre ich hier rum, ich wollte mir das doch nie wieder geben?
Diese Kirche dort drüben, war strenge Pflicht, der Halt in Mutters Leben.

 

In der alten Halle, ging meine Schwester ihrem Trainer auf den Leim.
Auch da fühle ich Versagen, aber man kann doch am Ende nicht überall sein.

 

Im Gemeindehaus, war ich der Rebell im Konfirmationsunterricht.
Der Pfarrer holte Hilfe, dann tat ich wie alle Häkchen meine Pflicht.

 

Ich musste auf den Acker, während meine Freunde am See Spaß hatten.
Auf dem Friedhof liegen schon viele Kommandeure von einst im Schatten.

 

Die Disco in der Kneipe, in der wir uns küssten, bis der Wirt es verbot.
Ich weiß sicher, du bist fort, sonst hätte ich für den Trip hierher null Mut.

 

Den weitern Lebenslauf ahnen wir nicht, drum geben wir uns keine Müh‘,
wir verspielen die Chance auf Glück viel zu leicht, dann heißt's rien ne va plus.

 

Heute fehlt mir die Kraft für den Sturm, der wegen dir durch mich hindurch weht.
Kaum darf ich von uns träumen, ohne dass mein kleines Schiffchen untergeht.

 

Dein Schicksal nach uns erfuhr ich nie, hätte nicht Freud noch Leid ertragen.
Ich bin hier gestrandet und muss jetzt schleunigst fahren, ohne zu fragen.

 

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Geschrieben

Liebe @Hera Klit

 

Wenn man nach Jahren an einen Ort kommt, wo sich das Leben abgespielt hat, ist man meist enttäuscht und noch von der Vergangenheit gefesselt. 

Viele Gesichter von damals sind bereits auf den Friedhof übersiedelt. Die große Liebe im Strudel der Zeit untergetaucht. Eigentlich hält einem hier nichts mehr. 

 

Ich habe deine Zeilen genossen!

 

LG Herbert 

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Geschrieben

Liebe @Hera Klit,

Mir gefällt die Beschreibung, das Gespür und die Offenheit von LI in  Bezug auf den "Wegen des Lebens" , die nicht beschritten wurden, oder über jene Lebensreisen, die unvollendet blieben.

Unerledigte Dinge - und ich spreche nur von mir selbst -sind nicht immer etwas, das man bereuen muss, wie die Zeit gezeigt hat.  Denn einige Jahre haben angebliches früheres Bedauern gemildert und stattdessen Einsicht gegeben.  Diese losen Enden, die nie geknüpft wurden, und die Frage, wohin die nicht beschrittenen Wege geführt hätten...

Für mich persönlich habe ich gelernt, die Welten die ich zurückgelassen habe und nicht erleben durfte oder konnte, zu betrachten, ohne etwas zu romantisieren oder mich deswegen zu hinterfragen, bei einem geistigen Kreuzverhör, um schließlich einen Waffenstillstand  dafür zu erreichen, dass ich alles überlebt habe, was mir bisher widerfahren ist.  Und bin dankbar für das Hier und Jetzt.

Liebe Grüße,

Donna

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Geschrieben

Hi Hera,

das Ungetane zu vollenden, dieser Verantwortung habe ich mich schon lange entzogen.

 

Deine Aufzählung weckt eigene Erinnerungen: Mein Vater hatte in meiner Kindheit unser Haus als Maurer, Architekt und Bauingenieur ganz alleine gebaut. Aber dazu brauchte er stets einen Handlanger. Als dem Erstgeborenen fiel diese "Ehre" mir zu, in jeder freien Minute. Darüber sind Freundschaften auseinander gegangen.

Interessant ist, dass manche Muster der Vergangenheit sich wiederholen. Mein Schwiegervater war von ähnlichem Kaliber wie mein Vater. Bei unserem ersten Treffen erklärte er mir unumwunden, dass das Leben zwei Dimensionen habe: Kämpfen und Siegen. Damit verbunden forderte er mich zum Kampf. Mir war klar, dass ich auf seinem Terrain nur ins offene Messer laufen konnte und verweigerte. Seither gelte ich für ihn als Mensch letzter Klasse. Seit dem Tod meiner Schwiegermutter vor fast 15 Jahren haben wir, auch meine Frau und Kinder, keinen Kontakt mehr zu ihm (so, wie ich auch von zu Hause gegangen bin). Diesen Nicht-Kampf hat er verloren.

 

Ungetanes muss nicht aktiv vollendet werden. Gerade auch nichts zu tun ist eine Tat und führt zu Ergebnissen. Es reicht ein wenig Geduld.

 

Liebe Grüße,

Athmos

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Geschrieben

Ich habe den Text noch etwas geändert,
bei der Vertonung kam mir die Idee.
Das macht für mich mehr Sinn.




Was du nicht vollendest, bleibt für immer bestehn

Warum fahre ich hier rum, ich wollte mir das doch nie wieder geben?
Diese Kirche dort drüben, war strenge Pflicht, der Halt in Mutters Leben.
In der alten Halle, ging meine Schwester ihrem Trainer auf den Leim.
 Auch da fühle ich Versagen, aber man kann doch am Ende nicht überall sein.

Was du nicht vollendest, bleibt für immer bestehn
Was du nicht vollendest, wird nie untergehn

Im Gemeindehaus, war ich der Rebell im Konfirmationsunterricht.
Der Pfarrer holte Hilfe, dann tat ich wie alle Häkchen meine Pflicht.
Ich musste auf den Acker, während meine Freunde am See Spaß hatten.
  Auf dem Friedhof liegen schon viele Kommandeure von einst im Schatten.

Was du nicht vollendest, bleibt für immer bestehn
Was du nicht vollendest, wird nie untergehn


Die Disco in der Kneipe, in der wir uns küssten, bis der Wirt es verbot.
 Ich weiß sicher, du bist fort, sonst hät‘ ich für den Trip hierher null Mut.
Den weitern Lebenslauf ahnen wir nicht, drum geben wir uns keine Müh‘,
wir verspielen die Chance auf Glück viel zu leicht, dann heißt's rien ne va plus.

Was du nicht vollendest, bleibt für immer bestehn
Was du nicht vollendest, wird nie untergehn

Heute fehlt mir die Kraft für den Sturm, der wegen dir durch mich hindurch weht.
Kaum darf ich von uns träumen, ohne dass mein kleines Schiffchen untergeht.
Dein Schicksal nach uns erfuhr ich nie, hät nicht Freud noch Leid ertragen.
Ich bin hier gestrandet und muss jetzt schleunigst fahrn, ohne zu fragen.

Was du nicht vollendest, bleibt für immer bestehn
Was du nicht vollendest, wird nie untergehn

 

 

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Geschrieben

Hi Hera,

 

die Änderung des Titels / Refrains passt. Sie macht die beschriebene Situation bedrohlicher. Es gibt jetzt nur noch einen Weg: Sich der Situation stellen. Vorher war Aussitzen, Ignorieren noch denkbar, jetzt nicht mehr. Das gefällt mir sehr gut. Deine Vertonung auch!

 

Liebe Grüße,

Athmos

  • Danke 1

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