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Geschrieben am

Anhand Gummibaums damaligem Einwand und seiner Kritik und der Kritk andernorts von Eisenvorhang und Darkjuls, habe ich mich entschieden eine 2. Version anzufertigen. Ich danke euch für die berechtigten Kritiken am Ausgangstext und all die Zeit und Mühe.

 

Ich sah auf einer Wiese - leicht betagt,
ein Haupt, das mit den Winden wogte und sich bog.
Es gab im Leben niemals auf - noch nach.
Verlor es doch der Wiege jedes Kind.

Ich sah auf einer Wiese - sehr bejahrt,
ein Haupt, das kahl doch freundlich sich erhob
und neben ihm, zur Bank, im seichten Gras
verwittert ein Taraxacum am Grund.

Der Tage, Wochen, Jahre zogen fort,
es brach ein Löwenzahn empor zum Licht,
wo wehrhaft einst das alte Leben ging
bewacht es Marmor, den sein zartes Blatt belaubt.

 

 

Pusteblume-Originalversion

  • Schön 4
Geschrieben

Hallo @MonoTon,

 

als ich in deinem Titel 2.Version las, suchte ich mir deine erste Version heraus, die wohlgefällig zu lesen ist. Für mich ist deine "Pusteblume" 2.0 deutlich schöner.

 

In S1V3 stört mich ein wenig das Komma nach - auf -, vielleicht ist ein Bindestrich passender. Im ersten Lesen wusste ich mit  - noch nach -  nichts anzufangen, bis ich drauf kam, dass  nachgeben gemeint sein muss. Für was ein Löwenzahnkopf nachgeben sollte ist mir schleierhaft und muss sich mir auch nicht erschließen. Das verbuche ich unter künst.Freiheit, in der es auch lilagepunktete Wolken geben kann, oder Kühe.

 

Aber: S1V4 die ist merkwürdig formuliert.  Es geht hier doch darum, dass das Samenhaupt des Löwenzahns, also die wirkliche Pustepublume, die Wiege der Kinder (sprich der Samen) ist. Meinst du nicht, MonoTon, dass du das nicht entkomplizieren könntest? - verlor es doch die Wiege jedes Kindes - ob das ins Metrum passt weiß ich nicht, da ich von der dichterischen Technik keine Ahnung habe.

 

 

MfG

Monolith

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Namensfreund Monolith

 

vielen Dank auch dir für deine Kritik und deinen Einwand.

Ich habe den Bindestrich in S1V3 nach "auf -" ergänz und die Zeile mit einem Punkt beendet.

Ich war mir tatsächlich nicht ganz sicher wegen weiteren Bindestrichen, ich hatte angst es werden zu viele und an verkehrten Stellen. Ich bin da nicht sehr sicher unterwegs.

 

zu S1V4 kann ich nur sagen, dass ich den Text und die Begriffe eher assoziativ Zweideutig lassen wollte.

Mir war wichtig, das man die Pusteblume und dessen Eigenschaften auch mit dem Alten Mann assoziieren kann.

Eine Art Ding-Gedicht der das Leben und Sterben symbolisiert.

"der Wiege" steht für Beide Arten von Leben.

Der Eine hat seine Kinder verloren, das Andere seine Samenschirmchen.

Die Kombination beider soll veranschaulichen, das Leben zum Tod gehört, wie auch der Tod oft Teil des Zyklus eines anderen Lebens ist. 

 

Lg Mono

Geschrieben

Hallo, MonoTon,

 

ich hoffe, es wird dir nicht zu viel, wenn ich auch meine Meinung zu den schon angesprochenen schwierigen Stellen sage! 😉

 

Auch mir scheint die Stelle mit dem Tod der Kinder in der Wiege nicht klar genug. Am einfachsten (und gut zu verstehen) wäre: "Verlor es in der Wiege jedes Kind".

 

Ich erkenne gut, dass es eine Parallele zum alten Mann/Menschen ist und finde die Aussagen auch schön formuliert. Ich verstehe, dass die Pusteblume sich im starken Wind nur biegt, aber nicht bricht. So sollte es sein! 🙂

 

Diese Formulierung finde ich nicht richtig bzw. man verwendet sie mMn umgekehrt

 

Am 5.11.2023 um 05:14 schrieb MonoTon:

Der Tage, Wochen, Jahre zogen fort,

 

Ich würde folgende Formulierung wählen: "Der Jahre Wochen, Tage" (ohne Komma nach Jahre).

 

Sehr gerne gelesen, gefällt mir!

 

Lieben Gruß N.

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo MonoTon, Dir ist der Vergleich mit dem alten Mann hier gut gelungen. Es ist nicht leicht, im Leben nach so manchem Schicksalsschlag tapfer und wehrhaft zu bleiben, sprich den Kopf oben zu halten. 

 

Diese Version ist ebenso schön wie die erste, die mich gleichfalls ansprach. 

 

Liebe Grüße Juls

 

 

  • Danke 1

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