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Geschrieben am

 

Blick aus dem Fenster


Nichts als fliegende Blätter.
Schauerliches Wetter!

 

Ach! Sind wir nicht auch Blätter?
Blätter vom Baum des Lebens?
Zittern wir nicht vergebens 
um ein Bleiberecht,
wenn Stürme eignen Herbstes
unsere Reihen lichten?

 

Unschlüssig erwarten wir das Ende,
klammern uns an den bewohnten Zweig,
verzehren letzte Säfte, bevor der Wind
uns endgültig zu Boden reißt.

 

Am Ende zerfallen Farben und Formen
unserer Gestalt, lösen sich auf
bis wir wieder ein Teil der Erde,
wie das Gesetz der Schöpfung es will.

 

Wer weiß schon, wie es weiter werde?
Jedenfalls Knospen nehmen
nach unserem Heimgang die freien Plätze ein.

                  Tröstlich? 

  • Gefällt mir 7
Geschrieben

Lieber @Carolus

 

Was der Erde gehört, wird zu Staub zerfallen und zur Erde zurückkehren. Alles und jedes ist ersetzbar und mit unserem Weggang strömt neues, frisches Leben nach und der Baum des Lebens treibt neu aus.

Wir indes landen mE. im sicheren Hafen der Ewigkeit. 

 

Schönes Gedicht, gern gelesen. 

 

LG Herbert 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Lieber  Herbert,

 

ein zustimmendes Dankeschön zu Deinen (auch meinen) Gedanken über unser "Stirb und Werde". Besonders aber für den trostreichen Schlusssatz, den ich mit

dickem Rot unterstreiche, weil er mir aus der Seele spricht:

"Wir indes landen mE. im sicheren Hafen der Ewigkeit." 

 

Mir gefällt, dass der Text Dir gefällt. Danke!

Blätterfarbige Herbstgrüße

Carolus
 

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb Holger:

gesten las ich einen Artikel darüber, daß es mittlerweile quantenphysikalisch als gesichert gilt,

daß unser Bewußtsein "überleben " wird, nach unserem Fortgang aus dem Irdischen. -

Und so wird das Teilchen (Körper) wieder vollständig zur Welle - zur Energie, welche

temporär das Körperliche geschaffen hat, durch ein geistiges Konstrukt, das aller Enrgie Form

und Ansicht verlerihen kann.

Hallo @Holger,

das klingt wirklich interessant. Nenne gerne die Quelle dieses Artikels, sofern das hier erlaubt ist, ansonsten schreib mir gerne persönlich. Insbesondere müsste ja für einen entsprechenden "Nachweis" eine klare Definition von Bewusstsein existieren.

 

vor 12 Stunden schrieb Carolus:

Zittern wir nicht vergebens 
um ein Bleiberecht,
wenn Stürme eignen Herbstes
unsere Reihen lichten?

 

Unschlüssig erwarten wir das Ende,
klammern uns an den bewohnten Zweig,
verzehren letzte Säfte, bevor der Wind
uns endgültig zu Boden reißt.

 

Hallo @Carolus,

bei diesem Vergleich fühle ich mich ein wenig hin und her gerissen zwischen einer romantischen Melancholie und einer gewissen Abscheu - das liegt vielleicht an unserem Zeitgeist, der den (eigenen) Tod bis zur Verleugnung verdrängt - sodass sich meine Aufmerksamkeit auf die etwas hinkende Vermenschlichung richtet. Blätter haben natürlich keinen Willen und sterben einfach durch Lichtmangel ab, manche sogar noch am Zweig hängend, aber mir ist natürlch klar, dass dein Gedicht keine wissenschaftliche Abhandlung darstellt. Letztlich ist, im Gegensatz zu unserem bereits erwähnten Zeitgeist, die Hingabe an den Lauf der Dinge beachtlich, und das gibt deinem Gedicht wieder die Tiefe, die ich an deinen Texten so schätze.

 

Herzlichen Dank und alles Gute.

VLG - Peter

  • Danke 1
Geschrieben

lieber Peter,

herzlichen Dank für Deinen engagierten Beitrag!

Da ich morgen in der Früh für drei Tage verreise, hier nur in aller Kürze Notwendiges von meiner Seite.

Was Holger über Bewusstsein schreibt, hat sich mir vor Jahren in Traumbildern erklärt. Ich stand in der Dämmerung am Meer. Vor meinen Augen bis zur Horizontlinie ein Funkeln, Blitzen, Flimmern in allen zentralen Farben, hervorgerufen von Tennisball großen Kristallkugeln, die sich in einem fort bewegten. Ich hielt dies für eine Halluzination. Immer wieder stiegen leuchtende Kugeln in den Nachthimmel wie Raketen und verschwanden. Nach einer Weile bemerkte ich, dass aus der Atmosphäre immer wieder graue Kugeln in das glitzernde Kugelmeer fielen. Im Traum (!) kam mir der Gedanke, die blitzenden aufsteigenden Kugeln sind Seelen, die einem neuen Menschen zugeteilt werden, die zurückkehrenden sind Seelen von Verstorbenen, die im Meer des Geistes neue

Energie erhalten und in den Kreislauf von "Stirb und Werde" zurückkehren.

(Ich habe diesen Traum sofort aufgeschrieben; er hat mich über Jahre begleitet.)

Lass Dir das mal durch den Kopf gehen. Für mich ist es eine Botschaft mit Sinn.

 

Herzlichen Gruß und eine geruhsame Nacht!

Carolus

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Carolus,

vielen dank für deine schöne Traumgeschichte. Die Szene erinnert mich an den faszinierend schönen Animationsfilm "Soul" von Pete Docter. Der Vergleich mit den Blättern passt sehr gut. Jetzt lese ich dein Ursprungsgedicht ganz anders.

Ich hoffe du hattest eine schöne Reise. Bis bald und VLG

Peter

  • Danke 1

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