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Geschrieben am

Ich ziehe mich zurück von hier

wähn´ mich im Schutz des Unbekannten

und alles was ich präsentier´

ist nicht etwa ein Teil von mir

es sind tatsächlich nur Gedanken

gepaart mit dem, was ich gefühlt

was mich berührt und aufgewühlt

worauf ich es auch abgezielt

hab lyrisch mit dem Ich gespielt

und weise jene in die Schranken

die mich, den Autor darin sehn

das Ich kann nur als Sprachrohr stehn

ist keinesfalls ein Teil von mir

denn ich bin eigentlich nicht hier

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Geschrieben

Hallo @Darkjuls,

 

leider begreifen viele Konsumenten nicht,

dass Lyrich und der Autor zwei verschiedenen Personen sind und eine Verwechslungsfahr ausgeschlossen sein sollte.

Und besonders schwer wird es offensichtlich für Leser, wenn in der  - Ich Form -  geschrieben wird, das lyr.Ich und den Autoren zu trennen.

 

 

MfG

Monolith

 

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Geschrieben

Danke Monolith, dass der Autor nicht mit dem Lyrischen Ich gleichzusetzen ist, stimmt. Er schreibt seine Ansichten über verschiedene Dinge auf, die er z.T. gar nicht selbst erlebt hat. Meinst Du aber nicht, dass man aus jedem Gedicht immer auch etwas über den Autor herauslesen kann? Darüber streiten sich die Geister. 

 

Es grüßt Juls

Geschrieben

Guten Morgen ihr Lieben,

 

richtig und wichtig, hier einmal daran zu erinnern, dass der Autor nicht mit dem Lyrischen Ich zu verwechseln ist, auch dann nicht, wenn dieses in der ersten Person spricht. 

 

Dies vorausgeschickt, wird man als Autor nie vermeiden können, in jedem Gedicht auch etwas von sich selbst preiszugeben, eben durch das, welche Gedanken und Worte man dem LI in den Mund legt.

 

Und: Die Trennung von LI und Verfasser und damit die Möglichkeit, sich in der lyrischen Form "austoben" und auch mal aus seiner Haut schlüpfen (oder fahren) zu können ist kein Freibrief dafür, Hetzreden oder Obszönitäten vom Stapel zu lassen und dann zu behaupten: "Das bin doch gar nicht ich, der das gesagt hat..." - So etwas ist mir hier zum Glück noch nie begegnet, ich wollte es nur der Vollständigkeit halber noch anmerken...

 

Grüße

Cornelius

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  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Darkjuls,

 

das Gedicht zeigt das lyrische Ich als Maske, die vor Verdächtigungen und Zuschreibungen schützt, wie nahe liegend und gerechtfertigt sie auch sind.

 

In V4 würde ich "ein Teil" und in V9/10 "hab lyrisch mit dem Ich gespielt//und weise jene in die Schranken" schreiben.

 

Sehr gern gelesen.

Grüße von gummibaum

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Vielen Dank liebe Freunde für das Einfühlen und Auseinandersetzen mit dem Inhalt des Gedichtes. Ich denke, der Autor hat durchaus Interesse als solcher auch erkannt zu werden, denn schließlich will er ja etwas mit dem Gedicht ausdrücken. 

 

Danke Gummibaum für die Texthinweise, die ich gern übernommen habe. 

 

Liebe Grüße Juls

Geschrieben

Interessantes Thema, gute Umsetzung.

 

Viele haben nicht den Sinn dafür Lyr.ich und die eigene Person zu trennen. Dabei wäre eine gesunde Distanz eine ratsame Angelegenheit.

Ich habe einmal gelernt, dass ich mich selber ausdrücken, aber nicht ausziehen soll in Texten.

Der effektivste Weg jemanden mit seinem Text anzusprechen ist, ihn/sie sich selbst im Text emotional wiederfinden zu lassen. Das heißt, ich als Autor bin nur Sprachrohr für etwas, dass dem geneigten Leser in einem Moment seiner eigenen Emotion zuspricht. Dazu nutze ich eine gute Menge Empathie.

Von mir selbst fließt tatsächlich aber nie etwas in meine Texte mit ein, da ich mich selbst nicht angreifbar machen möchte. Ich bin der Autor und möchte für etwas gesehen werden, dass ich im kreativen Sinne erschaffe, nicht was ich als Autor Darstelle.

Wenn auch nur irgendjemand davon ausgeht, dass ich als Person in meinen Gedichten/Texten präsent bin, dann sollte ich meine Art zu Schreiben eventuell nochmals überdenken.

Ebenso gehe ich nie davon aus, das mein Gegenüber aus der Ich-Perspektive erzählt und mir ungefragt seine Privaten Probleme auflasten möchte. Sondern wie ich, einfach spaß am Manipulieren von Wort oder Bild hat, um eine Meinung dazu zu erhalten. Ich mache mich sicher nicht angreifbar vor mir fremden Personen.

Das verbietet mir mein gesunder Verstand. Noch greife ich absichtlich mit Kritiken andere an.

Ich verfasse Kritiken im Hinblick darauf, dass die Person Kunst erstellt.

Wenn ich aber merke, das mir jemand seine Person aufzwingen möchte, werde ich persönlich, denn dann will diese Person es wohl nicht anders. Ich nenne es dann Eigenverschulden.

 

Lg Mono

  • Danke 1
Geschrieben

Das ist ja auch kein Problem, nur wenn ich mich frei fühle etwas zu lesen und erst zum Ende des gelesenen und nach einer Kritik zu hören bekomme, dass ich ein "ich" Mensch bin, der keine Liebe kennt und keine Freunde hat, der andere gerne nieder macht, nur weil ich vor dem lesen und Kritik geben nicht wusste um wen ein Text handelt und davon ausging dass es eine Kunstfigur sein sollte. Da finde ich das Argument "zwingt dich ja keiner zum lesen" etwas Fragwürdig. So als könnte ich Hellsehen bevor ich lese.

Es zwingt doch auch niemanden sich selbst Bloß zu stellen bevor er schreibt.

Daher finde ich ein künstlerisches Lyr.ich/du sehr sinnvoll. So wird keine Seite verletzt oder geht am Ende sogar beleidigt aus dem Thema.

 

Lg Mono

Geschrieben

Danke Mono, dem Autor sollte natürlich niemand zu nahe treten oder ihn gar beleidigen.  Schnell kann es auch zu Missverständnissen kommen. Deshalb sollte man sich auch stets auf das LI und nicht auf den Autoren beziehen, wenn man kommentiert. Dann wahrt man den nötigen Abstand. 

 

Liebe Grüße Juls 

Geschrieben

Wenn mich ein Text anspricht und ich mich mit ihm identifizieren kann, mache ich mich als Kommentator/Kritiker oft selbst verwundbar, da ich mit einer Interpretation meine Gefühlswelt und Betrachtungsweise wiedergebe.

Man sollte demnach beiden Seiten vermutlich nicht zu Nahe treten. Das ist auch ein schöner Aspekt wenn ein Text den man erstellt hat, ein Eigenleben entwickelt und andere einbezieht. Nicht nur sich selbst darstellt. 🙂

 

Lg Mono

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