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Herbstnachmittag


Cornelius

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Der Wind beginnt sein Lied zu singen,

die grauen Wolken auszuwringen.

Die Mütze ist schon durchgeweicht,

die Haustür glücklich noch erreicht.

 

Drei Regentropfen auf der Nase,

ein Sträußchen Astern für die Vase,

die bringe ich aus Sturm und Graus

von meiner Wanderung nach Haus.

 

Vorm Fenster biegen sich die Bäume.

Ein Backblech voller süßer Träume

will sachte aus dem Ofen gleiten,

verführerischen Duft verbreiten.

 

Nun rasch die Teller angerichtet

und frisches Brennholz aufgeschichtet,

in des Kamins geschwärztem Rachen

ein hübsches Feuer anzufachen.

 

Ein Holzscheit purzelt vom Regal

und trifft mich an der Stirn. Egal,

zumindest sind mir dumme Fragen

fürs Erste aus dem Kopf geschlagen.

 

Ich liege mit Gebäck und Tee

zufrieden auf dem Kanapee,

befühle meine frischen Schrammen

und blicke in den Tanz der Flammen.

 

Im Feuer kräuselt sich und knistert,

den Flammenzungen eng verschwistert,

ein alter Brief, dir zugedacht,

doch niemals auf den Weg gebracht.

 

Ich trug ihn lange in der Tasche.

Er zittert und zerfällt zu Asche.

Hab nicht erwartet, ohne Lüge,

dass er so helle Funken schlüge.

 

 

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