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Geschrieben am

 

Der Hässliche


Die Augen müd in Fernen richtend,
wo Blicke rein wie Quellen sind,
so sitzt er da, das Schicksal bittend
um Sanftheit gleich dem Abendwind.


Wenn Wirklichkeit doch schenken möge
ein kleines Glück in aller Güte,
dass etwas ihn zum Ufer zöge,
wo Schönheit sei gleich einer Rosenblüte.


Da spiegelt sich sein Bild im Weiher,
zeigt gnadenlos das misslich Angesicht.
Ihm ist, im zagend Schaun, als sei er
in dieser Welt vor spottendem Gericht.


Ist sein Gemüt auch edel in Gesinnung
in ehrlich Herzlichkeit getaucht,
sein Anderssein bringt ihm Verzweiflung,
hat seine Hoffnung aufgebraucht.


Da hebt er an ein Lied zu singen,
so lieblich, dass das Herz zerspringt,
so zaubernd, dass die Welt will bringen
ihm Neigung, die in Liebe schwingt.


Die Schönheit einer Rose,
die er hat einst herbeigesehnt,
ward immer schon in körperlose
Weise in seiner Seele eingedehnt.

 

***

  • Gefällt mir 2
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Holger:

wo Schönheit sei gleich einer Rosenblüte.

Hallo Holger, 

 

ich würde diese Zeile einfacher halten. 
 

Wenn Wirklichkeit doch schenken möge
ein kleines Glück in aller Güte,
dass etwas ihn zum Ufer zöge,
wo Schönheit blüht wie eine Rosenblüte.

 

Wölltest du den Konjunktiv, dann:

 

Wenn Wirklichkeit doch schenken möge
ein kleines Glück in aller Güte,
dass etwas ihn zum Ufer zöge,
wo Schönheit blühe einer Rosenblüte.

 

Diese aber halte ich für suboptimal. Es gäbe noch mehr Alternativen.

 

 

Auf den Konjungtiv zu verzichten, halte ich aber für kein Problem. Deine Version mag ich auch. Die Wortstellung erscheint mir etwas ungebräuchlich, was ich aber nicht kritisieren will. Das passt schon. 
 

Wirklich gern gelesen.

 

lg EV 

 

 

 

Geschrieben

Hallo EV,

 

erst einmal herzlichen Dank für Dein Interesse an der Ballade.🙂

 

Gerne beschäftige ich mich mit Deinen Gedanken, die alternative Möglichkeiten aufzeigen:

Den Konjunktiv halte ich jedoch für unverzichbar, weil diese Möglichkeitsform die

Sinnhaftigkeit des Werkes trägt und perspektivisch formt. - Der Konjunktiv stellt demnach

die grundsätzliche Basis für das Gesamtverständnis dar.

 

Herzlichst,

Holger

 

Geschrieben

Lieber @Holger

 

Eine wunderschöne Ballade aus deiner Feder. Die Diskrepanz zwischen innerer Schönheit und äußerer Erscheinung verursacht Leiden. Man würde gerne Schönheit, Liebe, Edelmut auch äußerlich zeigen können. Aber die wahre Liebe erkennt dies und sagt Ja zu diesem Menschen. 

 

LG Herbert 

  • Danke 1

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