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Aus dem Nest gefallen 

 

Wir sind aus dem Nest gefallen 

Das einst Garten Eden hieß 

Als wir verbot’ne Früchte stahlen 

Und uns ein zornig Gott verstieß. 

 

Nun irren wir herum auf Erden 

Als ob der Wahn den Schritt uns lenkt 

Dort, wo die Nächte Ängste bergen 

Und niemand uns Beachtung schenkt. 

 

Wo der Liebe nur die Worte gelten

Des Menschen Handschrift ist Gewalt 

Nur der Teufel erschafft solche Welten 

Und uns in menschlicher Gestalt. 

 

© Herbert Kaiser 

  • Gefällt mir 3
  • Traurig 1
Geschrieben

Lieber Herbert,

 

ich begegne Dir zu Deinem Gedicht über den Destruktivismus des Menschen mit dem Hinweis

aus dem Buddhismus, daß alles Leben auch immer Leiden bedeutet; vielleicht ist es unsere Aufgabe,

in dieser absurden Gemengelage uns aus dem Leid herauszuheben und in der Meditation das Göttliche

zu suchen und zu finden. - Zugegeben, das alles mutet wie ein obzönes Spiel der Schöpfung an...

 

Hier ist diesbezüglich ein kurzer Auszug aus meinem Aufsatz über die Natur des Menschen:

 

[...]Und so ist die Natur des Menschen womöglich ein Streich von etwas Höherem, das
unsere Beschränktheiten wahr nimmt bzw. erfährt und - vielleicht, wenn alles
einen Sinn haben sollte - daran wächst. Zugleich soll unser Leben womöglich Ansporn sein,
um zurück zu finden ins Paradies, gleichsam einen hinteren Eingang zu finden, wie es einst
Heinrich von Kleist in seinem vortrefflichen Stück "Über das Marionettentheater" geschildert hat. -
Und doch ahnen wir dann und wann, was wirkliche Freiheit bedeutet und trösten so das
Herz mit seiner unsagbaren Sehnsucht.

 

Wie es auch sei, Herbert: "...Sei ruhig frohgemut - das tut der Seele gut..."

 

Herzlichst,

Holger

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber @Holger

 

Ein Gedankenspiel des LI, nicht mehr und nicht weniger. In letzter Zeit bin ich einige Male über Zitate von Jean-Paul Sartre gestolpert und ich glaube der Text atmet ein wenig seinen Geist. 

 

Dir besten Dank für den ausführlichen Kommentar und den interessanten Beitrag. 

 

LG Herbert 

  • Danke 1
Geschrieben

 

Liebr Herbsrt,

 

Sartres Gedanken "Der Mensch ist ein Sein, das nicht das ist, was es ist, und das das ist, was es nicht ist“ würde ich zustimmen; vielleicht

ist der Kulturpessimismus Sartres darin begründet, daß der Mensch nur eine blasse Facette seiner eigentlichen Existenz darstellt. Nun, fragen

können wir ihn nicht mehr...😉

 

Gruß,

Holger

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Herbert, 

Eigentlich gefällt mir dein Gedicht gut. 

Besonders gefallen mir die letzten beiden Zeilen. Du rechnest hier echt ordentlich mit Gott ab. Du nennst ihn sogar Teufel und sprichst ihm „die Erschaffung des Menschen" zu. An diese Wendung hätte ich „am Anfang" nicht gedacht. Das macht es schon wieder herrlich böse. 

 

LG Alex 

  • Danke 1
Geschrieben
Am 16.11.2023 um 10:28 schrieb Herbert Kaiser:

Wo der Liebe nur die Worte gelten

Des Menschen Handschrift ist Gewalt 

Nur der Teufel erschafft solche Welten 

Und uns in menschlicher Gestalt. 

Hi Herbert,

eine Bewertung

gebührt mir nicht,

da einiges an Text da ist,

der mir in unrealer Kund,

sich reimende Lesung gewährt,

eigentlich sind es einzelne Worte,

für mich ne imaginäre Gedankenretorte,

die mir sehr fremd, unrealistisch scheinen,

dennoch Gedanken sich zum Schluss vereinen,...

Am 16.11.2023 um 10:28 schrieb Herbert Kaiser:

Wo der Liebe nur die Worte gelten

Des Menschen Handschrift ist Gewalt 

Nur der Teufel erschafft solche Welten 

Und uns in menschlicher Gestalt. 

...die letztendlich zu alldem meinen:

"Der Mensch schafft sich seine Welt,

die ihn dann zunehmend entstellt."

Doch danken will ich dir mal eben,

nicht nur für den Denkanstoß,

der bei mir dadurch ging los,

doch deshalb freilich gern gelesen.

 

LG Ralf

 

 

  • Danke 1

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