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Zwei Teller 

 

Der Blick durchs Fenster ist geschützt 

durch blickdichte Gardinen,

von außen sieht man nicht hinein.

So sieht auch niemand meine Tränen,

die ich einsam hier geweint. 

 

Von uns beiden bin nur ich verblieben,

im Rollstuhl vor der Fensterbank.

Das Tor zur Welt ist meist geschlossen, 

vor Passanten, ich bin alt und krank. 

 

Ins Heim will ich partout nicht gehen,

hier ist mir alles so vertraut. 

Ich stelle deinen Teller neben meinen, 

obwohl du längst von oben mir zuschaust.

 

© Herbert Kaiser 

  • Gefällt mir 2
  • Traurig 1
Geschrieben

Das ist schon traurig, lieber Herbert,  wenn man am Ende so allein ist. Dennoch wünsche ich mir auch für mich, so lange wie möglich in meiner Wohnung  bleiben zu können. Das wäre für mich das kleinere Übel. Vielleicht denke ich in zehn Jahren anders darüber, wer weiß.

Lieben Gruß

Elisabetta

  • Danke 1
Geschrieben

hallo herbert,

 

das ist eine liebevolle geste, dieses eindecken für den, der gegangen ist. damit nimmt das andenken, das weitertragen im herzen, physische gestalt an und die erinnerung wird greifbar. das gefällt mir und du hast das nachfühlbar beschrieben. außerdem ist dann auch der teller nicht so einsam. :grin:

 

liebe grüße

sofakatze

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben
Am 23.11.2023 um 11:27 schrieb Herbert Kaiser:

Von uns beiden bin nur ich verblieben,

im Rollstuhl vor der Fensterbank.

Das Tor zur Welt ist meist geschlossen, 

vor Passanten, ich bin alt und krank. 

 

Ins Heim will ich partout nicht gehen,

hier ist mir alles so vertraut. 

Ich stelle deinen Teller neben meinen, 

 

Hallo Herbert, sehr ergreifend,

dein Dasein und Liebe, die in dir ist,

die ja auch so zu deiner Liebe spricht.

Aus Erfahrung und zur Hoffnung weisend,

wünsch ich dir das du bleibst, wo du jetzt bist,

in deinem Daheim, vertrauten Wänden,

wo die Erinnerung deine Freundin ist.

Denn ich selbst habe erfahren,

das ein Alten/Pflegeheim an sich,

der letzte Ausweg ist, und möchte dir sagen,

das ich dort tätig war und mich,

von Herzen gern gekümmert hab,

bei vielen zu Pflegenden,

doch das leider, auf diese Art,

zu wenige Pfleger dort Dienst machen.

Der Pflegedienst wird bestimmt vom Geld,

der Mensch läuft da nur nebenher,

zu wenig Zeit für die Pflege fällt

an, die zu Pflegenden werden immer mehr.

Der Institution ist das egal,

sie verdienen nur daran,

für den zu  Pflegenden ist das fatal,

zu wenig Pflegezeit kommt an.

Von Herzen, Herbert, wünsch ich dir,

einen dir einen Daheim vertrauten Lebensabend,

an dem du mit Worten rausgehst, aus dir,

weil deine Gedichte etwas haben,

ja, sie inspirieren mich ohnehin,

zu manchem Antwortgedicht

und selbst wenn die etwas bissig sind,

dann spricht es aus und nur für mich,

ich hoff du siehst es mir nach und mithin...

...für die Zukunft noch alles Gute hier für dich.

 

LG Ralf

 

 

 

  • Danke 1

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