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Geschrieben am

Wie bist du, Heiliger, dem Weib entstiegen

Ausgetragen in der Mühsal einer

Menschenmutter Schooß.

Geburt ist nur für die, die sich an 

Gräbern aneinander schmiegen.

Und starren drauf: Wie ist der Tod doch

selbst für unsre Größten noch zu groß

 

Eli, Eli, lema sabachtani

 

Solche wie dich, sollte man nicht unter

Menschen finden dürfen. 

Sie sollten keine Kreuze schleppen müssen.

Euch sollte man mit bloßen Händen aus

dem Herz des Raubtiers schürfen. 

Und eure Füße sollten Menschen

anflehen, nicht küssen !

 

Wir müssen mehr von euch vor eurem 

Anfang lernen. Von eurem Ende, das nie 

Ende ist. Nicht alles Licht kommt von den 

Sternen. Nicht jedes Zeitvergehen ist Frist. 

 

War Lust die Liebe, die mich rief ? 

Hab ich den Spiegel ausgelacht ? 

Aus tiefem Traum bin ich erwacht. 
Die Welt ist tief und tiefer als der Tag

gedacht.

Tief ist ihr Weh-,

Lust- tiefer noch als Herzeleid:

Weh spricht: Vergeh!

Doch alle Lust will Ewigkeit -,

-will tiefe, tiefe Ewigkeit!


Wir haben Gott nicht umgebracht!

 

Gott hat die Ewigkeit befreit! 

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Geschrieben

Guten Morgen lieber Dio,

 

dein Gedicht beschäftigt mich und ich versuche noch es zu ergründen, auf jeden Fall glaube ich es eng verwoben mit finsteren Mächten. So sehr wie mich Teile davon in Bann ziehen, muss schwarze Magie im Spiel sein 😅😂

 

Nein ernsthaft, das ist ein interessantes Stück, Perspektive und Kontext beschäftigen mich erstmal noch, aber unabhängig davon sind da Sätze drin, die sind bombastisch

 

 

 

Geburt ist nur für die, die sich an 

Gräbern aneinander schmiegen.

 

Nice!

 

 

Solche wie dich, sollte man nicht unter

Menschen finden dürfen. 

Euch sollte man mit bloßen Händen aus

dem Herz des Raubtiers schürfen. 

 

Wow!

Den Part speichere ich mir seperat, das Bild ist krass!

Mein spontaner Gedanke dazu, der deinen Worten nochmal ordentlich Nachdruck verleiht:

Ich glaube solche wie er wurden aus dem Herzen eines Raubtiers geschürft, ich glaube solche wie er haben im Herzen eines Raubtieres geschürft. Ich glaube solche wie er sind in den Schatten sich selber verzehrend entbrannt, im Schatten sich selber begegnend entfacht, im Herzen des Raubtieres schürfend reich geworden, sind Krieger in Gärten, nicht Gärtner im Krieg, Kommandeure die ihre Heere gegen sich selbst führen, Könige, die ihre Reiche verschenken und als Bettler der Gnade und Güte ihrer selbst schutzlos ausgeliefert, die Hallen ihrer Paläste kennen kein Marmor

ich hab grad echt paar Bilder im Kopf aber hier ist Schluss 😄

über den Dingen nicht beflügelt erhoben, sondern in der Schwerelosigkeit eines Parabelfluges

 

Laotse sagt, wer stark ist, besiegt seine Feinde, wer mächtig ist, bezwingt sich selbst

Rumi sagt du musst dein Herz brechen, damit es sich öffnet & What hurts you blesses you. Darkness is your candle.
Hermann Hesse sagt ein Baum der in zum Himmel wächst, muss Wurzeln haben die bis in die Hölle reichen

 

 

Dieses Bild hat mich voll faszination gepackt wie man evtl am Text sieht 😅 

Aber diesen hier lass ich mir tätowieren. Also .. vielleicht. Vermutlich lasse ich es mir nur von meinem Geist in meinen Geist tätowieren 😄

 

Nicht alles Licht kommt von den 

Sternen. Nicht jedes Zeitvergehen ist Frist. 

Danke ❤️

 

 

Zum Schlusspart, ich bin wirklich margial bewandert was Nietzsche angeht, ich hab zwei Gedichte von ihm in meinen "Archiven"

Ja, ich weiß, woher ich stamme ...

und diesen. Und auch ich fühle mich nun ein kleines Stück trunken 😄

 

Gott hat die Ewigkeit befreit 

 

Klasse Schlusswort!

 

 

Wiegesagt, Kontext, Perspektive und so beschäftigen mich noch, aber diese Parts schonmal für sich genommen ein Gänsehautgedicht

 

Liebe Grüße

Delf

  • Schön 1
Geschrieben

Hi @Anaximandala lieber delf 

 

was für eine Explosion von Ideen, Bildern und Assoziationen .. wow

 

Mir selber war nach dem Mitternachtslied des Zarathustra nach einer Auflösung um die verlorene, aus der (ahnen)Gemeinschaft gefallene Selbstentgrenzung in Nietzsches philosophischem Ansatz. Ich denke dass der „Ewigkeit“ im Zarathustra in diesem Kontext zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sie scheint mir nicht positiv besetzt und braucht eine Begrenzung durch das spirituelle. Wenngleich Nietzsche im Zarathustra ausrufen lässt Gott sei tot zieht er sogleich das mächtige Gegenteil an - Darin wird eher eine kindlich trotzige Sehnsucht für mich deutlich die ich mehr dem romancier als dem Philosophen Nietzsche zuschlagen würde. Nietzsche hat Jesus bewundert. Ich denke der Zusammenfall des göttlichen und menschlichen in der Figur des Heilandes hat ihm seine Sehnsucht und seinen Fluch größtmöglich gespalten vor Augen geführt. Ich hätte ihm die Erkenntnis der Befreiung der Ewigkeit und stasis in Gott gewünscht 

Mes compliments 

Dionysos

Geschrieben

@Dionysos von Enno

 

 

Moin. 

 

Habe deinen Text gelesen, manchen Passagen würde ich nicht folgen.

 

Ich glaube aber, ein Jesus Christus, war damals, mit seinem Verstand, um Welten voraus. Er hat das große Ganze der Welt und den Sinn, der Welt und dem Menschen, mit Flora und Fauna verbunden gesehen. Und Gott, das war das Zeitalter, wo auch Henoch von Gott aufgenommen wurde. Diese  Prä-Astronautik, die die Person Henoch begleitet, ist jetzt noch eine Spekulation. Die Frage, wer war Gott. Davon abgeleitet kommt Jesus Christus auch ins Spiel. Aber Henoch, über diese Person ist fast nichts bekannt. Wer sich aber damit beschäftigt, dem wachsen dann Erkenntnisse.

 

Return.

 

Das soll aber deinen Text nicht schmälern, so war es nicht gemeint.

 

Tschüss.

 

Geschrieben

Hallo Dio,

 

vor 10 Stunden schrieb Dionysos von Enno:

Hi @Anaximandala lieber delf 

 

was für eine Explosion von Ideen, Bildern und Assoziationen .. wow

 

Mir selber war nach dem Mitternachtslied des Zarathustra nach einer Auflösung um die verlorene, aus der (ahnen)Gemeinschaft gefallene Selbstentgrenzung in Nietzsches philosophischem Ansatz. Ich denke dass der „Ewigkeit“ im Zarathustra in diesem Kontext zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sie scheint mir nicht positiv besetzt und braucht eine Begrenzung durch das spirituelle. Wenngleich Nietzsche im Zarathustra ausrufen lässt Gott sei tot zieht er sogleich das mächtige Gegenteil an - Darin wird eher eine kindlich trotzige Sehnsucht für mich deutlich die ich mehr dem romancier als dem Philosophen Nietzsche zuschlagen würde. Nietzsche hat Jesus bewundert. Ich denke der Zusammenfall des göttlichen und menschlichen in der Figur des Heilandes hat ihm seine Sehnsucht und seinen Fluch größtmöglich gespalten vor Augen geführt. Ich hätte ihm die Erkenntnis der Befreiung der Ewigkeit und stasis in Gott gewünscht 

Mes compliments 

Dionysos

 

Oh da hast du ein paar sehr interessante Dinge geschrieben, danke für deine Worte

 

Ich hab Zarathustra leider noch nicht gelesen, das Buch hab ich sehr früh schon auf meine Zu Lesen Liste gesetzt, aber es doch nicht geschafft bisher, deshalb fehlt mir leider viel Hintergrund und Kontext, aber die Frage nach der Deutung der Ewigkeit im Mitternachtslied ist eine interessante, eine negative Bedeutung hätte ich zum Beispiel keineswegs hineingelegt. 

 

Was mir an dem Gedicht so gefällt , ist, dass das "Ziehen", das Leid, das Dionysische, nicht nur in Worten vermittelt wird, sondern fast aus den Zeilen heraus spürbar wird auf eine irgendwie düster umnebelte Art.

Dieser Stil ist etwas, wovon es viel viel zu wenig gibt, zumindest kann ich an einer Hand abzählen gefühlt wie viele gute Beispiele ich dafür habe - den du in vergleichbsrer Weise in deinen Zeilen wunderbar umgesetzt hast, daher hat mich dein Gedicht vermutlich auch so sehr angesprochen.

Meine Interpretation zur Ewigkeit, die Assoziation widerspricht ja doch erstmal spirituellen Ewigkeitsprinzipien ... will Ewigkeit, will tiefe tiefe Ewigkeit ... im Kontext klingt das erstmal "sumpfig", aber es ist ja die Lust, die ewig sein, nicht vergehen will. In dieser Interpretation ist die Ewigkeit dann mehr ein sehr menschliches, begehrendes festhalten(wollen) etwas ungreifbaren.

Die Hälfte dessen was ich gerne sagen würde kriege ich echt nicht in Worte gebracht, also das Mitternachtslied vermittelt für mich ein Gefühl, es spricht etwas in mir an, das in meinen Hallen dionysische Fackeln  entzündet.

Das tut besonders das als zweites von mir erwähnte Zitat aber auch. Wiegesagt, ich finde von dieser Art gint es schlicht nicht genug.

 

Ja ich geb dir recht, eine Begrenzung durch das spirituelle ist glaube ich sogar notwendig, ohne sie verliert es sich sls Konzept in der Logik, in dieser Ewigkeit kann man sich dann blind durch die unendlichkeit von 0 assoziieren 😅

 

Das Zitat "Gott ist tot" hab ich zum Beispiel nie wirklich als eine Aussage zu oder über Gott gesehen, gibt es nicht noch den Satz ... und wir haben ihn getötet?

Ich habs eher gesehen als Aussage darüber, dass der Mensch Gott in seinem Ansehen die Bedeutung genommen hat, gesellschaftlich, und nicht meint "es gibt jetzt keinen Gott mehr" sonder "wir haben keinen Gott mehr (sind gottlos? 🤔😄)" ohne irgendetwas über die Exidtenz oder Nichtexistenz Gottes zu sagen

 

Aber wiegesagt, ich habe Zarathustra nicht gelesen und hab wenig konkreten pholosphischen Kontext was Nietzsche betrifft, also falls ich totalen Müll schreibe, entschuldige 😄

 

Ok aber falls das so ist, hätte ich mich eh schon als Dilletant bestätigt, dann setz ich dem noch die Krone auf xD

 

Es idt jetzt schon einige Jahre her, dass ich mich mit Nietzsche und Zarathustra beschäftigt habe, aber für mich lag in der Erzählung eine Art "Ersatzreligiosität", von Gott zwar abgewandt, aber nicht vom göttlichen. Unabhängig davon, dass Zarathustra im parsischen ja glaube ich der Schöpfergott ist, der die Welt aus Feuer erschaffen hat, war ich damals der Meinung, auf irgendeinem meiner kaputten Handys dürfte eine Notiz mit Gegenüberstellungen verloren liegen, dass der Übermensch, der von Zarathustra propagiert wird, in den Merkmalen die ihn ausmachen echt große Überschneidungen hatte mit den Merkmalen die der Heiligsten einiger Richtungen. Ganz konket im Buddhismus dem Buddha, ich weiß nicht welche Konzepte ich sonst angeschaut habe, Jesus wohl nicht, aber gerade der fernöstlichen eben. Keine Ahnung aus der Erinnerung fällt mir ein der Buddha, wie der Übermensch, werden dadurch definiert, dass sie dieses Ziel aus eigener Kraft aus freier Entscheidung aus Möglichkeiten ohne äußere Einflüsse die eine begünstigen, erreicht. Ich schau msl was ich da vielleicht noch zusammenkriege 😅 

Bei den einigenParallelen gab es halt einen großen Unterschied, der Buddha z.B. ist den allen anderen gleichgestellt, fühlt sich nicht verschieden von denen die keiner sind und verzichtet explizit auf Machtanwendung.

Der Übermensch hat wenn ich mich recht erinnere "seine eigene Liga", ist besser stärker klüger und er wendet Macht an.

(Dann wär er sozusagen der Faschist unter den heiligen 😂)

In dieser "Abweichung vom Gleichgewicht der Mitte" sag ich mal, hab ich damals für mich einen möglichen Grund für Nietzsches tragisches Ende gesehen. Dass seine Themen einfach zu groß und von zu weitreichender Tragweite waren, um an so einer essenziellen Stelle den Schritt zum Gleichgewicht nicht zu machen. Ich denke nicht, dass solche übermenschliche, buddhaartige, geistige Macht und Erhabenheit über die Dinge auchbnoch über reelle Macht und den Willen sie nutzbringend anzuwenden verfügen sollte. Das kann nicht gesund sein.Mein Gedankevwar, dass er tief genugin seine Themen eingetaucht ist, um an dem sich ergebenden Abgrund zwischen den Widersprüchen zu brechen. Nichtbumsonst haben die spirituellenKonzepte alle explizite Verneinung von Macht im Konzept, statt der Aufforderung "du bist größer besser stärker - beherrsche sie"

 

Wiegesagt aber, ich bin Wikipediaschlau, ich hab nichts von Nietzsche gelesen. 

Ich vertraue dir hier Gedanken bei denen ich schlicht nicht weiß, was ich nicht weiß, dass ein ganz anderes Licht geworfen hätte, es widerlegt o.ä. 😄

Vielleicht ist ja aber etwas interessantes dabei, an sonsten hoffe ich habe ich meiner Bestätigung als Dilletant angemessen die Krone aufgesetzt 😂😂

 

Auf jeden Fall wüsste ich aber gerne deine Gedanken dazu 🙂

 

Zitat

Ich hätte ihm die Erkenntnis der Befreiung der Ewigkeit und stasis in Gott gewünscht 

 

Ich auch!

 

Mir gefällt dein Abschluss, ich hatte mich kurz gewundert, weil mir der Satz von "Gott ist tot" in den Sinn kam, wie das zusammenpasst, aber fand es schlussendlich einfach verdammt schön.

Das Warum erklärt es aber auch nochmal sehr schön 🙂

Dio, ich wünsche dir einen schönen Abend und eine gute Nacht,  oder eben einen guten Morgen und einen schönen Tag 😄

 

Liebe Grüße

Delf 

Geschrieben

Hi @horstgrosse2

 

ich glaube auch, dass Jesus seiner und selbst unserer Zeit noch weit voraus war. Dass wir von Außeriridschen besucht worden sind,  mag sein. Die Sehnsucht nach dem Göttlichen und die existentielle Frage der Spiritualität (wie die der Sexualität)  ist m.E. unabhängig davon in jedem Menschen angelegt, denke ich. Danke für Deine Rückmeldung, lb. Horst !

 

hi @Anaximandala

 

vor 8 Stunden schrieb Anaximandala:

Ich habs eher gesehen als Aussage darüber, dass der Mensch Gott in seinem Ansehen die Bedeutung genommen hat, gesellschaftlich, und nicht meint "es gibt jetzt keinen Gott mehr" sonder "wir haben keinen Gott mehr (sind gottlos? 🤔😄)" ohne irgendetwas über die Exidtenz oder Nichtexistenz Gottes zu sagen

 

du sprudelst nur so von interessanten und bedenkenwerten Ansichten und ich freue mich, dass der Text auch etwas mit diesem kreativen Ausbruch zu tun hat. 

 

in meinem fiktiven Nachsinnen "meines Nietzsches" über Jesus war mir wichtig, den großen "Umwerter aller Werte" ins Verhältnis zu den heilsamen Begrenztheiten der Liebe im Kontrapunkt zur Lust und Ewigkeit zu denken. 

 

mes compliments


Dionysos 

 

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