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Geschrieben am

Reich mir die Hand 

 

Reich mir die Hand noch einmal zum Tanz 

Die Zeit ist verpufft und mit ihr der Glanz 

Die alten Knochen tragen in sich das Feuer 

Von früher, aus der Zeit der Abenteuer. 

 

Auf Händen habe ich dich getragen 

Das würde mein Kreuz heute nicht mehr wagen 

Wiener Walzer, Tango, Cha Cha Cha 

Ich sehe uns beide wie es damals war.

 

Davon können wir heute nur träumen 

Bald werden wir zwei den Platz hier räumen 

Vielleicht ist Gott gnädig und wird uns nicht trennen 

Das würde mein Herz Glückseligkeit nennen. 

 

© Herbert Kaiser 

  • Gefällt mir 3
  • Schön 4
Geschrieben

Wunderbar, lieber Herbert. Melancholie und Selbstironie reichen sich in tänzerischem Rhythmus die Hand. 

 

In der ersten Zeile muss ich an ein Duett aus Mozarts "Don Giovanni" denken ("Reich mir die Hand, mein Leben"). Ist das von dir beabsichtigt?

 

Beschwingte Grüße

Cornelius

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo, Herbert,

 

wie auch Cornelius neben der Melancholie die Selbstironie anspricht, erkenne ich auch durch sie ein typisches Herbert-Kaiser-Gedicht. Wie schön, wenn man sich innerlich noch jung fühlt und trotz der Zipperlein tanzt, als sei die Zeit nicht vergangen!

 

Die letzte Strophe hat mich nachdenklich gestimmt: Wer wünscht sich nicht, nicht allein zurückzubleiben, und träumt davon, gemeinsam gehen zu dürfen, auch wenn das nur selten der Fall ist.

 

Ich habe dein Gedicht gerne gelesen, hat es mich doch dazu gebracht, ein gemeinsames Ende genauer - und nicht nur als Unfall - zu betrachten, was ich so (positiv besetzt) noch nie gemacht habe. 

 

Lieben Gruß 

Nesselröschen

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo @Nesselröschen 

 

Wenn man Jahrzehnte mit dem geliebten Lebenspartner verbracht hat, dann wird die Vorstellung der Trennung durch den Tod zur Qual. 

Man wünscht sich ein Wiedersehen in anderen Sphären und vielleicht einen Neubeginn unter anderen Vorzeichen. 

 

Dir mein Dank für deinen freundlichen Kommentar und liebe Grüße!

HERBERT 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Herbert,
der Wunsch des LI mit dem geliebten LD möglichst gemeinsam zu sterben ist gut nachvollziehbar dargestellt. Es ist übrigens gar nicht so selten, dass ältere Ehepaare kurz hintereinander eines natürlichen Todes sterben.
Gern hineingefühlt und LG
Perry

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo!

 

Es macht mich traurig, aber wir stecken alle irgendwie in dieser Zeit und hoffen, dass sie uns gnädig ist. Also bleiben wir in dem was ist und tanzen chachacha solange es noch geht.

Sehr schön geschrieben.

Wolfgang

  • Danke 1

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