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Geschrieben am

angelandet

und wieder spülte mich das meer als strandgut an
die küste doch hier ist nur leeres land in der ferne
ragt die silhouette eines leuchtturms aus dem nebel

dem salzigen entstiegen mache ich mich auf den weg
folge den tritten im sand ohne zu wissen wohin sie
mich führen vielleicht zu erinnerungen an alte zeiten

angekommen am hafen lege ich die hand auf den
boller am kai lausche dem taktschlag des wellenchors
der von heimkehr und wiedersehensfreude singt

 

 

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Geschrieben

Guten Abend Perry,

 

eine frische Brise aus deiner Dichterklause, wie schön! Der Wellenchor hat es mir besonders angetan. Aber es scheint, als könne das angespülte LI die besungene Wiedersehensfreude (noch?) nicht recht mitempfinden. Möge es sich bald wieder zu Hause fühlen.

 

Gruß

Cornelius

Geschrieben

Hallo, Perry,

 

ich habe das Gedicht mehrmals gelesen, und hätte die feine Botschaft fast nicht erkannt: Es schien nicht viel zu passieren - aber, das macht hier nichts!

 

Es sind die Tritte im Sand, die es in sich haben: Sie wecken das Vertrauen, dass dort, wo Menschen gegangen sind, auch Menschen anzutreffen sind (es fühlt sich wie ein Urvertrauen an) - nicht zuletzt folgt das LI vielleicht seinen eigenen imaginären Schritten zu einem bekannten Hafen mit Erinnerungen.

 

Das LI ist angekommen und wünscht sich nicht viel. Auch hier, in der letzten Strophe, das Vertrauen, dass es hier richtig ist (es klingt so, als wäre es auch sicher, dass auch die, die es empfangen - nicht nur es selbst - sich auf das Wiedersehen freuen).

 

Ein sehr subtiles Gedicht, auf das man sich einlassen (den Tritten im Sand folgen) muss - oder, in das man sich einlassen muss -, um das Gefühl zu haben, die Botschaft zu verstehen.

 

Einen Gruß in die stille Wiedersehensfreude sendet

Nesselröschen 🙂

 

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Conelius,
ja, das LI wünscht sich nichts mehr als dort anzukommen wo es am glücklichsten war und die Menschen, die im nahe standen wiederzutreffen. Was wäre da naheliegender als ein Hafen, an dem Schiffe kommen und gehen.
Danke fürs Hineinspüren und LG
Perry

Hallo Nesselröschen,
in der Sage der "wilden Jagd" heißt es, dass Seelen in den Raunächten solange geistern, bis sie den Weg ins Jenseits finden. Das LI folgt den Tritten im Sand, um an den Ort der Erlösung zu gelangen.
Du hast die Spur sehr feinsinnig herausgelesen, bleibt zu hoffen, dass das LI bei dieser Strandung endlich findet was es sich so sehr wünscht.
Danke fürs tiefe Hineindenken und LG
Perry

Geschrieben
vor 20 Stunden schrieb Perry:

angelandet

und wieder spülte mich das meer als strandgut an
die küste doch hier ist nur leeres land in der ferne
ragt die silhouette eines leuchtturms aus dem nebel

dem salzigen entstiegen mache ich mich auf den weg
folge den tritten im sand ohne zu wissen wohin sie
mich führen vielleicht zu erinnerungen an alte zeiten

angekommen am hafen lege ich die hand auf den
boller am kai lausche dem taktschlag des wellenchors
der von heimkehr und wiedersehensfreude singt

 

 

Du Lieber 

Und doch ist alles Gegenwart, obwohl wir meinen, es verschlingt oder entschwindet uns! 

Geschrieben

Hallo Uschi,
Erinnerungen sind wie Nebelschleier, die wir hinter uns herziehen. Sobald wir stehenbleiben hüllen sie uns ein, weshalb wir immer weiter gehen müssen, damit wir das Ziel nicht aus den Augen verlieren.
Danke fürs "traurigschön" und LG
Perry

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